Für drei Wochen gibt mir mein Vater seine junge Border-Collie-Hündin Enya in Pflege. Schon eine Woche, bevor ich den Hund wieder hergeben muss, denke ich mit Schrecken an den Abschied. Der Hund dominiert meinen Tag, fordert viel Zeit ein; die Dinge müssen anders organisiert werden – aber er ist meine Freude und mein Sonnenschein. Ich erwische mich beim Verwenden der Floskel, wir seien beste Freunde, mein Hund und ich. Wer mich belauschte, wenn wir auf Tour sind, wer hörte, wie – und vor allem – was ich mit dem Hund rede, würde sofort breitschultrige weißgekleidete Männer mit Käschern ausschicken, mich einzufangen und in die Psychatrische zu bringen: total gaga und im Folgenden kursiv. Der Hund redet auch kursiv.

Die besten Freunde queren den Bach

Beste Freunde - mein Hund und ichDa ist zunächst der Bach auf dem noch unbekannten Terrain. Ich habe - von ihr unbemerkt - den kleinen Steg benutzt und stehe auf der anderen Seite: Komm, Enya, komm, komm rüber, komm, trau dich. Gegreine am anderen Ufer, hektisches Hin- und Hergerenne, eine Pfote ins Wasser, schnell wieder heraus, igitt nass, Geheul: bitte, bitte komm wieder her, lass mich hier nicht alleine, ich kann da nicht rüber, ich kenne das nicht, ich habe solche Angst. Ich gehe in die Hocke, locke und schmeichle: komm, du kannst das, komm her, süße Maus, komm, Ehhnya, Ehhnya. Todesmutig springt die Hündin auf einen zentralen Stein, ein zweiter Satz, sie ist bei mir am Ufer und freut sich. Ich fühle mich von ihr hereingelegt, weil sie trockenen Fußes herübergelangt ist, aber freue mich auch.

Der Rückweg geht über den Steg. Der Hund wähnt sich in Sicherheit. Jetzt ziehe ich mir die Gummistiefel an – als Mensch erfreut man sich da gewisser Vorteile und Bequemlichkeiten, und laufe mit ihr ans Ende des Grundstückes, dort ist kein Weiterkommen ohne den Bach zu queren. Ich wate also hindurch und erzähle dabei dem zurückbleibenden, bereits wieder heulenden Mädchen, wie fein das alles sei. So ein feiner Bach. So ein feines Wässerchen, komm Süße. Sie kommt tatsächlich und ist vor Freude außer sich. Auf dem Rückweg gibt es nicht mal mehr ein Zögern, sie folgt mir direkt. Es wird sich herausstellen, dass sie kein "Wasserhund" ist. Sie quert den Bach problemlos, sucht sich aber die seichteste Stelle, sie holt Stöckchen aus dem Bach, hält sich aber niemals unnötig lange auf. Wenn sie an einem Gewässer saufen will, dann dort, wo sie es ohne nasse Pfoten mit gerecktem Hals erledigen kann.

Die Kühe, mein Hund und ich - nicht die besten Freunde

Unterhalb des Hauses weDie Kuhiden zwei Kühe hinter Stacheldraht. Ich gehe mit der angeleinten Enya am Zaun entlang und will ihr die Kühe vorstellen. Was passiert? Das freundliche, sympathische, sanfte, liebevolle, schöne Tier wird zur Furie. Am Ende der Leine befindet sich kein Hund, sondern eine überdimensionale Fellkugel mit hochgestellter Bürste, die aus dem Stand einen Meter hochspringt, sich fast den Hals abwürgt, dabei kläfft, fletscht und kreischt wie am Spieß. Ich ziehe sie zu mir heran und fasele etwas wie liebe, Kühe, feine Kühe, was keinerlei Eindruck hinterlässt. Sie ist so rasend, dass sie mich kreischend beißt, als meine Hand in die Nähe ihres Fangs gerät. Ich meinerseits verliere die Nerven und gebe ihr mit bloßer Hand eins auf die Nase – wir haben uns in dieser Situation also beide unrühmlich verhalten. Im Moment kann nicht die Rede davon sein, mein Hund und ich seien beste Freunde. Ich zerre Enya weg vom Rindvieh, schimpfe mich selbst als ebensolches und mache sie wenige Meter abseits los. Sie folgt mir ohne Blick zurück. Ein paar Meter weiter hocke ich mich zu ihr. Was ist los? Das Tier legt seinen Kopf auf meinen Oberschenkel und guckt. Ich begreife noch nicht ganz. Enya sitzt, guckt und zittert. Ich umarme sie und rede leise auf sie ein: Enya, hier sind überall Kühe. Auf dem Land sind immer überall Kühe. Diese unausweichlichen Kühe sind wichtig, weil sie den Joghurt für dein Fressi liefern. Enya hört sich das alles an und behält ihre Meinung für sich. Zwei Tage später, nachdem ich weiß, dass ich mich auf ihren Gehorsam verlassen kann, und nachdem ich denke, dass sie an der Leine hysterisch reagiert, weil sie Angst hat, sich in ungewohnter Situation nicht frei bewegen zu können, mache ich einen zweiten Rindvieh-Versuch ohne Leine. Und siehe da: sie rast auf den Zaun zu (Stacheldraht!) bremst knapp vorher ab, bellt und knurrt in normaler Manier und – kehrt sofort um, als ich sie rufe: Enya, nein komm hierher, das ist völlig blöde, die Kühe machen schließlich auch nur ihren Job. Sie kommt und freut sich, dass sie so mutig und so gehorsam ist.

