Remake von „Ohne Schuld“ - Das Original stammt vom französischen Regisseur Fred Cavayé

Mit dem neuen Kinofilm "72 Stunden - The Next Three Days" bringt der erfolgsverwöhnte Regisseur Paul Haggis ein Remake der französischen Produktion "Ohne Schuld" auf die Leinwand. Hierfür hat er sich hochkarätige Schauspieler, wie Russel Crowe, herausgesucht, so dass wohl schon alleine durch deren Mitwirken der Film ein Kassenschlager werden könnte.

Remake von

Die Musik zum Film
The Next Three Days

72 Stunden - The Next Three Days - Zwei Stunden Film in wenigen Worten

Für John Brennan, der von Oscar-Preisträger Russel Crowe gespielt wird, und seinen Sohn Tyler gerät von jetzt auf nachher die Welt komplett aus den Fugen. Völlig unvorbereitet wird seine Frau Laura, gespielt von Elizabeth Banks, eines Morgens verhaftet und landet hinter Gittern. Angeblich soll sie ihre Arbeitgeberin umgebracht haben und bekommt dafür 20 Jahre Haft aufgebrummt.

Natürlich, wie könnte es in Hollywood anders sein, hält ihr Ehemann fest zu ihr und ist von ihrer Unschuld überzeugt, wenngleich sämtliche vorgebrachten Indizien eindeutig gegen sie sprechen. Mehrere Jahre kämpft John vor Gericht für sie, bleibt jedoch ohne Erfolg. Laura indessen kommt mit ihrer "neuen Situation" nicht klar und unternimmt einen Selbstmordversuch, den sie aber knapp überlebt. Ab diesem Moment fasst ihr Ehemann den festen Entschluss nicht nur mit Worten tätig zu werden, sondern Laura eigenhändig aus dem Knast zu holen. Rat holt er sich hierfür bei einem Ex-Ganoven und schmiedet einen nahezu perfekten Plan, der jedoch dadurch ins wanken gerät, dass Laura plötzlich in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll. Genau 72 Stunden bleiben ihm, um seine Frau auf eigene Faust zu befreien, wodurch sich er Titel "72 Stunden - The Next Three Days" erklärt.

Filmkritik „72 Stunden - The Next Three Days“ - Wenigstens Russel Crowe und Elizabeth Banks überzeugen

Nahe am Original ist der Film insofern, als sich Paul Haggis, der auch bei "L.A. Crash" verantwortlich zeichnete, viel Zeit darauf verwendet, die Planung der Tat zu inszenieren. Allein die Hälfte des zweistündigen Films sieht man Russel Crowe als John im Internet recherchieren. Er schaut sich Videos über die Herstellung von Schlüsseln an, lässt Reisepässe fälschen und zeichnet riesige Pläne, mit detaillierten Angaben zur Flucht. Dies alles ist ganz nett, richtig fesselnd hingegen ist es nicht. Erst nach einiger Zeit kommt etwas Tempo in die Geschichte und wird dann allmählich der Bezeichnung "Thriller" gerecht.

Wer auch bei einem Thriller zumindest etwas Realitätsnähe schätzt, wird sich allerdings über manches eher Unglaubwürdige wundern. So ist es nicht wirklich nachvollziehbar, wie sich ein gutbürgerlicher Mann, selbst Lehrer und sanftmütiger Vater eines Sohnes, so zum unbarmherzigen Killer entwickeln kann. Schon fast lächerlich wirkt es, dass man offensichtlich nicht nur, wie in amerikanischen Actionfilmen so oft, durch wahnwitzige Autostunts die Polizei abhängen kann, sondern es in "72 Stunden – The Next Three Days" sogar genügt, sich eine andere Jacke anzuziehen…

Der doch etwas wackelig aufbereiteten Geschichte tut es ganz gut, dass wenigstens Russel Crowe und Elizabeth Banks sich nicht selbst zu sehr in Szene setzen und relativ dezent agieren. Das Ende? Nun gut, …(ohne zuviel zu verraten) hätte es gebraucht oder auch nicht.

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