Ballaststoffe in Nahrungsmitteln

Bei den Ballaststoffen handelt es sich um Bestandteile pflanzlicher Nahrungsmittel, sie werden zu den Kohlenhydraten gezählt. Der menschliche Organismus ist in nur sehr geringem Umfang in der Lage, diese Pflanzenfasern mithilfe von Darmenzymen aufzuspalten, zu verdauen und zu verwerten. Grundsätzlich werden zunächst lösliche und unlösliche Ballaststoffe unterschieden. Zu den löslichen gehören das Pektin oder Inulin, welche überwiegend in Obst und Gemüse vorkommen und von Bakterien fermentiert werden. Zu den unlöslichen Ballaststoffen werden Zellulose und Hemizellulose gezählt, die in Getreide enthalten sind und kaum fermentiert werden.

Ballaststoffe in Obst

Ballaststoffe in Obst (Bild: Cindy Maréchal)

Verzehr von Ballaststoffen und ihre Wirkung

Ballaststoffe erzielen im Körper verschiedene positive Gesundheitswirkungen. So sind sie beispielsweise in der Lage, die Blutfettwerte zu senken, indem sie körpereigenes Cholesterin binden und darüber hinaus wirken sie verdauungsfördernd. Durch die Quellung im Magen tragen sie sogar dazu bei, das Hungergefühl zu verringern.

In Deutschland zeigen die Daten der Nationalen Verzehrstudie II allerdings, dass Frauen im Durchschnitt 23 Gramm Ballaststoffe proTag und Männer 25 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich nehmen. Damit liegt der tatsächliche Verzehr unter den Empfehlungen. Als Grund hierfür nimmt man an, dass einige Menschen den Verzehr von Ballaststoffen meiden, da manche ballaststoffreiche Lebensmittel durchaus kalorienreich sind, sie den Geschmack nicht mögen oder aber befürchten, Lebensmittel wie Hülsenrfüchte könnten Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auslösen (zum Beispiel Blähungen).

Von Nachteil sind kalorienreiche Nahrungsmittel wie Vollkornbrot allerdings nur für Menschen mit Übergewicht, die bereits von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen sind. Denn eine weitere Gewichtszunahme kann die gesamte Stoffwechseleinstellung verschlechtern. Als Alternative können Konzentrate mit so genannten isolierten Ballaststoffen als nahezu kalorienfreie Ergänzung der Kost verwendet werden.

Ballaststoffe und ihre positiven Gesundheitseffekte bei Diabetes mellitus Typ 2

Aus den verschiedensten Untersuchungen und auch aus umfassenden Studien ist mittlerweile bekannt, dass eine ballaststoffreiche Kost mit hohem Anteil an Vollkornprodukten dazu beitragen kann, das Risiko für Diabetes bei ansonsten stoffwechselgesunden Menschen zu verringern.Zwar sind die genauen Mechnismen diese Eigenschaften noch nicht vollständig aufgeklärt, dennoch ist sicher, dass Ballaststoffe den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Verzehr von Kohlenhydraten verlangsamen können. Daher empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Diabetikern eine tägliche Zufuhr von 40 Gramm Ballaststoffen durch den Verzehr von

  • Getreidevollkornprodukten,
  • Salaten,
  • Rohkost,
  • Gemüse,
  • Hülsenfrüchten,
  • Beerenobst,
  • Nüssen und
  • Leinsamen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse wird - nicht nur von der DDG - zunehmend gefordert, Menschen für eine ballaststoffreiche Ernährungsweise weiterhin zu sensibilisieren, um vorbeugend in den Lebensstil eingreifen zu können. Zudem sollen Diabetes-Risiko-Patienten und auch bereits Betroffene umfassender in den Bereichen Ernährung und auch Bewegung geschult werden, um den Krankheitsverlauf auf natürliche Art und Weise positiv beeinflussen zu können. Hier wird also empfohlen - eventuell mithilfe eine Ernährungsfachkraft - den persönlichen Speiseplan zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.

Autor seit 10 Jahren
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