Die Situation der Landwirtschaft in Deutschland - Abwanderung / Überalterung / soziale Zeitbombe

 

Lange Arbeitszeiten, kaum Urlaub, schlechte Alterversorgung und zunehmend Bürokratie machen es schwer, Landwirt zu sein. Dazu kommt, dass die Discounter die Preise drücken. Die jungen Leute wandern in die Städte ab. Höfe finden keinen Nachfolger mehr. Nicht nur im Osten findet eine Landflucht statt, auch hier bei uns. Aus "Bauer sucht Frau" könnte in einigen Jahren "Deutschland sucht Bauern" werden. Zuwanderer ziehen den Arbeitsplätzen hinterher und nicht der vorprogrammierten Armut in ländlichen Gefilden. Und mit Sicherheit nicht in Gegenden mit hohem Rassismus. Der demografische Wandel mit seiner Überalterung trifft ganz besonders den ländlichen Raum.

Betriebsprämienregelung. Seit 2005 gibt es eine Art Flächenprämie für Landwirte oder Unternehmen. Sinn und Zweck ist es, Nutzflächen zu erhalten und Versteppung zu vermeiden. Da gibt es dann Auflagen: Kein Grünland umbrechen, Erhalt von Weide, Acker und Baumbestand, Umweltauflagen einhalten u.s.w. Das nennt sich dann Cross Compliance. Bisher haben die Großflächen-Besitzer (Massentierhaltung / Monokulturen) davon profitiert. Soll jetzt wohl umgestellt werden.

Ein jedes Unternehmen hat das Ziel Gewinn zu machen. Der Landwirt ist ein Unternehmer, der Geld verdienen will und muss. Energie, Maschinen, Futter, Abgaben, alles ist teuer. Seine Arbeitskraft muss sich amortisieren und die Altersvorsorge ist auch zu erwirtschaften. Wir erwarten gesunde, billige Lebensmittel. Der Bauer produziert aber nicht, weil wir oder irgendjemand auf der Welt Hunger hat, er wirtschaftet in erster Linie wie wir alle, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.

Und wenn er das mit Energiepflanzen einfacher und effektiver schafft als mit Milchkühen, dann baut er halt die an.

Energiepflanzen - Biomasse - Nachhaltigkeit

 

Heute werden auf 2,5 Millionen Hektar Ackerland Energiepflanzen und auf 12 Millionen Hektar Holz zur Energiegewinnung angebaut. Meist Pflanzen mit hohem Zucker- oder Stärkeanteil. Aber auch Holz wird mit Enzymen aufgebrochen (Lignocellulose) und vergoren. Biodiesel, Bio-Ethanol und Bio-Gas wird für Wärme, Strom und Treibstoff genutzt.Sprit statt Nahrung? Ist das gut?

Die Amerikaner setzen auf Mais, die Firma Pacifique Ethanol ist führend im Westen der USA. Mangels Devisen werden Autos in Brasilien bereits zu 70 % mit Ethanol aus Zuckerrohr betrieben. Auch Asien ist dabei. Da Ackerfläche fehlt, wird Tropenwald abgeholzt. China hat nur 10 % seiner Gesamtfläche zur Nahrungserzeugung. Diese ist dermaßen überdüngt, dass dieses Jahr Melonen auf den Feldern explodierten (chem. Reaktion). Deutschland hat zwei führende Unternehmen. Cropenergies A.G. (eine Tochter der Südzucker) und die Verbio AG, ein Unternehmen in den neuen Bundesländern. Diese verwerten Zuckerrüben, Getreide, Mais.

Das sind nachwachsende also nachhaltige Produkte, die sind Co² neutral. Oder auch nicht?

Was ist mit Umweltschäden durch Monokulturen? Überdüngung der Böden? Wie schnell wachsen Wälder nach? Absacken des Grundwasserspiegels? Vernichten wir unser Lebensmittel NR.1 = Trinkwasser?

Und Umweltschäden beim Öl? Depwater Horizon Mexico, Alaska, Nigeria, Kanada, China - Ölpest, soweit das Auge reicht. Tanker-Unglücke, Lecks in Pipelines, sprudelnde Bohrlöcher und und und. Niemand hat aus Protest  sein "heiliges Blechle" verschrottet.

Ein ist sicher. Ohne Mobilität bricht unsere Gesellschaft zusammen!

