Man braucht nur Kräuter zum Würzen

Immer noch wird in der deutschen Küche vor allem nur mit Salz, Pfeffer, vielleicht noch Paprika und Zwiebel gewürzt. Schon beim Knoblauch scheiden sich die Geister und Curry ist auch nicht jedermanns Geschmack. O pardon: Petersilie und Schnittlauch wird noch eingesetzt, und  "in" ist  zumindest Basilikum auf Tomaten mit Mozarella geworden und Oregano auf die Pizza gestreut. Salbei verwenden viele oft nur zum Gurgeln und kennen nicht die herrliche Soße aus Butter und frischen Salbeiblätter zu Ravioli!

Wie auch immer: Heike Dommnichs erstes gebundenes Buch - nach zwei E-Books -, kann da viel zur Information und Aufklärung bei den immer mehr in Verruf geratenen deutschen Küchensitten beitragen.

Zur Autorin: Imkerin, Gärtnerin, Fotografin und Autorin

Autorin DommnichHeike Dommnich ist gelernte und ausübende Imkerin und weiß daher um die Bedeutung von Kräutern für ihre nützlichen Insekten. Sie liebt und setzt Kräuter daher gerne in ihrer Küche ein und schreibt darüber auch in verschiedenen Internetportalen wie www.suite101.de, bei experto.de und bei helpster.de.

Weitere Schwerpunkte sind bei ihr Reiseberichte und die Fotografie sowie Zeichnung und Malerei. Bisher sind als E-Books von ihr erschienen:

  • Bunt gemischt - Welt der Insekten, Kindle 0,89 Euro
  • Wie pflege ich einen Hamster? 0.93 Euro.

 

Das Buch der Kräuter

Machen wir einmal eine willkürliche Stichprobe zu einem meiner Lieblingsgewürze: Rosmarin. Bei Dommnich liest sich das in einem Ausschnitt folgendermaßen:"...Schon seit Jahrhunderten ist Rosmarin eine Kultpflanze und nicht nur als Gewürz bekannt, sondern auch als Heil- und Duftpflanze für kosmetische Zwecke und Haushalt. Als Gewürz werden die ölhaltigen, stark aromatischen Blättchen (mehr Nadeln, meine Anmerkung) oder ganze Zweige an Fleischgerichte gegeben, vor allem an Lammfleisch. Auch gebackener Fisch, Hühnchen, Reis und Salate gewinnen durch Rosmarin. Klöße und vor allem Kartoffeln mit Rosmarin sind sehr beliebt, ebenso Sommer- und Fruchtgetränke..."

Die Autorin vergisst auch nicht zu erwähnen, dass man sein Fläschchen Öl und Essig mit einem Zweig darin verfeinern kann. Dann folgen die Tipps zum Selbstziehen der Pflanze und wie man sie behandeln soll.  Und so komprimiert hält sie es mit 50 Kräutern - da bleibt kein Wunsch offen. Okay, zum Rosmarin steuere ich jetzt bei, dass ich bei Promi- und Sternekoch Schuhbeck hörte, dass man Rosmarin und Thymian nicht im selben Gericht mischen sollte - die stoßen sich gegenseitig ab, "mögen sich also nicht".

In einem zweiten Kapitel beschreibt sie dann noch kurz exotischere, ungewöhnlichere Kräuter und Gewürze von Agavendicksaft bis Sauerampfer und Zitronenverbene. Ein übersichtliches Register fehlt ebenso wenig wie ein kurzes Glossar und eine Bibliografie über interessante Bücher und Webseiten. Ergänzt wird das DIN-A5- Büchlein, das professionell layoutet ist, durch ihre eigenen Fotos und hin und wieder Zeichnungen.

 

Viele Kräuter hält eine Naturwiese bereit
Kräuterwiese

Kräuterwiese (Bild: Gabriele Hefele)

Fazit

BuchtitelEs ist für ein gebundenes Erstlingsbuch nicht nur angenehm professionell und ästhetisch (woran sich einige Autoren ein Beispiel nehmen könnten), es läßt auch vom Inhalt her keinen Wunsch offen. Zu empfehlen zum eigenen Gebrauch in der Küche und im Garten und ein wunderbares Geschenkbüchlein für Hobbyköche.

Man wünscht sich spontan von der Autorin das Angebot von persönlichen Kräuterkursen in der freien Natur, so wie ich es mal beim leider schon verstorbenen Professor Dungl in Österreich mitmachte. Denn man lernt besser in der persönlichen Anschauung und durch die Tipps, wann man bei der Pflanze die Wurzeln, die Blätter oder Stengel oder Blüten verwendet. Das kann entscheidend sein! Ich würde sofort so einen Kurs bei Heike Dommnich buchen.

 

Heike Dommnich: 50 Kräuter und Gewürze. Verwendung - Heilwirkung - Anbau im Garten. Books on Demand, Norderstedt. ISBN 978-3-8482-2486-9. 104 Seiten, broschürt. 8,90 Euro. Als Kindle-Edition 4,49 Euro. 

Arlequina, am 28.02.2013
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