Equal Pay: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Der Weg zur wirklichen Gleichstellung ist ein harter. Viel ist erreicht worden, aber noch längst nicht alles. Obwohl Frauen bei gleicher Qualifikation die gleiche Arbeit wie Männer leisten, erhalten sie im Schnitt 13 Prozent weniger Lohn. Deshalb fordern Frauenverbände schon seit Jahren "Equal Pay"; gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Die Sessel in den Vorstandsetagen bleiben durchweg Männern vorbehalten. Nur etwa 3 Prozent Frauen sind in Führungspositionen. Das, obwohl Mädchen deutlich bessere Schulabschlüsse haben als Jungs und viel mehr Frauen studieren als Männer.

Frauen haben für ihre Rechte kämpfen müssen

Eine Million Frauen gingen am 19. März 1911 auf die Straße, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Clara Zetkin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin, hatte den Anstoß zu einer der größten Kundgebungen von Frauen in der damaligen Zeit gegeben. Sie ist die Urmutter der Emanzipation. Ihr und ihren Mitstreiterinnen ist es zu verdanken, dass in Deutschland bereits 1918 das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Mittlerweile gibt es "100 Jahre internationaler Frauentag".

Weltfrauentag führt ein Schattendasein

Obwohl der internationale Frauentag schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel hat, führt er in der Bundesrepublik ein Schattendasein. Seit 1921 findet dieser Festtag für Frauen am 8. März statt. Aber er hat in vielen Köpfen noch keinen Einzug gehalten, noch nicht mal bei den Frauen. In der ehemaligen DDR und in vielen so genannten "sozialistischen" Staaten war der 8. März ein Feiertag. Frauen mussten an diesem Datum nicht arbeiten, und viele Veranstaltungen wurden zu Ehren des weiblichen Geschlechts organisiert. Seit der Wiedervereinigung gehört dies der Vergangenheit an. Nur in Berlin ist der 8. März ein Feiertag. Viele Frauen in den neuen Bundesländern erinnern sich wehmütig an die Zeit, als der internationale Frauentag - auch Weltfrauentag genannt - einen hohen Stellenwert besaß. Es geht ihnen dabei nicht um die Verherrlichung der DDR, denn die will wohl kaum eine vernünftige Frau im Osten der Republik wieder haben. Aber die Frauenrechte, die sollen schon hoch gehalten werden.

Ohne Gleichstellung kein Fortschritt - Juristisch herrscht Gleichberechtigung, aber die Realität ist anders

Viele Rechte, die heute selbstverständlich sind, haben sich die Frauen erkämpfen müssen. Es ist noch nicht einmal 40 Jahre her, dass eine Frau erst ihren Mann fragen musste, bevor sie einen Arbeitsvertrag unterschrieb. Zwar herrscht nach dem Gesetz heute Gleichberechtigung. Aber die Realität sieht anders aus. Das zeigt schon die Ungleichbehandlung bei der Entlohnung.

Der Kampf ist noch nicht zu Ende und darf es auch nicht sein, denn Wirtschaft und Gesellschaft sind auf das Know How und die Einsatzbereitschaft von Frauen angewiesen, sowohl auf der beruflichen als auch auf der familiären und ehrenamtlichen Schiene. Frauenbeauftragte aus Städten und Landkreisen in der Bundesrepublik, Gewerkschaften und Parteien nutzen den Weltfrauentag, um auf das Thema Gleichstellung aufmerksam zu machen. Auch heute noch ist die Gleichstellung von Frau und Mann in Beruf und Gesellschaft ein wichtiges Thema, nicht nur am Weltfrauentag.

Ein Interview mit der Präsidentin des Bayerischen Landesfrauenrats

Im Bayerischen Landesfrauenrat sind insgesamt 48 Vereine und Institutionen zusammengeschlossen, die sich um Geschlechtergerechtigkeit kümmern, vom katholischen Frauenbund bis zu Gewerkschafterinnen. Im Jahr 2017 führte ich ein Interview mit der damaligen Präsidentin, Frau Hildegund Rüger, das unter diesem Link nachzulesen ist.

Zwar hat sich seit dem ersten Frauentag in Deutschland im Jahr 1911 schon eine Menge in Sachen Gleichberechtigung getan, aber es gibt immer noch viel Ungerechtigkeit, gerade in der Entlohnung von Mädchen und Frauen, die in vielen Berufen trotz gleicher Arbeit deutlich weniger gezahlt bekommen als ihre männlichen Kollegen.

Foto Hildegund Rüger: Bayerischer Landesfrauenrat.

Kulturelle Veranstaltungen am 8. März

Im Jahr 2019 war die Veranstaltung »Frauenpower mal Fünf«, organisiert von der Selbsthilfegruppe MS aktiv im Kreis Miltenberg ein durchschlagender Erfolg. Es war eine mit Musik umrahmte Lesung mit drei Frauen. Auch das Musikduo war weiblich.

Die Pandemie hatte dann weitere Events dieser Art vereitelt. Aber im Jahr 2024 gab es eine Neuauflage mit »Frauenpower mal Vier«.

Krimifreundin, am 19.02.2011
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