Der Aprikosenbaum und seine Früchte

Die Aprikose (Prunus armeniaca) gehört zur Pflanzengattung Prunus, zu der auch die Kirsche, der Pfirsich, die Pflaume und die Schlehe zählen. Und sie zählt zur Familie der Rosengewächse. In Baumschulen werden ausschließlich veredelte Sorten angeboten, die als Buschbaum, Halbstamm oder Hochstamm gezogen werden. Auf Spalier- oder Säulenform gezogene Obstbäume eigenen sich auch für kleine Gärten oder Terrassen. Als Hochstamm kann der Aprikosenbaum  bis zu 6 Meter hoch werden.

Die weißen oder zartrosa Blüten treten in sonnigen, geschützten Lagen schon im März auf, sind aber sehr frostempfindlich. Nicht alle Aprikosensorten sind selbstbefruchtend, sondern benötigen einen geeigneten Pollenspender. Je nach Sorte entwickeln sich bis in den späten Sommer die 3 bis 7 cm großen Steinfrüchte. Aprikosen sind gelb bis orange, manchmal sonnenseitig gerötet und gesprenkelt. Aprikosen sind ein gesundes Obst, das vielseitig verwendbar ist.

Bild: Monika Unger

Standort und Pflege im Garten

Aprikosen fühlen sich an einem warmen, sonnigen und windgeschützten Standort wohl. Da die Aprikosenblüte sehr zeitig im Frühjahr einsetzt, ist sie oft noch durch Nachtfröste gefährdet. Die Reflexionswärme einer hellen Süd- oder Ostwand wirkt sich daher meist positiv aus. In klimatisch raueren Lagen können sich auch Nordhänge als günstig erweisen, da sie ein spätes Austreiben gewährleisten. Die Blüte setzt dann etwas später ein. Als Boden bevorzugt der Aprikosenbaum einen humusreichen, kalkhaltigen Grund mit Lehmanteil.

Die frostempfindlichen Aprikosen sollten am besten im Frühjahr, ab Mitte März gepflanzt werden. Mit der ersten Ernte ist ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung zu rechnen. Aprikosenbäume sollten, im Gegensatz zu anderen Obstbäumen, nur recht wenig geschnitten werden. Nach erfolgtem Kronenaufbau kann sich der Schnitt dann auf ein jährliches Entfernen der Wassertriebe beschränken. Entstandene Wunden sollten mit einem geeigneten Wundverschlussmittel verschlossen werden.

Bei besonders ertragreichen Sorten kann es notwendig werden den Fruchtbehang etwas auszudünnen. Dies geschieht wenn die Früchte etwa die Größe von Kirschen haben. Zwischen den Aprikosen sollte etwa eine Handbreit Platz sein. Während des Fruchtwachstums muss genügend Sonneneinstrahlung und Bodenfeuchte vorhanden sein, sonst bleiben die Früchte kleiner.

Beliebte Aprikosen-Sorten

Ungarische Beste: Eine der ältesten und bekanntesten Sorten, die außerdem recht unempfindlich für Frost ist und daher auch für etwas rauere Lagen geeignet ist. Diese Sorte blüht erst recht spät und die Früchte werden auch erst Mitte August reif. Der kräftig wachsende Baum liefert mittelgroße, festfleischige Früchte mit gutem Aroma.

Bergeron: Die Riesenaprikose mit der spätesten Blüte- und Reifezeit ist relativ frostunempfindlich. Die Früchte haben eine feine Haut und ein festes, saftiges Fruchtfleisch. Bergeron ist eine selbstbefruchtende Sorte, die regelmäßig hohe Erträge liefert.

Orangered: Die großen ovalen Früchte sind süß, aromatisch, saftig und haben eine goldorange Farbe. Sie können ab Ende Juni geerntet werden. Diese Sorte ist nicht selbstbefruchtend, sondern benötigt eine andere Sorte in der Nachbarschaft für die Bestäubung.

Hargrand: Diese aus Kanada stammende Sorte ist nur teilweise selbstbefruchtend und liefert bessere Erträge, wenn andere Pollenspender in der Nähe blühen. Die Früchte sind sehr groß, recht gleichmäßig orange gefärbt und reifen ab Mitte Juli.

Große Frühaprikose: durch die frühe Blüte ist die Sorte sehr frostgefährdet und daher nur für warme, geschützte Lagen zu empfehlen.

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