Sehenswürdigkeiten in Bad Urach

Eine Augenweide in Bad Urach ist der spätmittelalterliche Marktplatz mit dem Rathaus und Fachwerkbauten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Das ehemalige Residenzschloss der württembergischen Grafen wird heute als Museum genutzt. In spätgotischen Formen erhebt sich die Stiftskirche St. Amandus über die Stadt. In der Umgebung der Stadt gibt es sich die Festungsruinen Hohenurach und die Burg Hohenwittlingen.

 

Marktplatz in Bad Urach (Bild: haros)

Rathaus

Das Rathaus entstand in seinem Kern 1440. 1562 wurde es erweitert. Im offenen Erdgeschoss verkauften bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts Bäcker und Metzger ihre Waren. 1907 / 08 kam es zu Umbauten und das nun geschlossene Erdgeschoss wurde bis 1939 als Fruchtmarkt genutzt. Interessante Details im und am Rathaus sind die Ratsdiele aus dem 16. Jahrhundert, der Ratssaal von Anfang 20. Jahrhundert und die Arkade mit der Wappenreihe.

 

Rathaus am Markt in Bad Urach (Bild: haros)

Residenzschloss Urach

Das ehemalige Residenzschloss in Bad Urach ist eines der wenigen erhalten spätmittelalterlichen Schlösser im Land. Graf Eberhard im Bart, erster Herzog von Württemberg, kam hier zur Welt. Hier residierte er mit seiner italienischen Gemahlin Barbara Gonzaga di Mantova bis 1482. Dann wurde die Residenz nach Stuttgart verlegt.

 

Zugang zum Residenzschloss (Bild: haros)

Stiftskirche St. Amandus

Die 1500 eingeweihte Amanduskirche in Bad Urach ist eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen in Schwaben. Koblenz. Sie wurde unter dem in Urach geborenen und residierenden württembergischen Grafen Eberhard V. im Bart erbaut. Baumeister war der Steinmetz Peter von Koblenz. In der Kirche gibt es bedeutende Ausstattungsstücke des so genannten "Uracher Meisterkreises". An der Nordseite der Amanduskirche befindet sich der Mönchshof, den ursprünglich die Chorherren nutzten. Ab 1896 wurde der Bau saniert der bis dahin unvollendete Turm erhöht. Das Innere der Kirche wurde neugotisch überformt. Das Kircheninnere wurde von 1988 bis 1990 erneut renoviert. Dabei wurde die neugotische Ausmalung im Chor beseitigt.

 

Stiftskirche in Bad Urach (Bild: haros)

Haus am Gorisbrunnen

Das Fachwerkhaus Am Gorisbrunnen wurde vermutlich für Gäste des Hofes, zwischen 1476 und 1479 im Auftrag des Grafen Eberhard V. von Württemberg erbaut. Es wird als "Vorbote der Renaissance" in Württemberg betrachtet.

Marktbrunnen

Der Marktbrunnen in Bad Urach ist ein spätgotischer Laufbrunnen mit fünfstöckiger Brunnensäule. Darauf steht ein Tabernakel mit dem hl. Christophorus. Der ist heute eine 1905 entstandene Nachbildung des Originals aus der Zeit um 1500. Es wird vermutet, dass Graf Eberhard nach seiner Erhebung zum Herzog 1495 den Brunnen der Stadt schenkte. Schöpfer des Marktbrunnens war der gräfliche Oberwerkmeister Peter von Koblenz.

Marktbrunnen in Bad Urach (Bild: haros)

AlbThermen Bad Urach

Die AlbThermen Bad Urach nutzen das hier geförderte Thermalwasser. Sie sehen sich als eines der schönsten Bäder Europas. Die Anlage liegt im Herzen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und bietet ein ganzheitliches Wellness-Erlebnis. Und das mit Blick auf bewaldete Berge und die Burgruine Hohenurach. Als Heilanzeigen werden genannt:

  • Degenerative und chronisch entzündliche Gelenkleiden
  • Erkrankungen der Wirbelsäule und Rückenmuskulatur
  • Unfallbehandlungen sowie Rehabilitation nach gelenkchirurgischen Eingriffen
  • Vegetative Dystonie und Prophylaxe vegetativnervöser Störungen
  • Herz-, Gefäß- und Kreislauferkrankungen
  • Neurologische Leiden

Museen in Bad Urach - Stadtmuseum Klostermühle

Das Stadtmuseum in der ehemaligen Klostermühle wurde 1990 eröffnet. Es nutzt die Räume in einer ehemaligen Getreidemühle. Das Mühlrad und ein Teil des Triebwerkes sind noch erhalten. Gezeigt werden das bürgerliche und das herrschaftliche Leben in Urach bis zum Beginn der Industrialisierung. Sonderausstellungen, darunter jährlich zur Weihnachtszeit eine beliebte Spielzeugausstellung, runden das Angebot des Hauses ab.

