Was ist Backpulver

Natriumhydrogencarbonat ist ein kristallines, weißes Pulver, dessen Einsatzgebiet fürs Backen um 1840 entdeckt wurde. Backpulver gibt es sehr billig in Supermärkten, doch meist sind dem Natriumhydrogencarbonat noch andere Stoffe wie Säuerungsmittel und Stärke als Trennmittel zugesetzt. Die Wirkung von Backpulver beruht auf der chemischen Reaktion von Natron unter Wärme und Feuchtigkeitseinwirkung. Dabei wird Kohlendioxid freigesetzt und die kleinen Gasbläschen lockern den Teig auf.

Es gibt auch andere Backtriebmittel wie Hefe, Hirschhornsalz, Weinstein oder Kaliumcarbonat (Pottasche). Nachfolgende Anwendungsgebiete beziehen sich auf Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) oder Natron. Die Bezeichnung Speisesoda für Backpulver ist übrigens irreführend, denn bei Soda handelt es sich um Natriumcarbonat mit der chemischen Formel Na2CO3.

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Backpulver als umweltfreundlicher Haushaltsreiniger

Mit Backpulver lässt sich auch in Sachen Haushaltsreinigung einiges anfangen: Unangenehme Gerüche von Kühlschränken, Aschenbechern oder Heimtextilien lassen sich  leicht neutralisieren, wenn man das Pulver aufstreut. Von Teppichen und Textilien wird es nach einer Einwirkzeit wieder abgesaugt. Selbst Zwiebelgeruch von hölzenen Schneidbrettern lässt sich durch Abreiben mit Backpulver und anschließendes Abwaschen entfernen. Riechende oder verstopfte Abflüsse werden wieder flott, wenn man eine Mischung aus Essig und Backpulver über Nacht einwirken lässt. Die Essig-Backpulver-Mischung kann man auch als WC-Reiniger verwenden. Angebrannte Speisereste lösen sich leichter aus dem Topf, wenn man darin Wasser mit Backpulver aufkocht.

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Backpulver für die Gesundheit

Als Backpulver für Haushalte allgemein erhältlich wurde, fand man schnell einige ganz alternative Anwendungsfälle für das weiße Pulver: So wird Haut weich und geschmeidig, wenn sie mit Backpulver gewaschen wird. Schweißgeruch wird aus Schuhen vertrieben und als Puder verwendet, dient es als Deodorantersatz. Eine Messerspitze Backpulver auf ein Glas Wasser hilft gegen Sodbrennen bei zu viel Magensäure. Heute gibt es für diese Zwecke Alternativen der Kosmetik- oder Pharmaindustrie und diese Einsatzmöglichkeiten gerieten in Vergessenheit. Aber man kann Backpulver durchaus noch heute verwenden um Zähne oder Fingernägel aufzuhellen.

Natriumhydrogencarbonat in der Krebsforschung

Backpulver hat auch eine interessante Wirkung auf das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper. Selbst stark basisch, erhöht es nämlich den ph-Wert im Körper und kann damit dazu dienen eine Entsäuerung des Körpers zu fördern. Heute ist bekannt, dass viele Krankheiten auch auf eine Übersäuerung, meist verursacht durch falsche Ernährung, zurückzuführen sind.

Krebszellen vertragen kein alkalisches und sauerstoffreiches Milieu. Und genau dieses wird durch Natriumhydrogencarbonat gefördert. Daher begannen einige Ärzte mit Backpulver für die Krebstherapie zu experimentieren. Wissenschaftlich anerkannt oder weit verbreitet ist diese Therapieform bis heute nicht. Im Buch "Natriumbicarbonat: Die Krebstherapie für reiche und arme Leute" erklärt der Arzt Mark Sircus seine Theorie (Anmerkung: Natriumbicarbonat ist die alte Bezeichnung für Natriumhydrogencarbonat). Auch bei Candida-Infektionen soll Backpulver helfen, da auch Pillze ein saures Milieu für ihr Wachstum benötigen. Der Onkologe Dr. Tullio Simoncini machte die Erfahrung, dass Candida-Infektionen samt Krebszellen mit Backpulver zerstört werden konnten. Im Interesse der Pharmakonzerne, die Unsummen in die Krebsforschung stecken, wird diese vergleichsweise billige Therapiemöglichkeit wohl nicht sein.

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