Enya hecheltDie Einsicht währt einen Tag. Am nächsten Tag schlüpft sie unter dem Zaun durch, taub für mein Rufen, umspringt die Kuh und blafft. Jene behält die Ruhe, glotzt, hebt warnend den hinteren Huf. Enya weicht aus. Ein feines Spiel. Ich rufe nicht mehr nach ihr, damit sie nicht merkt, dass ich ziemlich hilflos bin, sondern entferne mich schimpfend. So ein böser Hund, jetzt gehe ich alleine spazieren, nie wieder gehe ich mit dem Hund in die Wiese. Der Hund wird abgeschafft. Die Gefahr, mich zu verlieren, ist größer als der Spaß, Kühe zu hüten oder zu ärgern. Sie kommt und setzt sich in gebührendem Abstand außer Greifweite. Ich muss lachen. Da kommt sie angeschwänzelt, schlängelt sich um mich herum, legt sich auf den Rücken. Na gut, der Hund wird für diesmal nicht abgeschafft. Mittlerweile wird in der Nähe des Weidezauns die geduckte Wolfspose eingenommen, dann auf- und abgerannt mit hochgestellten Ohren, auf mein strenges Kommando kombiniert mit geschwenktem Regenschirm macht sie zögerlich kehrt, alles etwas zäh. Mir bleibt, mich beim Rindvieh zu entschuldigen.

Letzte Meldung: Sie bewegt sich in normalem Tempo auf die Objekte der Begierde zu und dreht ab, wenn ich rufe.

Das Stöckchen

Ja, das feine Stöckchen. Mein Vater hat mich gebeten, keine Stöckchen zu werfen. Der Hund, pfeilschnell, könnte eher am Ort sein als der geworfene Stock und durch das niederfallende Holz verletzt werden. Aber dieser Hund ist nun mal ein Stöckchen-Hund, er schleppt alles herum und kaut und wirft in die Luft, da musste ich einfach... Ich werfe also Stöckchen mit Bedacht. Enya ist völlig begeistert von diesem Spiel, sie rast die steilsten Abhänge hinunter und erklimmt sie mitsamt Stock sehr behende, um sofort eine Wiederholung einzufordern bis die Zunge quer aus dem Maul hängt.

Beste Freunde - mein Hund und ichZu Beginn des Stöckchenholens war es nicht immer klar, welches der vielen Hölzer nun das richtige und geforderte war. Da hat sie einfach ein Ersatzstöckchen gebracht. Nachdem sie sich dafür mehrfach Hohn und Spott von mir anhören musste, hat sie nicht nur mehr Konzentration beim Verfolgen der Wurfbahn entwickelt, sondern auch, wenn ihr das Hölzchen aus dem Blick geraten war, eine Suche danach angefangen. Such Enya, wo ist das Stöckchen, nein, das ist nicht das richtige Stöckchen, nein niemals, das ist ja ein völlig lachhaftes Stöckchen, such, such, jaah! Das ist das feine Stöckchen. Und sie sucht, bis sie es hat. Leider bringt sie es nicht bis zu mir zurück, die ich faul und behäbig am Wegesrand den Leibesübungen des Hundes zuschaue.

