Welche Daten müssen überhaupt geschützt werden

Wer sich nicht intensiv mit diesem Thema beschäftig hat, weiß vielleicht gar nicht genau, welche Punkte unter den Datenschutz fallen. Die typischen Datensammler sind:

  • Facebook
  • Google
  • Websitebetreiber

Facebook

Bei Facebook liegt es auf der Hand, dass sich alle Posting, Fotos etc. im Netz befinden. Doch ist es bei Facebook weitaus umfangreicher, auf welchen Datenpool mittlerweile zurückgegriffen werden kann bzw. welche Daten noch immer gesammelt werden.

Viele Facebook-Nutzer loggen sich ein und verbringen einige Zeit im beliebtesten sozialen Netzwerk Facebook. Wer Facebook nun aber verlässt und andere Websites besucht ohne sich auszuloggen gibt Facebook quasi ein ok zum Mitscheiden des eigenen Verhaltens im Internet. Technisch ist das sehr einfach gelöst. Durch den Bekanntheitsgrad von Facebook nutzen sehr viele Websitebetreiber die Möglichkeit den like-Button zu drücken oder als Facebook-Nutzer zu kommentieren.

Durch die Einbindung dieser Dienste weiß Facebook, welcher Nutzer sich wann wo aufhält, was er tut, worüber er diskutiert und was er mag. Ist man also einige Jahre bei Facebook angemeldet und surft oft im Internet ohne sich auszuloggen, so hat Facebook mittlerweile eine beachtliche Datenmenge gesammelt und kann auf diesem Weg ein interessengesteuertes Persönlichkeitsprofil erstellen.

Google

Google funktioniert ähnlich wie Facebook. Das Unternehmen versucht durch immer mehr freie Dienste, wie Google+, Gmail usw. die Nutzer dahin zu bewegen immer eingeloggt zu bleiben. Das Mitschneiden von Daten funktioniert dann nach einem ähnlichen Prinzip wie bei Facebook. Dazu kommt, dass Google eine beachtliche Datenbasis durch das fast monopolistische Angebot der Suchmaschine hat.

So weiß Google (nutzerunabhängig), welche Themen wie beliebt sind bzw. wie häufig nach speziellen Themen oder Begriffen gesucht wird. Werden diese Daten mit den gesammelten, persönlichen Daten verbunden, hat Google ein beachtliches Instrument.

Internetdienste (Bild: Simon / Pixabay)

Webseitenbetreiber

Jeder halbwegs fitte Webseitenbetreiber nutzt Software zur Webanalyse. Diese schneidet mit, was auf der Homepage passiert, und woher die Besucher kommen. Eine sehr bekannte und weit verbreitete Variante davon ist Google Analytics. Hier schneidet also nicht nur der Websitebetreiber mit, sondern auch Google, (sofern der Webmaster die Einwilligung dafür gibt).

Der Betreiber einer Website kann sogar live verfolgen, was ein User grade macht und ihn sogar anchatten, wenn er möchte.

Zurück zur Frage welche Daten geschützt werden müssen

Aus den gesammelten Punkten wird klar, dass die häufig genutzten Dienste von Facebook, Google und anderen Webseiten auf verschiedenste Weise Daten sammeln. Hier geht es nicht um Kreditkartendaten, die weiterverkauft werden, sondern um unser Nutzerverhalten. Die zentralen Daten, die gesammelt werden betreffen also unser Nutzerverhalten:

  • Welche Websites besuche ich
  • Was kaufe ich
  • Was kaufe ich
  • Wo halte ich mich auf
  • Wann bin ich online
  • Was sind meine Interessen
  • usw.

Um sich davor zu schützen gibt es ein paar hilfreiche Tipps.

Tipps um Datenkraken hungern zu lassen

Facebook und Google arbeiten mit dem Umstand, dass viele User angemeldet bleiben, ohne die Dienste direkt zu nutzen.

1. Loggen Sie sich bei Facebook aus, wenn Sie sich nicht mehr auf Facebook bewegen

2. Loggen Sie sich bei Google aus, wenn Sie keine Dienste mehr von Google in Anspruch nehmen. Vor der Webanalyse vieler Webmaster kann man sich nicht einfach per Logout verabschieden.

3. Verschleiern Sie Ihre Identität im Internet

Datenschutz im Internet (Bild: Nemo / Pixabay)

Wie man seine Identität im Internet verschleiert

Zu Beginn des Artikels habe ich die IP Adressen genannt. Diese sind quasi unser Name im Internet. Was wir also tun müssen, ist genau diese zu verändern. Dazu gibt es eine einfache Möglichkeit.

Nutzen Sie anonymisierungs-Dienste

Bevor Sie die folgenden Empfehlungen nutzen, bringen Sie ihre jetzige IP Adresse in Erfahrung und vergleichen Sie das Ergebnis nach Einsatz der genannten Software. Um Ihre IP Adresse zu erfahren gehen Sie auf www.wie-ist-meine-ip.org.

Ein beliebtes Beispiel zur Anonymisierung ist die Software UltarSurf (download auf chip.de) - Alternative hierzu sind anonymox, Tor oder Proxmate.

Diese Dienste schicken Sie, ohne dass Sie es merken, über einen Proxy. Vereinfacht gesagt ist ein Proxy ein anderer, virtueller Rechner, der sich als Sie ausgibt. So ist es für Software der Webanalyse und andere Datensammler fast nicht mehr möglich, Daten nutzerbezogen zu sammeln. Einziges Manko ist, dass sich u.U. Ihre Surfgeschwindigkeit verringert.

Kritische Würdigung zur Datensammlung

Wir sind alle dagegen, dass unsere Daten gesammelt werden. Wenn man jedoch genau hinterfragt was Facebook und Google mit unseren Daten machen wird man feststellen, dass diese hauptsächlich genutzt werden um zielgerichtete Werbung zu schalten. Als Nutzer im Internet wird man also mit zielgerichteten Werbeanzeigen konfrontiert, die auf dem eigenen Nutzerverhalten im Internet basieren. Zielgerichtete Werbung ist nicht nur erfolgreicher sondern auch angenehmer als willkürlich eingeblendete Themen.

Wer sich also im Internet komplett verschleiert muss auch damit rechnen, dass sich die eingeblendeten Werbeanzeigen nicht mehr im vorherigen Ausmaß die eigenen Interessen betreffen.

Wortschubse, am 12.11.2013
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