 

Stadtmuseum Bad Urach (Bild: haros)

Residenzschloss-Museum

Das ehemalige Residenzschloss mit dem Torbogen, dem Innenhof, dem Cameralamt und dem Brunnen ist heute ein Museum. Es sind interessante Innenräume zu sehen. Darunter sind der spätgotische gewölbte Dürnitz, das war die beheizbare Stube für den Hof, im Erdgeschoss, der Palmensaal mit der Ahnenprobe des Grafen Eberhard V. von Württemberg sowie der barocke Weiße Saal im ersten Obergeschoß und im zweiten Obergeschoss der Goldene Saal aus der Zeit der Renaissance. Im dritten Stock erwartet eine Ausstellung von zweiundzwanzig Prunkschlitten. Diese erinnern an die prächtige Hofhaltung des württembergischen Herzogs Carl Eugen (1744 – 1793).

Schuhmuseum

Eine alte Schuhmacherwerkstatt ist im Untergeschoss des Schuhladens Beck zu besichtigen. Neben den Werkzeugen und Maschinen werden auch etliche Schuhe gezeigt. Das älteste Stück ist ein Ski - und Bergschuh eines Gebirgsjägers aus dem 1. Weltkrieg. Daneben erinnert ein Schuh eines Bergbauern an dessen arbeitsreiches Leben. Ältere Kinderschuhe, Damenschuhe und Herrenschuhe belegen früher übliche intensive Pflege und Reparatur. Bei vielen sind kleinen Eisen zu sehen. Die wurden früher an die Sohle genagelt, damit diese nicht so schnell abgelaufen wurde.

Grammophonsammlung Geigle

Im Ortsteil Hengen ist die Grammophonsammlung Geigle zu sehen. Dort wird die Entwicklung von Tonträgern und der zugehörigen Wiedergabegeräte anhand von rund 350 meist funktionsfähigen Exponaten dargestellt. Diese Sammlung hat Rolf Geigle über viele Jahre angelegt.

Veranstaltungen in Bad Urach

Alle zwei Jahre wird der Schäferlauf veranstaltet. Aus dem Zunfttreffen der Schäfer hat sich ein Volksfest entwickelt. Das ist heute das größte Volksfest in der Region.

Seit 1981 finden alljährlich die Herbstlichen Musiktage in Bad Urach statt. Diese Veranstaltung hat Hermann Prey begründet.

Umgebung von Bad Urach

Bad Urach ist Teil der Biosphärenregion Schwäbische Alb. Diese Landschaft wurde über Jahrhunderte zu einer durch menschliches Wirtschaften geprägten Kulturlandschaft. Die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur in diesem Raum soll durch die Ausweisung als Biosphärenregion erhalten und weiter entwickelt werden.

Rund um die Stadt gibt es ein ausgedehntes Netz von Rad- und Wanderwegen. Allein die Stadt bietet 45 Rundwanderwege mit einer Gesamtlänge von 210 Kilometern. Dazu kommt das Wegenetz des Schwäbischen Albvereins.

Am Stadtrand von Bad Urach ist im Brühltal der Uracher Wasserfall zu bewundern. Hier stürzt der Brühlbach 37 Meter frei in die Tiefe. Dann fällt es auf eine Stufe aus Kalktuff und fließt weitere 50 Meter über steil abfallendes und mit Moos bewachsenes Gelände ab.

Ein weiterer Zielpunkt für Wanderungen ist die Falkensteiner Höhle.

Die Ruine Hohenurach ist eine ehemalige Gipfelburg. Sie liegt rund 250 Meter oberhalb der Stadt.

Die Burg Hohenwittlingen ist die Ruine einer Spornburg beim Ortsteil Wittlingen der Stadt Bad Urach.

Zur Geschichte von Bad Urach

Funde auf dem Runden Berg bei Urach belegen die Existenz einer bedeutenden alemannischen Höhensiedlung in der Spätantike und im frühen Mittelalter. Urach war seit Anfang des 12. Jahrhunderts Sitz eines von Egino I. begründeten Grafengeschlechts. 1265 verkaufte Graf Heinrich von Fürstenberg seine Besitzungen an Graf Ulrich von Württemberg. Während der Teilung Württembergs residierten hier von 1442 bis 1482 die Grafen der Uracher Linie. Seit 1905 ist die Stadt ein anerkannter Luftkurort. 1983 folgte die Anerkennung als Heilbad und seit 1984 nennt sich die Stadt Bad Urach.

Literatur zu Bad Urach

  • Thomas Braun, Uwe Hihn und Lothar Holder: Bad Urach im Wandel der Zeit. Sutton Verlag Erfurt 2010, ISBN 978-3-8668-0614-6
Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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