Möglichkeiten, Entwicklung - Die Verbio AG mit Sitz in Leipzig ist konzernunabhängig

 

Diese AG beobachte ich schon seit einiger Zeit. Auf ihrer Energie-Erkundungsreise hat unsere Kanzlerin diese Firma meines Wissens nicht besucht. Das spricht für diese AG. Mit der größten Biogasanlage Europas könnte ab 2013 ein komplettes AKW ersetzt werden. Das passt natürlich nicht zu unseren 4 apokalyptischen Reitern, den großen Stromkonzernen. Da will ihnen ein Kleiner ans Bein pinkeln. 

Nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz haben sie sich auf die Fahne geschrieben. Ob sie das Versprechen halten können, werden wir sehen. Jedenfalls wird die Wertschöpfungskette voll ausgenutzt. Pflanzen und immer öfter Reststoffe werden zu Treibstoff. Reststoffe-Glycerin, Düngemittel und Tiernahrung kommen wieder in den Kreislauf. Außer Mais und Korn werden vermehrt Gülle, Stroh und Mist in Bio-Gas verwandelt.

Es entstehen Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Wichtige Devisen bleiben im Land. Es entsteht Unabhängigkeit von Importen aus Krisenregionen.. Nachwachsende, unendliche Rohstoffe ersetzen die zur Neige gehenden Ölreserven. Klimaschutz durch Co² neutrale Treibstoffe macht Sinn.

Das wären so die Vorteile.

Im Gegensatz zur Atom-Technik ist diese Technik keine Sackgasse.

Die beste und billigste Energie ist natürlich die, die man einspart. Zurück zur Natur, aber bitte nicht zu Fuß. Sprit oder Nahrung, das ist hier die Frage! Wir brauchen beides. Im letzen Winter gab es beim Lidl kein Brot mehr. Wegen Schnee und Eis lag der Verkehr lahm. Wir benötigen Landmaschinen, Transportmöglichkeiten ohne diese fallen wir in der Evolution tausend Jahre zurück.

Es gibt Fruchtfolge, Bio-Dünger, ökologischen nachhaltigen Landbau. Schnell wachsende Baumarten, wie Pappeln, Weiden, Birken und Erlen mit einer Umtriebszeit von 20 Jahren können auf stillgelegten Flächen angepflanzt werden. Dadurch gilt das nicht als Wald, sondern der Bauer behält seine Flächenprämie. (Deshalb hab ich die oben angesprochen)

Günstige Pflanzen, wie z. B. die Silphium perfoliatum, ein unscheinbarer Korbblüter werden erforscht. Es gibt Düngepflanzen, die beziehen aus der Luft Stickstoff und werden im Herbst einfach untergepflügt.

Abfallholz, das momentan noch in den Wäldern vergammelt, könnte Energie werden. Ja sogar Unkraut! Dann wäre ich endlich meine lästigen Brennnessel los. Seiten-Schnitt von Autobahnen wird gehäckselt und verrottet.

Möglichkeiten haben wir genug. Geld ist auch genug da. Flächenprämien, Ölmilliarden, Strukturausgleich u.s.w.! Richtig eingesetzt würden wir viele Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Was ist zu tun, wer könnte was tun?

Deutschland ist keine Demokratie. Wir sind eine parlamentarische Demokratie. Das bedeutet, wir können die von den Parteien gesetzten Kandidaten wählen. Dann nur noch hoffen, dass diese das Richtige oder für uns Beste tun.

Außer der Politik gibt es auch noch die Lobby. Daran ist in erster Linie mal nichts Schlimmes. Jedenfalls, solange die Politik das Zepter in der Hand behält. Kurzfristiger Profit darf nicht zur Maxime werden. Gewinnoptimierung um jeden Preis zerstört auf Dauer die Substanz. Natürlich wollen die großen Konzerne ihre Pfründe gerne behalten. Jeder hätte gerne eine Gelddruckmaschine zuhause. Allein die Gewinne der Ölgesellschaften sind in diesem Jahr um mehr als 40 % gestiegen. Das ist Geld, was uns allen fehlt! Atomkraftwerke sind ebenfalls, wie die Amerikaner sagen, eine cash-cow.

Und dezentrale Lösungen, bei der kleinere Produzenten (Gemeindewerke) profitieren würden, sind ein Dorn im Auge. Wenn den "Großen" irgendetwas nicht passt, wird sofort mit Massenentlassungen und Abwanderung/Verlagerung gedroht.

Wir, jeder Einzelne von uns ist in der Verantwortung. Regionale Produkte und Anbieter belohnen. Ökologische Produkte bevorzugen. Bewusst einkaufen. Energie sparen und auf Nachhaltigkeit achten.

Die Politik des "Kleinen Mannes" muss nicht auf der Straße mit Pflastersteinen stattfinden. Es geht auch über den Geldbeutel und etwas Nachdenken!  

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