Viele kennen das ja - es wird über zu viel Stress am Arbeitsplatz fast genauso oft geklagt, wie über das meist schlechte Wetter, aber daran kann man leider nichts ändern. Aber gerade viele Arbeitnehmer machen sich den Stress ganz einfach selber, weil sie nicht auch einmal "nein" sagen können. So passiert es, dass man sich zu viel auflastet.

Es darf aber auch einmal vorkommen, dass man einem Kollegen oder einer Kollegin eine Bitte abschlägt. Viele sind dazu aber nicht mehr in der Lage, weil eine gewisse Unsicherheit besteht. Will man richtig "nein" sagen, muss man sehr diplomatisch vorgehen.

"Ja-Sager" lieben die Harmonie und wollen Ihrer Umgebung in jedem Bereich gefallen. Aber tun sie sich damit einen Gefallen? Im Gegenteil, das wird schamlos ausgenutzt und man macht sich zum "Larry" für alle anderen.

Man stellt sich hier vor zwei Probleme:

1. Der Schreibtisch ist ständig überfüllt und man stresst sich selbst.

2. Es macht auf die anderen einen schlechten Eindruck, wenn man die Arbeit nicht schafft, weil man sich übernommen hat.

Außerdem wird man vielleicht noch getadelt, weil man einem anderen eine Arbeit abgenommen hat. Das kann sich auch negativ auf der Karriereleiter auswirken. Gerade Ja-Sager überarbeiten sich zwar, bleiben aber ansonsten unauffällig und werden leicht übersehen. Wer einmal zu viel ja gesagt hat, gerät in einen Teufelskreis und wird immer mehr mit Arbeit zugeschüttet. Selbstbewußte Kollegen hingegen läßt man eher in Ruhe.

Zu viel Stress betrifft auch die eigene Gesundheit, die Unzufriedenheit steigt und macht auf Dauer krank. Es folgt irgendwann unweigerlich das Burn-Out-Syndrom.

Wie sagt man nein?

"Nein, ich will nicht arbeiten!" sagt man zu seinem Chef wohl nur einmal. Eine Begründung sollte dem Gegenüber schon gegeben werden, etwa warum man keine Zeit hat. So kann der Gegenüber besser damit umgehen und wird nicht gleich unsachte vor den Kopf gestoßen. Dies am besten unter vier Augen und nicht im vollbesetzten Großraumbüro.

"Deine Arbeit ist nicht mein Problem" ist wohl auch eher eine unrichtige Antwort. Doch man kann dem Kollegen ja Alternativen aufzeigen. Etwa, ihm später zu helfen oder aber die Arbeit zu übernehmen, wenn dieser im Gegenzug etwas anderes vom eigenen Schreibtisch übernimmt. Oder aber man teilt die Aufgabe bzw. Arbeit auf. Oder aber man verweist auf einen anderen Kollegen, der mit der Aufgabe vielleicht besser vertraut wäre.

Einfacher geht das Nein-Sagen natürlich, wenn die Zuständigkeitsbereiche schon im Vorfeld klar geregelt sind. Da muss man ein Nein auch nicht weiter ausschweifend begründen. Außerdem könnte im Gegenzug der "Arbeit-Verteiler" Probleme bekommen, wenn der Kollege die aufgehalste Arbeit nicht vorschriftsmäßig erledigt. Das kann leicht nach hinten losgehen.

Wer bisher immer Ja gesagt hat, kann es ja auch einmal mit einem Aufschub versuchen, also um eine Bedenkzeit bitten, wenn einem Arbeit überlassen werden soll. Das macht allerdings nur Sinn, wenn man wirklich noch überlegen will und nicht eigentlich das Nein schon feststeht. Lieber gleich eine klare Absage, als zu versuchen, die Sache im Sande verlaufen zu lassen.

Auch ein "Vielleicht" hilft hier nicht weiter, hiermit ist keinem geholfen. Unter Umständen wird einem dadurch schon bewußt die Verantwortung für die Aufgabe übertragen. Je länger man wartet umso schwieriger wird das Nein sagen schließlich.

Wichtig ist das eigene Selbstvertrauen zu stärken und auch wirklich den Kollegen gestärkt entgegen zu treten, dann erspart man sich im Job sehr viel Stress.

 

 

Wortschubse, am 15.04.2010
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Bildquelle:
Burkard Vogt / pixelio.de (Rausgemobbt)

Autor seit 14 Jahren
15 Seiten
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