Gehen Sie bloß nicht zum Fernsehen!

Viele junge Menschen denken, dass das Fernsehen das Non Plus Ultra ist, wenn es um die Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton geht. Schließlich ist es doch das Medium für Film, Show, Glamour und Co. Doch was viele nicht wissen ist, dass hinter dem Fernsehen eine Industrie steckt, die wie jede andere arbeitet.

Mediengestalter im TV unterliegen, insofern Sie nicht bei einem kleinen lokalen Sender oder einem Spartensender landen, einer strengen Hierarchie. Praxisbezug? Fehlanzeige. Sie durchlaufen zwar verschiedene Stationen innerhalb der Fernsehproduktion, doch selbst machen dürfen Sie nur in sehr geringem Maße etwas.

Ganz anders verhält es sich bei den vielen Produktionsunternehmen, die entweder für das Fernsehen arbeiten, oder die völlig losgelöst vom TV für die Industrie arbeiten. Hier wird jede Hand gebraucht, da die Unternehmen in der Regel klein sind. Mediengestalter in diesem Bereich müssen sich sofort integrieren und werden für sehr viele Aufgaben heran gezogen. Der Lernkurve bei einem Video- oder Filmproduzenten ist ungleich höher als beim Fernsehen.

Also, überlegen Sie sich gut, ob Sie etwas lernen möchten und tatsächlich selbst und eigenständig produzieren oder Sie dem falschen Glamourversprechen des Fernsehens unterliegen wollen.

Ausbildungsdauer Mediengestalter Bild/Ton

Die Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton dauert in der Regel 3 Jahre. Es ist möglich diese Ausbildung zu verkürzen. Dafür benötigen Sie eine sehr gute Vorausbildung und Ihr Ausbildungsbetrieb muss damit einverstanden sein. Auch die jeweilige IHK muss mit der Verkürzung der Ausbildungsdauer einverstanden sein.

Das lernen Sie als Mediengestalter Bild/Ton

Davon ausgehend, dass Sie sich für eine Ausbildung bei einem Produktionsunternehmen, und nicht beim Fernsehen, entscheiden, lernen Sie folgendes:

  • Umgang mit Kunden
  • Organisation und Planung einer Produktion
  • Casting von Darstellern und Darstellerinnen
  • Organisation von Drehorten und Drehequipment
  • Arbeit als Kameramann
  • Arbeit als Tonassistent
  • Richtiger Umgang mit Licht
  • Schnitt
  • Animationen und Effekte richtig einsetzen
  • Vertonung von Filmen
  • Organisation von Sprechern (auch ausländischen)
  • Technische Aspekte rund um das Drehequipment
  • Technische Aspekte rund um Videocodierung
  • Ästhetische Aspekte rund um den Bildaufbau

Hilfreiches Vorwissen für Mediengestalter Bild/Ton

Der Beruf des Mediengestalters Bild/Ton ist vielfältig, insofern Sie an den richtigen Betrieb geraten sind. Einige Unternehmen halten es anders, als andere, doch generell kommt Ihnen zu Gute, wenn Sie folgende Eigenschaften erfüllen. Diese sind für den Ablauf bei der Produktion wichtig:

  • Schüchternheit ist fehl am Platz. Sie müssen mit Menschen umgehen, sie als Kameramann koordinieren, Kunden betreuen, bei Angeboten verhandeln, etc. Stellt Ihr Unternehmen fest, dass Sie eher die "kleine graue Maus" sind, dann sinken Ihre Chancen in diesem Markt zu bestehen.
     
  • Sie müssen die deutschen Rechtschreibung und Grammatik beherrschen. Sie werden im Laufe des Berufs viele Dinge schreiben: Exposés, Konzepte, Drehbücher, Untertitel, etc. Selbst bei so banalen Dingen wie einer E-Mail muss Ihr Ausbildungsbetrieb davon ausgehen, dass Sie richtig schreiben können. 
     
  • Englisch zu beherrschen ist von großem Vorteil. Sehr viele Filme werden auch in Englisch produziert. Dreharbeiten laufen teilweise in Englisch ab. Sie sollten Englisch zumindest verstehen können und halbwegs sicher sprechen können.
     
  • Selbstständigkeit ist das A und O. Gerade in kleineren Betrieben müssen Sie irgendwann aufhören darauf zu warten, dass Ihnen jemand eine Aufgabe gibt. Agieren Sie selbstständig und sehen Sie Arbeit von allein.

Tipps für die Bewerbung als Mediengestalter Bild/Ton

Wenn Sie sich als Mediengestalter Bild/Ton bewerben möchten, dann achten Sie auf folgendes:

  • Informieren Sie sich über den Ausbildungsbetrieb. Leider kann heutzutage Hinz und Kunz "Ausbilder" werden. Die IHKs schönen ihre Zahlen damit, dass sie möglichst viele Ausbildungsbetriebe in diesem Bereich zulassen. Es gibt leider sehr viele schwarze Schafe in diesem Bereich. Dazu zählen Ausbilder, die keine Ahnung haben von dem, was sie tun. Außerdem gibt es viele Betriebe, die eingleisig fahren, und Ihnen keinen Rundumblick dieser Ausbildung bieten können. Schauen Sie sich also den Betrieb genau an und sagen Sie notfalls lieber Nein. Sie werden es während der Ausbildung und auch danach bereuen, wenn Sie an einen Betrieb geraten sind, der Ihnen nicht vermitteln kann, was zu diesem Beruf gehört.
     
  • Legen Sie Ihrer Bewerbung Beispiel und Referenzen bei. Ausbilder schauen sich diese sehr gern an und treffen Entscheidungen auch danach.
     
  • Sie müssen nicht unglaublich kreativ sein. Selbst, wenn es sich um einen kreativen Beruf handelt, so ist es für das Unternehmen wichtig, dass dort Menschen sitzen, die etwas können. Das zeigt sich nicht, indem die Bewerbungsmappe unglaublich anspruchsvoll gestaltet ist. Also, keine Sorge - Sie haben die selben Chancen, wenn Sie eine "normale und attraktive" Bewerbung abgeben.
     
  • Ausbildungsbetriebe in diesem Bereich laden potentielle Anwärter sehr gern zu einem Praktikum ein. Stellen Sie sich von vornherein darauf ein. Dieses Praktikum kann auch eine ganze Woche lang dauern.

Ausbildungsplatz Mediengestalter Bild/Ton bei der Pionierfilm

Natürlich muss ich auch ein wenig Eigenwerbung betreiben. Als Inhaber der Firma Pionierfilm bieten wir Ausbildungsplätze zum Mediengestalter Bild/Ton. Sind Sie also auf der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb im Raum Heidelberg / Mannheim / Ludwigshafen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Ganz aktuell suchen wir zum 01.08.2011 einen Azubi Mediengestalter Bild/Ton. Mehr Informationen gibt es hier.

Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton

ralfbiebeler, am 26.02.2011
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Bildquelle:
BB (Wenn Schüler, Azubis und Lehrer mit Ausbildern auf Augenhöhe diskut...)

Autor seit 13 Jahren
33 Seiten
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