Stefanie Zweig, zwischen Afrika und Deutschland

Stefanie Zweig war Jüdin, bis zu ihrem Tod sogar eine sehe gläubige Jüdin. So floh ihre Familie 1938 nach Kenia. Während ihre geliebten Eltern auf dem anderen Kontinent eher Probleme hatten sich anzupassen und richtig Fuß zu fassen, lebte sich die 6-jährige Stefanie sehr schnell ein und verliebte sich schnell in die aufregende Kultur und Tierwelt der neuen Umgebung. 8 Jahre lange lebte die Familie in Kenia. Einfach war es nicht, denn Geld war kaum vorhanden. 

1947 kehrte die damals 14-jährige Stefanie Zweig mit ihrer Familie nach Deutschland zurück. Sie zogen nach Frankfurt am Main, wo Zweig auch bis zu ihrem Tod in der Rothschildallee wohnte, die sie ebenfalls in ihren Büchern beschrieben hat. Von 2007 bis 2011 entstand die Trilogie über die fiktive jüdische Familie Sternberg, die sie im Haus Rothschildallee 9 wohnte, ihre eigene Adresse,

Zurück in deutschland, schloss Zweig das Abitur ab und arbeitete ab 1959 als Kulturredakteurin bei der Frankfurter Abendpost und leitete die Redaktion auch für einige Jahre. Da sie Kenia vermisste, fing sie an Bücher über Afrika zu schreiben. "Nirgendwo in Afrika" war ihr total autobiographisches Werk, dass auch verfilmt wurde und für das sie mehrere Fortsetzungen schrieb, um ihre Familiengeschichte zu dokumentieren. So entstand, neben anderen Büchern auch die Fortsetzung "Irgendwo in Deutschland", in dem sie die Rückkehr nach Europa beschrieb.

Doch nicht nur ihre autobiographischen Afrikaromane waren erfolgreich und wurden mehrfach ausgezeichnet, sondern auch ihre zahlreichen Kinderbücher. Zusätzlich verfasste Stefanie Zweig bis knapp vor ihrem Tod eine wöchentliche Kolumne in der Frankfurter Neuen Presse.

Heimat war immer ein großes Thema für Stefanie Zweig. Die meisten ihrer Afrikabücher sind ja teilweise autobiographisch, die Serie, die mit dem erfolgreichsten Werk "Nirgendwo in Afrika" startete, war jedoch wirklich komplett autobiographisch. Stefanie Zweig konnte sowohl in Afrika, als auch in Deutschland, nicht so weit Fuß fassen, dass sie eines davon "Heimat" nennen konnte. Zu ihrem 80. Geburtstag erschien übrigens ihr letztes und 25. Buch "Nirgendwo war Heimat".

Insgesamt wird geschätzt, dass Stefanie Zweig mit ihren Büchern eine Gesamtauflage von 7,5 Millionen erreichte.

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Als Stefanie Zweig beschloss nach Erfolgen mit ihren fiktiven Afrikaromanen und Kinderbüchern nun die wahre Geschichte ihrer Familie aufzuschreiben, war vor allem ihre Familie skeptisch. Ihr Bruder wollte es ihr ausreden, da er nicht glaubte, dass sie einen Verlag finden würde und irgendjemand interessiert daran wäre, ihre Familiengeschichte zu lesen. Doch "Nirgendwo in Afrika" wurde ein voller Erfolg und Zweig fand innerhalb von 2 Tagen einen Verleger. "Nirgendwo in Afrika" ist komplett autobiographisch, Zweig änderte nur die namen der Familienmitglieder. 

So erfolgreich wie das Buch, so auch der Film. Caroline Link, eine deutsche Regisseurin verfilmte "Nirgendwo in AFrika" im jahr 2001 mit großem Aufwand, denn viele der Szenen wurden direkt in Kenia gedreht. 2003 gewann "Nirgendwo in Afrika" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film, 2002 insgesamt 6 Auszeichnung beim Deutschen Filmpreis und den Publikumspreis beim Bayrischen Filmpreis. 

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