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> Grundstück

> Heiztechnik

> Dämmung

> Fenster und Lüftung

> Energiesparen im Haushalt

> staatliche Zuschüsse

 

Einführung

Eine energiesparende Bauweise spielt in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle. Zum einen ist die Reduktion von Kohlendioxid lebensnotwendig, zum anderen steigen  gerade bei Öl und Gas die Preise in schwindelerregende Höhen. In den vergangenen Jahren wurde die Energieeinsparverordnung EnEV bei Neubauten und der Sanierung von Altbauten zweimal aktualisiert, einmal 2007, ein weiteres Mal 2009. Der Verbrauch an Energie pro Quadratmeter Wohnfläche ist somit an bestimmte Werte gebunden, die nicht überschritten werden dürfen. Neu ist die Einbeziehung des jeweiligen Energieträgers. Ist dieser aus ökologischer Sicht vom Vorteil, ergeben sich hieraus weitere Pluspunkte.

Stand der Technik ist heutzutage das KfW-Effizienzhaus. KfW steht hierbei "Kreditanstalt für Wiederaufbau" und regelt unter anderem die staatliche Förderung. Eine entsprechende Zahl 70-55 oder 40 besagt, in wie weit die Vorgaben der Energieeinverordnung unterschritten werden. Im Rahmen einer Altbausanierung können diese Werte allerdings auch höher liegen. 

Das Passivhaus - auch dieses entspricht dem heutigen Stand der Technik - kommt mit noch weniger Energieverbrauch pro Quadratmeter Fläche aus. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben liegt der Grenzwert bei 30 von 100 Prozent.

Bleibt am Ende noch das Plusenergiehaus. Dieses produziert im Rahmen der Jahresbilanz mehr Energie, als es verbraucht. Überflüssiger Bedarf kann somit gespeichert werden oder gegen Vergütung in das öffentliche Netz eingespeichert werden.

Der folgende Artikel soll zu diesem Thema einen Überblick geben. Hierbei werden die verschiedenen Komponenten einer energiesparenden Bauweise vorgestellt. Das letzte Kapitel greift den Bereich staatliche Hilfen auf.   

Grundstück

Das Grundstück sollte nach Süden hin offen sein, so daß insbesondere in den Sommermonaten eine aktive und passive Solarnutzung möglich ist. Aber auch im Winter bei schräg stehender Sonne ist auf diesem Weg noch einiges an Energiegewinn möglich. Aktive Solarnutzung heißt, das Dach oder eine sonstige nach Süden gerichtete Fläche kann mit Kollektoren zur Warmwassernutzung oder mit Photovoltaikmodulen zur Gewinnung von Strom genutzt werden. Methoden zur passiven Solarnutzung wären zum Beispiel grosse Fensterflächen, so dass hier Wärme eingefangen werden kann. Die nach aktueller Energiesparverordnung vorgeschriebene Dreischeibenverglasung bietet hier einiges an Möglichkeiten.  

Zur Nordseite hin sollte das Grundstück - soweit dieses möglich ist - durch Vegetationseinheiten wie Büsche und Bäume abgeschlossen werden. Diese bieten Schutz vor Wind und Kälte, insbesondere in den Wintermonaten. Die Fensteröffnungen sind kleiner als auf der Südseite des Gebäudes zu wählen. Die Wärmeverlust ist somit geringer. 

Heiztechnik

Die Vielfalt an energiesparenden und ressourcenschonenden Heiztechniken ist groß. Minimaler Standard ist heutzutage im Normalfall der Gasbrennwertkessel. Dieser nutzt zusätzlich die Abwärme aus dem Abgas und stellt somit einen hohen Wirkungsgrad dar.

Inbesondere zur Warmwassernutzung kann sich der Einsatz von Solarkollektoren lohnen. Als Aufstellungsfläche eignet sich ein nach Süden oder Westen ausgerichtetes Dach. Optimal ist hierbei ein Winkel von 30 bis 45 Grad. Eine Anlage auf dem Flachdach kann durch einen Rahmen optimiert werden. Unterschieden werden Flach- und Vakuumkollektoren. Letztere haben einen höheren Wirkungsgrad, sind allerdings vom Anschaffungspreis kostenspieliger. Eine gut eingestellte Kollektoranlage erreicht im Jahresverlauf einen Wirkungsgrad von mehr als 60 Prozent. Der Anschaffungspreis ist gering, so daß sich die Ammortisationszeit in Grenzen hält. Teilweise können zusätzliche Fördergelder beantragt werden.

