Die Inhaltstoffe des Buchweizens

Buchweizenblüte mit WeichkäferDie kleinen, braunen Körner übertreffen alle Getreidearten. Sie enthalten zwei- bis dreimal so viel an lebenswichtigen Eiweißbausteinen Lysin, Arginin und Tryptophan wie anderes Getreide. Dazu kommen viel Lezithin, reichlich Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium, Kieselsäure und die Vitamine B1, B2, B3, Vitamin E sowie Spuren von Kupfer und Kobalt. Zusätzlich enthält Buchweizen weitere sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenolsäuren und Phytinsäure. Die Nährstoffe setzen sich wie folgt zusammen: 71 Prozent Kohlenhydrate, 9,8 Prozent Eiweiße, 1,7 Prozent Fett und 4 Prozent Ballaststoffe. An den Schalen der Körner haftet der rote Farbstoff Fagopyrin. Er sollte mit heißem Wasser vor dem Kochen entfernt werden, da dieser Lichtdermatosen, also Hautirritationen hervorrufen kann.

Gesundheit für Körper, Gehirn und Nerven

Allein durch den Gehalt an Lysin und Lezithin bringt Buchweizen das Gehirn in Schwung und kräftigt die Nerven. 70 Prozent seiner Fettsäuren sind ungesättigt und somit herzfreundlich. Das blühende Kraut enthält viel Rutin (früher als Vitamin P bekannt). Dieses dichtet die Gefäße ab und hält sie elastisch. Buchweizentee oder ein Salat aus den jungen Blättern ist eine wertvolle Venenmedizin, die bei Krampfadern und "Besenreisern" Erfolg verspricht. Auch zur Vorbeugung von Arthrose wird Buchweizen verwendet. 
Der leicht verdauliche Buchweizen als Brei, Grütze oder Suppe ist ideal als Krankenkost. Gerade für kleine Kinder ist Buchweizen geeignet. Er wirkt bei Durchfall leicht stopfend.
In Asien wird Buchweizen als wärmendes Getreide, also als "Yang-betonend" verwendet. Mit weiteren "Yang-wirksamen" Gewürzen wie Ingwer, Zimt und Nelken sowie Wurzelgemüse und Rind- oder Schaffleisch soll Buchweizen den Körper kräftig durchwärmen.

Rezepte für die Küche

Buchweizen enthält anders als der ebenso gesunde Dinkel kein Klebereiweiß. Daher eignet er sich nicht zum Backen. Umso vielfältiger sind die Rezepte zum Kochen. Am bekanntesten ist sicher die Kasha, eine Buchweizengrütze. Es ist kinderleicht, sie zu kochen. Geben Sie eine Tasse Körner in die etwa zwei- bis zweieinhalbfache Menge Flüssigkeit. Das kann Wasser, Brühe oder auch Milch sein. Kochen Sie das Ganze auf und lassen Sie es 15 bis 20 Minuten bei sehr geringer Hitze quellen. Aus dieser Kasha lassen sich zahlreiche herzhafte aber auch süße Gerichte kreieren. Bringen Sie Kasha als Dessert mit wertvollem Honig und Zimt, garniert mit geröstetem Sesam auf den Tisch. Oder richten Sie Kascha mit Zwiebeln und Tomaten, mit frischen Kräutern und/ oder Knoblauch an. Aus dem Buchweizenmehl lassen sich hervorragend Eierkuchen backen (Rezept hier) oder russische Blinis (russische Pfannkuchen). In Russland und auch in China gehört Buchweizen zu den Grundnahrungsmitteln.

Ackerhummel auf Buchweizen (Bild: H. Nedo - Artflakes Plakat- u. Kunstdrucke)

Sonstiges über Buchweizen

In Süddeutschland wurde Buchweizen früher als Tataren-, Türken- oder Heidekorn bezeichnet. Auch der Name Sarazenenkorn findet sich in der Literatur. Sein Ursprung liegt in Nepal. Er breitete sich dann in ganz Asien aus und kam über die Mongolei nach Europa. Im Anbau ist das Korn sehr anspruchslos. Es bevorzugt nährstoffarmen, sandigen und trockenen Boden. Auf frisch gedüngten Böden bringt die Pflanze nur Blätter und keine Früchte hervor. Sonst erscheinen nach circa 12 Wochen die kleinen Körner. Es heißt, Buchweizen entgiftet den Boden. Landwirte, die von traditioneller Landwirtschaft auf ökologischen Anbau umsteigen wollen, bauen daher gerne Buchweizen als Zwischenfrucht an. Dieser ist wiederstandfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Wenn die Getreideäcker abgeerntet sind, kann man als Zwischenfrucht Buchweizen anbauen, bevor im nächsten Frühjahr wieder Getreide ausgesät wird. 
Bei Imkern ist Buchweizen beliebt als Bienenweidepflanze, die gerade im August und September blüht, wenn die Landschaft den Bienen schon nicht mehr viel Nektar bietet. Buchweizenhonig ist sehr dunkel und hat einen typischen, würzigen Geschmack nach Maltose. Wer Lakritz mag, wird auch diesen seltenen Honig lieben.

Quellen und weitere Info:

  • Kursbuch gesunde Ernährung – Ingeborg Münzing-Ruf – ISBN 978-3-453-12256-7
  • Praktisches Kursbuch gesunde Ernährung – Claudia Trebel-Nagy – ISBN 3-89604-744-2
  • Webseite: Initiative Urgetreide

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