Bastelanleitung für einen einfachen Drachen - Am weitesten verbreitete Grundform: Der klassische Drachen

Einen klassischen Drachen selber bauen ist ganz einfach. Man benötigt kein Fiberglas oder andere High Tech-Materialien. Was genügt, sind Holzleisten für das Gerüst und entweder Drachenpapier oder auch ganz einfach ein Stück Folie, das z.B. aus einem Müllsack geschnitten werden kann. Zunächst schneidet man die Holzleisten von 1 cm Breite und 0,5 cm Stärke so zu, dass eine lange Leiste von 1 m und eine kurze Leiste von 80 cm entstehen. In die lange Leiste werden für die Waage jeweils im Abstand von 15 cm zu den Enden ein kleines Loch gebohrt, durch das später die Schnur für die Waage eingefädelt wird. Zusätzlich wird ein Loch im Abstand von etwa 1 bis 2 cm zum Leistenende benötigt, in das später der Schwanz eingehängt wird. Beide Leisten legt man kreuzförmig im rechten Winkel übereinander, so dass der Schnittpunkt etwa 30 cm unterhalb des Endes der längeren Leiste liegt. An dieser Stelle werden die Leisten mit Holzleim verbunden und zusätzlich zur Stabilisierung mit einer Schnur umwickelt. In alle vier Enden der Leisten sägt oder feilt man eine Nut in die man nun eine Drachenschnur umlaufend einlegt und, nachdem sie festgezogen ist, verknotet. Damit die Schnur nicht versehentlich aus der Nut "springt", klebt man ganz einfach ein Stück Tesafilm oder Klebeband über alle vier die Leistenenden.

Für die Bespannung eignet sich besonders spezielles Drachenpapier, das es in den verschiedensten Farben im Bastelgeschäft oder Papiergeschäft gibt. Alternativ kann man natürlich auch Folie aus Plastikbeuteln oder dünnen Planen verwenden. Am einfachsten geht der Zuschnitt, indem man das Holzgestell auf das Papier legt, und nun von "Eck zu Eck" mit einem Messer oder einer Schere den Überstand wegschneidet. Zu beachten ist hierbei, dass das Papier oder die Folie etwa 2 bis 3 cm überstehen, so dass die Bespannung um die Spannschnur nach innen umgeschlagen werden kann um dort verklebt zu werden.

Damit ist bereits die Hauptarbeit beim Bau eines Drachen erledigt. Nun muss nur noch ein Schnurdreieck in die vorgebohrten Löcher als so genannte Waage geknotet werden. Und ganz wichtig für den klassischen Drachen ist natürlich der Schwanz. Dieser sieht nicht nur hübsch aus, sondern hat ganz erheblichen Anteil daran, ob der Drachen gut fliegt oder nicht. Je stärker der Wind ist, desto länger kann der Schwanz ausfallen. Als Richtwert kann man ruhig 3 Meter nehmen. In regelmäßigen Abständen werden kleine Papierschleifen am Schwanz befestigt, die für den Flug stabilisierende Eigenschaften haben.

Drachen selber bauen - Anleitungen für tolle Drachen
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Die Drachenschnur – Wichtige Hinweise

So schön es ist, im Herbst Drachen steigen zu lassen, so gefährlich kann es aber auch sein. Daher sollten unbedingt einige Dinge beachtet werden. Drachenschnüre, müssen so beschaffen sein, dass sie keine metallischen Bestandteile aufweisen und eine maximale Länge von 100 Metern haben. Teilweise gibt es in Städten sogar die Vorschrift, dass sie maximal 60 Meter lang sein dürfen. Daher sollte man sich unbedingt vorher entsprechend erkundigen. Es kann auch mal länger sein, dann allerdings wird eine Genehmigung der Luftfahrtsbehörde benötigt. Doch für einen selbstgebauten Drachen wie hier beschrieben, macht eine längere Drachenschnur ohnehin keinen Sinn.

Selbstverständlich darf man einen Drachen niemals bei Gewitter steigen lassen, da ansonsten Lebensgefahr droht, das gleiche gilt bei Freileitungen oder Eisenbahn. Hierzu muss mindestens ein Abstand von 600 Metern eingehalten werden. Auch Flugplätze sind Gefahrenquellen, wobei die Gefahr hier weniger beim "Drachenpiloten" liegt. 3 Kilometer Abstand zu Sportflugplätzen und 6 Kilometer zu Flughäfen sind unbedingt einzuhalten.

Drachen steigen lassen – schöner ...

Drachen steigen lassen – schöner Zeitvertreib im Herbst (Bild: Pixabay / lumpi)

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