Sie legt sich einige Meter von mir hin mit ihrer Beute, kaut heftig darauf herum und zieht Rinde ab: wenn du das Stöckchen haben willst, hol es dir gefälligst hier ab, ich musste es ja auch holen. Oder sie trägt es an mir vorbei, trippelnd wie ein Zirkuspferdchen. Was wir noch nicht so drauf haben, sind äquilibristische Kenntnisse sowie solche die Längen und Gewichte betreffend. Da wird versucht, einen schweren Prügel – einem Weidepfahl gleich – durch die Gegend zu zerren; relativ große Stöcke werden links- oder rechtslastig getragen; lange Stöcke werden so eng an mir vorbeigetänzelt, dass sie mir in die Kniekehlen schlagen.

Der Stöckchenwurf ist das allerliebste Spiel (außer Kühe ärgern). Der Hund ist wunderschön anzusehen, wenn er sich auf den Wurf konzentriert, der gesenkte Kopf, die gestellten Ohren, der helle Blick, die leicht angewinkelten Hinterläufe und dann – ab wie der Blitz, dass das Laub nur so fliegt und die Ohren mit.

Der Tannenzapfen

Ich halte einen Tannenzapfen in der flachen Hand dreißig cm über ihrer Nase. Sie konzentriert sich wie oben beschrieben und schaut auf die Hand. Ich werfe den Tannenzapfen hoch und rufe gleichzeitig Fang! Sie schnellt in die Luft und fängt ihn allermeistens. Und bringt ihn mir wieder, anders als das Stöckchen. Wenn ich keine Lust habe, selber einen Tannenzapfen aufzulesen, sage ich ihr, sie soll einen Tannenzapfen suchen und ihn mir bringen. Das macht sie, selbst wenn wir gerade noch etwas anderes gespielt haben. Der Hund kennt das Wort "Tannenzapfen".

Ich spiele auch deshalb gerne mit ihm"Tannenzapfen", weil er nach dem Fangen aussieht, als hätte er eine dicke Havanna im Maul. Der fidele Zigarrenhund.

Das Auto

Mein Vater hat mich gewarnt, sie laufe auf Autos los und in Autos hinein. Ich habe einmal erlebt, dass sie sich auf einen großen Traktor stürzen wollte, da hatte ich sie beim Herannahen des Traktors am Halsband festgehalten. Wildes Geknurr und Gekläffe und Gezerre, ähnlich wie bei den Kühen zu Beginn. Ein anderes Mal hat sie ansatzweise ein Auto belauert und an der Leine gezerrt und ein drittes Mal wirkte sie, als wollte sie einen vorbeifahrenden Motorradfahrer vom Sattel holen, auch da war sie angeleint.

Das hat sich mittlerweile sehr gemäßigt. Auf dem hiesigen Hof hat sie Autos zigfach erlebt. Sie fahren hin, sie fahren her, der Hund interessiert sich nicht die Bohne, lauert nicht, guckt nicht. Denn der Hund ist nicht an der Leine.

Das Anspringen, Kommen, Sitzen und Platzen

Als der Hund ankommt, will er noch oft hochspringen. Es ist seine Art der Begrüßung, er will den Menschen eben die Schnauze lecken, und es ist blöde, dass die Menschen die Schnauze so hoch oben tragen. Ich schimpfe ihn nicht pfui, wenn er springen will, denn er zeigt ja Freundlichkeit. Ich sage nein oder nicht springen und drehe ihm gleichzeitig meine Seite zu, so dass die Anspringfläche wesentlich verkleinert wird. Der Hund bricht sofort den Springversuch ab und erntet großes Lob. Bald macht er keine Anstalten mehr, an mir hochzuspringen, vielleicht auch gefördert dadurch, dass ich mich zu ihm hinunter begebe, wenn die Freude gar zu groß ist.

Was soll ich sagen? Tier kommt, sitzt und liegt auf Kommando. Tier bleibt liegen, wenn ich sage bleib platz und liegt nach siebzig Schritten noch, bis ich in die Hände klatsche und mit hopp den Bann aufhebe: angelegte Ohren sausen an mir vorbei wie der Deibel.

