Statische und bauliche Voraussetzungen für eine Begrünung von Dachgärten und Balkonen

Wer auf seinem Balkon mehr als nur ein paar kleine Blumentöpfe oder den ein oder anderen Plastiktrog mit Küchenkräutern haben möchte, tut gut daran, sich erst einmal zu erkundigen, welche Belastungen der Unterbau verträgt. Bei schweren Pflanztrögen aus Ton oder Stein kommt inklusiver der Erde und der Pflanzen schon ein hohes Gewicht zustande. Bis 150 Kilogramm Tragfähigkeit pro Quadratmeter ist eine "extensive", bis 250 eine "einfach intensive" und ab 250 Kilogramm eine "intensive" Bepflanzung, also auch Bäume und Sträucher, zu empfehlen. Dachflächen müssen auch gegen das Durchwurzeln von Pflanzen geschützt und gut drainagiert werden, alles andere führt vermutlich über kurz oder lang zu unliebsamen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn in der Wohnung darunter.

Himmelsrichtungen – Balkon in bester Lage

Sonnenanbeter wünschen sich wohl eher einen Balkon in Südlage. Vom Standpunkt des Gärtners ist eine Lage nach Südwesten jedoch vorzuziehen, da eine reine Südlage Maßnahmen für intensiven Sonnenschutz und eine durchdachte Bewässerung notwendig macht.

Auch Nordlagen können durchaus erfolgreich bepflanzt werden. Schattengewächse wie Efeu und Farne gedeihen auch hier. An schattigen Plätzen gedeihen auch Kirschlorbeer oder Rhododendren recht gut.

Auf kleinem Raum gewinnt man durch die Nutzung der vertikalen Flächen zusätzliche Möglichkeiten zur Bepflanzung. Kletter- oder Schlingpflanzen sind hier geeignet. Man kann aber auch kleinere Pflanzkörbe mit Hängepflanzen verteilt an den Wänden des Balkons anbringen.

Richtige Pflanzenauswahl für Balkon und Terrasse

  • Das Tiefenwachstum für die Wurzeln ist durch die eingesetzten tröge begrenzt. Dies ist entsprechend bei Tiefwurzlern wie Rosen oder Wein zu beachten, die man nur in entsprechend hohen Töpfen kultivieren sollte.
  • Für die vertikale Begrünung von Wänden eigenen sich Clematis oder Kletterosen. Es bieten sich aber auch eine Menge einjähriger blühende und kletterne Balkonpflanzen an, wie z.B. Glockenrebe, Duftwicke, Zierkürbis oder Prunkwinde. Wer lieber Obst ernten möchte, kann es in sonnigen und geschützten Lagen auch mit Zwergkiwis probieren.
  • Das Angebot in Gärtnereien und Baumärkten an blühenden Balkonpflanzen ist besonders reichhaltig und farbenfroh. Manche der oft als einjährig bezeichneten Pflanzen lässt sich bei entsprechendem frostfreiem Platzangebot (Wintergärten, Keller) und mit ein bisschen extra Pflege auch überwintern.
  • Natürlich kann man seinen Balkon auch dazu nutzen Küchenkräuter heranzuziehen. Neben den rankenden Kiwis versprechen auch kleine Säulenobstbäume die eigene Obsternte am Balkon. 

Pflege der Grünoase Sommer und Winter

Durch die bei Topfpflanzen für die Wurzeln begrenzte Möglichkeit aus dem Erdreich genügend Nährstoffe aufzunehmen ist bei eingetopften Pflanzen auf eine regelmäßige Düngung zu achten. Vor allem während der Blütezeit besteht ein erhöhter Nährstoffbedarf. Je nach Witterung und Sonneneinstrahlung (Südausrichtung!) ist mitunter der Wasserbedarf der Grünoase am Dach enorm und mitunter lassen selbst sonnenhungrige Pflanzen schnell einmal die Blätter hängen. Eine automatische Bewässerung kann hier zuverlässig Abhilfe schaffen, wenn man vor der Investition dafür nicht zurückschreckt.

Auch im Winter darf man die Pflanzen am Balkon nicht ganz sich selbst überlassen. Einige Kübelpflanzen wie Oleander, Engelstrompete oder Palmen müssen im Herbst sowieso ins Haus geholt werden, da sich nicht winterhart sind. Immergrüne Arten, die auf dem Balkon überwintern, benötigen auch im Winter regelmäßige Wassergaben. Selbst laubwerfende Pflanzen dürfen nie vollständig austrocknen. Empfindlichen Pflanzen wie Rosen kann man noch einen zusätzlichen Frostschutz ermöglichen, indem man die Pflanze in dafür geeignete Folien packt und die Töpfe mit Styropor isoliert.

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