Botox bei Kindern ist kein Einzelfall mehr. Doch gibt es unterschiedliche Motive, die die Eltern dazu treiben, ihren Kindern eine solche Behandlung anzutun. Die einen tun´s für die Schönheit, die andern für die Krankheit.

Botoxbehandlungen bei Kindern...

Der Aufhänger "Botox bei Kindern" versetzt die meisten Eltern in Aufregung. Ist es doch unverantwortlich Kindern mit solch einer Behandlung zu schaden. Doch das gesamte Thema hat zwei Gesichter. So kann die Botoxbehanldung bei Kindern notwendig sein oder auch vollkommen unverantwortlich.

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Wenn Botox bei Kindern notwendig wird

 

Einige Spezialisten der Friedrich-Schiller-Universität Jena stellten bereits im Jahr 2007 ein – für viele Menschen – fragwürdiges Behandlungskonzept gegen angeborene Bewegungsstörungen bei Kindern vor.

 

Einige Kinder erleiden bereits während der Schwangerschaft schwerwiegende Schädigungen des Gehirns. Diese Schädigungen führen zu einer lebenslang-anhaltenden Bewegungsstörung. Sämtliche motorische Fähigkeiten können nicht normal entwickelt werden. Die Oberärztin des Sozialpädiatrischen Zentrums Jena, Dr. Angelika Eger, erklärte diesbezüglich: "Die während der Schwangerschaft oder Geburt auftretende Schädigung des zentralen Nervensystems führt zu spastischen Störungen." Weiterhin erklärte sie auch, dass eine Behandlung dieser Störung notwendig sei. Ohne Behandlung würden sich die Muskeln der Kinder verkürzen, woraufhin es zu Fehlhaltungen der Gelenke kommen würde. Dies wiederum würde dazu führen, dass sich die betroffenen Kinder immer schlechter bewegen können.

 

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine nichtheilbare Krankheit. Dank moderner Therapiemethoden kann der Krankheitsverlauf jedoch gemildert werden. Mit Therapiemethoden ist an dieser Stelle die Botoxbehandlung bei Kindern gemeint. So sagte die Oberärztin: "Durch einen rechtzeitigen Einsatz von Botox, schon im Alter von anderthalb Jahren, können wir die Beeinträchtigung für die Kinder ganz wesentlich verringern und ihnen ein Schicksal wie den Rollstuhl so lange wie möglich ersparen."

 

Das ist die eine Seite – Botox kann bei Kindern also Leiden lindern und sollte (meine Meinung) in genannten Fällen auch zum Einsatz kommen.

Wenn Botox Kinder auf den Laufsteg bringt

 

Nun kommt die andere Seite. Dass Botox in der Schönheitsindustrie immer wieder eingesetzt wird wissen wir bereits. So soll das Botox eine glatte Haut zaubern und Falten verschwinden lassen. Viele Erwachsene und vor allem Prominente geben sich diesem Schönheitswahn hin. Was an sich kein Problem ist, denn es geht auf ihre eigenen Kosten.

 

Nun gibt es aber auch Erwachsene – besser Eltern – die ihren Kindern Botox spritzen lassen. Dabei sind die Kinder oftmals noch so klein, dass sie selber gar nicht verstehen, was dort eigentlich mit ihnen geschieht. Grund: Die Kinder sollen auf dem Laufsteg aussehen wie kleine Püppchen.

Die schwerwiegenden Folgen, die daraus resultieren können, werden bewusst verdrängt:

 

  • Lähmungen

  • Verstellungen

  • Depressionen

  • Essstörungen

  • …..

 

Das sind nur einige Folgen, die durch eine bewusst gewollte Botoxbehandlung – die dauerhaft dem Schönheitswahn gewidmet wird – entstehen können.

 

In diesem Sinne, liebe Eltern:

Botox hat nichts in den Gesichtern der Kinder verloren. Kinder sind Kinder und sollten es auch bleiben. Kinder haben noch keine Falten, die eventuell vertuscht werden könnten. Kinder sind von Natur aus mit einer glatten Haut ausgestattet. Und selbst wenn dies nicht der Fall wäre: Den Kindern tut es weh. Die Behandlungen schmerzen – und sollen die Kinder das wirklich aushalten?

Ist Botox bei Kindern okay?
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