Andere Hunde

Die Kollegen sind von nicht allzu großem Interesse. Ich lasse Enya immer von der Leine, wenn ich mich mit dem Besitzer verständigt habe über eine mutmaßliche Gefährlichkeit. Sehr vorsichtiges Herangeschwänzel mit aufgestellter Bürste, manchmal kleines Geknurr, immer ängstlicher Kontakt zu mir, so dass ich mich umzingelt finde vom Bekanntschaftsritual, und ein leichtes Trennen, wenn ich weitergehen möchte. Es gibt einen Kumpan in der Nachbarschaft, einen alten, rheumatischen Rüden, der wird mit gemäßtiger Freude begrüßt und gleich geht's zu dessen Frauchen, das immer etwas Feines in der Tasche hat oder – vor der nachbarschaftlichen Haustüre – wird sich Zutritt zum Haus verschafft und die Schüssel des Alten leer gefressen. Dieser duldet es mit Langmut.

Es gab einen problematischen Kontakt mit einer freundlichen großen Hündin, die wurde von Enya angefeindet und gebissen. Beide Hunde liefen frei, wir Besitzer unterhielten uns und achteten nicht besonders auf sie. Ich weiß nicht, warum Enya so giftig wurde. Wir haben dann die erwachsene Hündin getröstet, die das giftige Welpenvieh ihrerseits nicht gebissen hat und sich alles gefallen ließ, bis ich mit der Leine zur Stelle war.

Enya liegtIst Enya angeleint und der andere Hund ebenfalls, dann mache ich einen Bogen und vermeide Berührung, weil sie immer anstellt, knurrt und die Bürste zeigt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie sich angeleint auf eine Keilerei einlassen würde, aber ich kenne den Grund nicht.

Das Fahrrad

Das Fahrrad so aus der Nähe ist neu und unheimlich. Ich will mit ihr nicht angeleint fahren, weil wir die notwendige Ausrüstung am Rad nicht haben und auch kein Brustgeschirr für sie. Also schieben wir bis zum Waldrand, wo ich sie auf dem Forstweg laufen lassen kann. Das Tier gebärdet sich beim ersten Schieben zunächst hinderlich, begreift aber schnell, dass vom Rad keine Gefahr droht. Zum Eingewöhnen halte ich die Leine jetzt noch in der Hand und erlaube Enya etwas Abstand. Später trage ich die Leine diagonal über Schulter und Oberkörper wie eine Schärpe und zwinge sie so, ganz dicht bei mir zu bleiben. Neben uns fährt das Rad. Das alles sieht sehr diszipliniert aus und Enya ergibt sich darein, sie zieht nicht. Am Forstweg angekommen mache ich sie los, steige auf und fahre los. Ach du je! Was ist das denn? Frauchen entwickelt eine überaus ungewöhnliche Geschwindigkeit. Hund sitzt fassunglos und folgt nicht nach. Ich halte an und schmeichle. Sie kommt, erreicht mich, ich starte erneut, sie trabt nach langsam – ungläubig. Endlich schließt sie auf und läuft neben mir. Wir fahren/laufen langsam. Ab und zu schnürt sie vor das Vorderrad. Ich klingele und rufe Vorsicht, das ist dann auch ganz schnell kapiert. Als ich schnell in die Pedale trete, will sie mir ins Bein knapsen. Ich lache sie aus und sage feines Fahrrad, liebe Enya, komm hopphopphopp, jetzt mal ein bisschen flotter und kein Geknapsel. Sie ist mir nie wieder an die Beine gegangen und nimmt eine höhere Geschwindigkeit freudig an.

Was blöd ist beim Radfahren: man kann weder in Ruhe große und kleine Geschäfte erledigen, noch kann man Stöckchen aufnehmen. Deshalb haben wir zwei Haltepunkte, wo wir jeweils eine Viertelstunde in den nassen Wald hineinstiefeln. Wenn wir zurückkommen, sieht der Hund aus wie ein Schwein, und ich sehe aus wie der Hund.

Fressi (= Futter)

Die tägliche Ration Kalzium-Tabletten frißt sie meistens aus der Hand. Kein Gedöns mit trickreicher Tarnung in Kalbsleberwurst. Wenn sie die Tabletten nicht nimmt, gebe ich sie ihr in den Napf, im Laufe des Tages sind sie dann verschwunden. Der Hund frisst Eierschalen, Papiertaschentücher (möglichst gebraucht), Kot in allen Variationen. Ein lautes Pfui oder Aus kann begrenzend wirken, aber eine kleine leckere Kostprobe hat das Tier dann doch schon zu sich genommen... Am ersten Tag hat sie das Katzenklo gesäubert, ohne dass ich es gemerkt habe. Schädliche Nachwirkungen waren nicht festzustellen; das bereits Verdaute verdaute sich nochmals aufs Trefflichste.

