Ein eigener Blog - der Traum ist schnell erfüllt

Vom Bloggen muss man nicht nur träumen. Den Traum kann man sich erfüllen - und zwar sofort. Jetzt, innerhalb von Sekunden. Man muss eigentlich nur Wordpress.com aufrufen oder Blogger.com und schon kann man loslegen. Natürlich gibt es noch etliche weitere Blogsysteme, mit denen man im Handumdrehen einen Freeblog anfangen kann. Bei Freeblogs kann man grundsätzlich sofort mit dem Schreiben beginnen. Die Handhabung der CMS ist immer benutzerfreundlich und der erste Artikel kann wirklich innerhalb von Sekunden erscheinen. Es gibt also keinen Grund mehr zu zögern und zu warten oder zu jammern, dass man schon immer bloggen wollte! Aber Halt - bevor man loslegt, sollte man sich über die verschiedenen Möglichkeiten und das Arbeiten mit den einzelnen Blogsoftwares informieren. Läuft der Blog schon, hat viele Leser, ist das Wechseln zu einem anderen System zwar jederzeit möglich, aber warum nicht gleich ohne Aufwand das beste für die eigenen Zwecke wählen?

 

 

Wordpress - der King

Um es vorwegzunehmen, Wordpress ist unter allen Blogsytemen der King. Besonders für das professionelle Arbeiten ist es die beste Wahl, weil es unzählige Erweiterungen und Möglichkeiten gibt, seine eigenen Websites, Shops und Blogs aufzubauen und immer mehr zu professionalisieren. Das alles geht aber nur, wenn man seinen Blog selbst hostet. In der Freeversion und auch mit eigener Domain, von Wordpress selbst gehostet, sind die Möglichkeiten begrenzt. Vor allem darf man keine Werbung schalten!

Wordpress - Werbung tabu!

Die meisten Blogger wollen früher oder später Geld mit ihren Blogs verdienen oder wenigstens nicht ganz ohne Einnahmen schreiben. Warum? Weil es natürlich viel Zeit kostet, Artikel zu schreiben, zu recherchieren, Fotos zu machen und einzustellen. Einnahmen kommen nun mal in erster Linie über Werbung, diese ist bei Wordpress als Freeversion aber verboten. Ebenso leider auch, wenn man bei Wordpress eine eigene Domain bucht und sich seinen Blog weiterhin von Wordpress hosten lässt. Wordpress.com möchte keine fremden Codes und kein Java Script in seinen Blogs haben. Wenigstens bekommt man über eine eigene Domain bei Wordpress.com ein paar mehr Möglichkeiten, nämlich mehr Themes zur Auswahl und eine beschränkte Anzahl von Plugins.

Wordpress selber hosten

Um einen Wordpress selber zu hosten, braucht man schon einiges an Hintergrundwissen. Wie man eine selbst gehostete Wordpress-Website einrichtet, kann man im Internet überall lesen. Doch sind all die Punkte, die hier berücksichtigt werden müssen, für Einsteiger oft schon zu viel. Es kommt noch hinzu: Die Einrichtung und das Anlegen eines Wordpres-Blogs ist nicht alles - der Blog muss auch gewartet werden. Ebenso muss man sich mit vielen Fachbegriffen auskennen, um ein Hosting-Paket zu buchen und mit den darin enthaltenen Angeboten umgehen zu können.

Hostet man seinen Blog selber, hat man sehr viele Möglichkeiten. Allen voran sind da die zahllosen Plugins zu nennen, die einem Blogger das Bloggerdasein enorm versüßen können. Sie erleichtern das Verlinken der Artikel untereinander, das Schalten von Anzeigen, sie werten aus, analysieren, verschönern das Layout, halten Spam-Kommentare fern und ermöglichen optische Anpassungen. Wer die ganzen Möglichkeiten der Plugins kennt, möchte sie nicht mehr missen und wird sich schwer tun mit einem Wordpress-Blog ohne all die kleinen Helferlein.

Wird der Wordpress-Blog selber gehostet, kann man so viel Werbung einbauen, wie man will. Man kann mit Wordpress eigene Shops erstellen, hochprofessionelle Affiliate-Seiten erstellen und vieles mehr.

Blogger - ein Freeblog, der Werbung erlaubt

Es ist kaum zu glauben, aber die Blogsoftware Blogger, von Google selbst, erlaubt dem Blogger tatsächlich von Anfang an, Werbung einzubauen! Kein Scherz - es ist die Wahrheit. Von Anfang an kann man die Sidebar mit Bannern, Codes und Anzeigen befüllen. Vorausgesetzt natürlich, man hat schon ein Konto bei einem Affiliate-Portal oder Google Adsense und kann über die Codes verfügen. Dann einfach den Code kopieren und in den neuen Blog einfügen - Werbung drin!

