Fahrradboom

Eine Frage sollten Rad-Urlauber klären, ehe sie Richtung Berlin starten: Möchten sie den eigenen Drahtesel mitnehmen oder kommen sie für ein paar Tage auch mit einem Leihfahrrad zurecht? Der Vorteil, das eigene Rad unter dem Hintern zu haben, ist das gewohnte Gefühl. Denn irgendwie dauert es seine Zeit, bis man sich mit dem neuen Zweirad angefreundet hat, insbesondere wenn es sich um eines der moderneren Modelle mit Akku und Hilfsantrieb handelt. In dem Fall muss man sich dann auch Gedanken über den Transport machen. Hinzu kommt der Kostenpunkt: Leihräder sind zwar nicht sonderlich teuer, machen sich bei mehreren Tagen aber durchaus in der Reisekasse bemerkbar.

Der organisierte Radurlaub

Eine der komfortabelsten Lösungen stellen Busfahrten dar, die bundesweit von vielen Unternehmen organisiert werden. Die Mitreisenden bringen ihr Fahrrad einen Tag vorher zu einem Treffpunkt. Dort wird es in einen Hänger verladen. Die Hotels bucht der Veranstalter. Man muss sich also um nichts weiter kümmern und eigentlich nur dafür sorgen, dass das Rad verkehrssicher ist. Ein kurzer Check in der Fachwerkstatt kann daher nicht schaden. Ansonsten dürfte es bei einer kleineren Panne kein Problem sein, schnelle Hilfe zu finden. Was bei diesen Touren auf der Strecke bleibt, ist der individuelle Touch. Heißt: Es bleibt wenig Raum, den eigenen Interessen nachzugehen.

Mit der Radwanderkarte durch Berlin

Wem dieser Herdentrieb zuwider ist, sollte die Städtereise nach Berlin lieber selbst planen und das Rad mit dem Auto transportieren. Es mangelt weder an Hotels noch an Radwegen und Routen. Welche Optionen für kürzere und ausgedehnte Radtouren bestehen, verraten spezielle Radwanderkarten. Sie kosten nur wenige Euro, nennen die wichtigsten Ausflugsziele und geben darüber hinaus Tipps für die Freizeit. Für diese Variante sprechen gleich mehrere Argumente: Man kann sein eigenes Tempo fahren, ohne Rücksicht auf Mitreisende nehmen zu müssen, jederzeit pausieren und sich intensiver mit einzelnen Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt befassen.

Tagestouren mit Leihrad

Die goldene Mitte sind Touren, die nur wenige Stunden dauern und täglich angeboten werden. Eine Voranmeldung wird zwar empfohlen, ist aber nicht zwangsläufig nötig. Das hängt ein wenig von der Reisezeit und vom Wetter ab. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann vorher mit dem Veranstalter telefonieren und alles in trockene Tücher bringen. Ein eigenes Fahrrad muss für diese Ausflüge nicht mitgebracht werden. Leihräder stehen für knapp fünf Euro pro Tour zur Verfügung. Angeboten werden verschiedenste Strecken. Solche, bei denen "Berlins Best" präsentiert werden, ebenso wie Touren entlang der ehemaligen Mauer. Gruppen haben in der Regel die Möglichkeit, ganz individuelle Pläne erarbeiten zu lassen. (Bildnachweis: Usien / Wikimedia Commons)

Autor seit 11 Jahren
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