Der Hund liebt es nicht, beim Fressen beobachtet zu werden. Die lobpreisenden Ankündigungen des feinen Fressis werden mit misstrauischem Blick quittiert, das Futter selbst wird solange ignoriert, bis ich mich abwende. Sie mag das mitgelieferte "Orlando"-Futter nicht. In keiner Variante und Zubereitungsart. Es bleibt fast komplett stehen. Sie mag keine Bonzo-Hundekuchen. Markenartikel. Teuer. Jetzt fressen es die Nachbarn. Aber sie mag Spaghetti mit Hackfleischsoße. Viel Nudel, wenig Fleisch, es blieb kein noch so kleines Fitzelchen im Napf, nur eines hing an der Nase wie weiland bei Loriot. Natürlich bleibt das eine Ausnahme. Sie mag Ochsenziemer und stinkige Trocken-Schweineohren, Doko und Frolic, Honig und Eigelb. Präsentierte Apfelstückchen werden verschmäht, uralte gefundene Apfelgriebsche auf dem Hof werden begeistert gefressen. Präsentiertes Altbrot: nein, gefundenes Altbrot: prima! Wurst aus der Mülltonne: köstlich!

Vom Tisch gibt es niemals etwas und wird auch nichts gefordert. Auf dem Tisch Liegendes wird nicht geklaut.

Rituale

Morgens kommt die Hundenase und die dicke Pfote, da heißt es schnell das Gesicht schützen. Dann kommt ein halber Hund ins Bett. Mehr Hund darf nicht hinein. Anfangs wurde die Nummer mit dem halben Hund auch morgens gegen halb vier aufgeführt, aber das ist mittlerweile vom Spielplan abgesetzt.

Bürsten ist prima, die metallene Striegelbürste ziept manchmal, da kommt die Schnauze, die Hartborsten-Bürste wird nicht gebissen. Das Tier räkelt sich auf dem Boden und grunzt.

Abends ist der Hund am verschmustesten. Kopf auf meinem Oberschenkel und Stupser mit der Nase, wenn die streichelnde Hand ermattet eine Pause machen will. Schoßbaby ist das Feinste, Schwanz hängt auf der einen, Pfoten auf der anderen Seite herunter, eiapopeia.

Nach dem letzten Gang am späten Abend gibt es einen Knabberstreifen, der wird mit vorsichtigen Zähnen entgegengenommen und sofort auf den Teppich verschleppt. Auf dem Teppich frisst es sich am besten.

Ein feines Spiel: Der Hund ist verschwunden. Sie ist im oberen Stockwerk oder knapp in meiner Nähe – egal. Ich: Wo ist denn die kleine Enya? Oh, der Hund ist fort... Weinerlich: Wo ist denn die süße Maus? Enya! Enya! Enya wird ganz aufgeregt, schwänzelt zaghaft um mich herum, die Ohren sind gestellt, aber ich sehe sie immer noch nicht: Wo ist denn der kleine, kleine Hund. Oh weh, das Tier hat mich verlassen. Dann, mit erfreuter Stimme und Blickkontakt: Aah, da ist ja der Hund! Der feine Hund! Der alte Border Collie! Die liebe Maus! Und das Tier freut sich, die Ohren angelegt, die Nase stößt, der Knochen wird geholt. Die Welt ist in Ordnung.

Beste Freunde - mein Hund und ich

Beste Freunde - Mein Hund und ich

Dieser erste Hundeurlaub ist jetzt schon knapp zwölf Jahre her. Es folgten noch viele andere, und jedes Mal fällt es schwer, mich von dem liebenswerten Hund zu trennen.

Bis heute habe ich mir keinen eigenen Hund angeschafft, weil Enya öfter mal zu Besuch kommt. Ich hoffe, dass sie noch  lange kommt. Sie ist "mein" Hund. Und schließlich - kann es ja nur einen besten Freund geben...





So sieht Enya heute aus. Sie ist zwölfeinhalb Jahre alt.

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