Doch so groß die Freude über dieses Zugeständnis an die Blogger seitens des Anbieters Google ist, so sehr betrübt das Arbeiten mit dieser Blogsoftware. Ist man das komfortable Arbeiten mit Wordpress gewohnt, kostet Blogger.com einfach viele Nerven. Angefangen bei den Kategorien. Wordpress erlaubt es Schlagworte und Kategorien zu benennen. So bekommt man Ordnung in seinen Blog! Bei Blogger.com gibt es nur sogenannte Labels. Diese dienen sowohl als Schlagworte als auch als Kategorien. Schreibt man also einen Artikel über Schuhe einer Marke und möchte mehrere Schlagworte nennen, hat man auch mehrere Kategorien genannt. In der Sidebar erscheint mit der Zeit eine riesenlange Liste mit Labels, viele Artikel erscheinen so doppelt und dreifach.

Alle Blogs unter einem Dach

Über Blogger.com kann der einzelne Google-Nutzer unzählige eigene Blogs führen. So gut, so schön. Aber alle werden unter einem Account geführt! Den Zugang zu diesen Blogs bekommt man über seinen Google-Account. Ein Account für zig Projekte? Das grenzt schon ein bisschen an Wahnsinn. Man möchte doch gerne für jeden seiner Blogs ein eigenes Passwort und einfach einen eigenen Zugang haben, oder nicht? Wird dieser eine Account gehackt, sieht es übel aus, für alle Projekte und Daten, die man unter seinem Google-Account verwaltet.

Die Bedienoberfläche - ein Witz

Unter Blogger.com ist es äußerst schwierig, seinen Blog zu bearbeiten. Schreibt man gerade einen Artikel und möchte einen anderen aufrufen oder irgendetwas nachschauen, läuft es auf eine einzige Klickerei hinaus. In Wordpress hat man links neben dem Artikel, den man bearbeitet, eine Menüleiste, die man jederzeit anklicken kann. Blogger macht es seinem User im Grunde nur einfach, einzelne Artikel zu schreiben. Einen großen Blog zu strukturieren, interne Verlinkungen zu setzen und ihn benutzerfreundlich aufzubauen, ist nur mit erheblichem Aufwand und sehr viel Klickerei zu bewerkstelligen. 

Statistik und co.

Nett ist, dass auch schon der Bloggeranfänger über eine gute Statistik bei Blogger Leserzahlen und Besucherströme einsehen kann. Auch gibt es einige Features für die Sidebar, die mehr Leser bringen können.

Die Optik - eigentlich sehr gut

Zugegeben, in punkto Optik und Layout büßen fertige Blogger-Blogs gegenüber Wordpress nicht viel ein. Ein Blogger-Blog kann wirklich super aussehen! Aber niemand sieht, wie viel mehr Aufwand und Schwierigkeiten hinter einem professionellen Layout und einer guten Menüführung stecken.

 

 

Fazit - ich bleibe Wordpress-Fan

Trotz meiner anfänglichen Begeisterung, dass man über Blogger.com ohne Hosting Affiliate-Projekte hochziehen kann, bin ich nun umso mehr Wordpress-Fan geblieben. Das redaktionelle Arbeiten mit Wordpress ist so komfortabel und vielseitig, dass man sich von der Bedienoberfläche bei Blogger.com regelrecht behindert und genarrt vorkommt.
Ich führe nun mit beiden Blogsystemen mehrere Blogs und werde weiter beobachten, wie die Besucherzahlen und Verkäufe sind. Ein Pluspunkt für die Freeblogs allgemein ist nämlich: Man hat von Anfang an Leser und Seitenaufrufe, die man sich über einen selbst gehosteten Blog erst erarbeiten muss. Für kleinere Projekte, für Experimente, ist Blogger.com gut, aber nicht für große Portale und Webseiten und auch immer dann nicht, wenn der Blogger schon genau weiß, wohin die Reise gehen soll.

Plant man einen großen, umfangreichen Blog, den man wirklich jahrelang führen will, kommt man um Wordpress oder ähnlich professionelle Blogsoftwares mit eigenem Hosting nicht herum.

Hier seht ihr zwei meiner Blogprojekte als Beispiele:

Umfangreicher Modeblog mit Wordpress: Mode, Marken und Produkte

Kleiner Taschenblog mit Blogger.com: Bags4Fashionistas (umgezogen auf eigene Domain mit Wordpress....yeah!, siehe unten)

Auch wenn ich mit dem Aussehen des kleinen Taschenblogs über Blogger.com durchaus zufrieden bin und vor allem mit der Möglichkeit, in einem Freeblog Werbung einzubauen.. so ist es doch immer wieder die reinste Erholung in meinem Wordpress-Modeblog zu arbeiten...

Edit vom 08.08.2016: Ja, ich bin von blogger.com regelrecht abgekommen. Mein kleiner Taschenblog ist auf wordpress umgezogen: www.bags4fashionistas.de. Schon nach kurzer Zeit auf eigener Domain kamen Bestellungen rein!
Eine eigene Domain macht eben viel aus. Auch wenn man über blogger.com scheinbar viele Leser hat, so sind das nicht immer ernsthaft Interessierte! Sie klicken sich oft bloß oben durch die Leiste und schauen sich verschiedene Blogs an. Ich habe mit meinen Freeblogs im Grunde nichts verdient. Es laufen in erster Linie die eigenen Domains.

 

 

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