Ausgereift ist ebenfalls der Einsatz einer Wärmepumpe. Hierbei wird zwischen der Luft- und Erdwärmepumpe unterschieden.  Luftwärmepumpen nutzen als Heizmedium die Atmosphäre und schicken diese über einen Kompressor. Auf diesem Weg wird die Temperatur erhöht. Erdwärmepumpen benutzen zum Heizen das Erdreich bzw. das Grundwasser. Dieses weißt im Jahresverlauf eine konstante Temperatur auf. Auch hier wird eine Erhöhung der Temperatur durch einen Kompressor ausgelöst. Wärmepumpen arbeiten bevorzugt im Niedertemperaturbereich. Zur Wärmeabgabe eignet sich hierzu am besten eine Fußbodenheizung. Ansonsten sollte das Gebäude eine gute Dämmung aufweisen, damit sich der Transmissionswärmeverlust über die Hülle in Grenzen hält.

Eine ebenfalls lohnenswerte Alternative stellt der Einbau einer Pelletsheizung dar. Diese arbeitet mit kleinen genormten Holzschnitzeln, welche über eine Förderschnecke in den Brennraum transportiert werden. Die Technik einer Pelletsheizung gilt als ausgereift, die Wartung der Anlage hält sich in Grenzen. Der Brennstoff gilt als ressourcenschonend und CO 2 neutral.     

Dämmung

Eine gute Wärmedämmung ist erforderlich, um den Energieverbrauch über die Gebäudehülle zu senken. Bei Neubauten schreibt die Energiesparverordnung von 2009 gewisse Mindeststandards vor, bei Altbausanierungen sind ebenfalls bestimmte Vorgaben zu beachten. Eine gute Wärmedämmung amortisiert sich in der Regel innerhalb kürzester Zeit und ist somit eine Investition in die Zukunft.

Unterschieden werden Verbundsysteme auf der Außenwand und verschiedene Verfahren zur Innendämmung. Dach und Kellerdecke müssen ebenfalls gegen Wärmeverlust geschützt werden. Außerdem sollten Wärmebrücken vermieden werden. Hierbei handelt es sich um Schwachstellen in der Hülle eines Gebäudes, ein Beispiel hierfür sind Rolladenkästen, welche in der Aussenwand integriert sind.

Die Vielzahl an Dämmaterialien ist heutzutage fast unüberschaubar. Oftmals werden künstliche Materialien wie Polystyrol eingesetzt. Grund hierfür ist der oftmals günstige Preis und die geringe Wärmeleitfähigkeit, dass heißt, es sind nur geringe Materialstärken erforderlich. Allerdings handelt es sich hierbei um Produkte aus Erdöl. Außerdem können einige Zusatzstoffe zu gesundheitlichen Problemen führen.  Interessant und im Rahmen des ökologischen Bauens nicht weg zu denken, sind Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu ein paar Beispiele.

Bei der Zellulose handelt es sich  um Flocken aus Altpapier. Diese haben unter den Naturmaterialien den größten Marktanteil. Im Regelfall wird Zellulose in Hohlräume eingeblasen, sodass eine feste Dämmschicht entsteht. Zellulose ist brennbar und muß daher mit Hilfe von Borsäure geschützt werden. Da diese gesundheitsgefährdend  und im Entsorgungsfall nicht kompostiert werden kann, stehen inzwischen auch boratfreie Produkte zur Verfügung.

Bei Perliten handelt es sich um gemahlenes und poröses Gestein. Dieses Material kann zum Beispiel zur Kerndämmung von zweischaligen Mauerwerk eingesetzt werden.

Bei Holzspänen handelt es sich ebenfalls um einen Naturdämmstoff. Auch diese lassen sich in Hohlräume einblasen.  Dieses Material muß ebenfalls gegen Feuer geschützt werden. Außerdem ist ein Pilzschutz erforderlich.  

Fenster und Lüftung

Stand der Technik ist das Fenster mit Wärmeschutzverglasung. Dieser Verglasungstyp spart die Hälfte an Energie einer konventionellen Isolierverglasung ein. Der sogenannte U-Wert beschreibt ähnlich wie bei Dämmmaterialien den Wärmeverlust pro Quadratmeter Fläche. Bei Wärmeschutzverglasungen handelt es sich um eine Dreischeibenverglasung mit reflektierender Innenseite.

Von Bedeutung ist ebenfalls der richtige Rahmen. Hierbei wird zwischen Holzrahmen und Kunststoffmaterialien unterschieden. Holz ist ein natürlicher Baustoff und passt sich dem Bild vieler Häuser hervorragend an. Rahmen aus Holz müssen allerdings im Abstand von wenigen Jahren gestrichen werden und sind in der Regel etwas teurer. Fenterrahmen aus Kunststoff sind oftmals günstiger, allerdings ist hier die Ökobilanz nicht zufriedenstellend. Eine dritte Möglichkeit sind Holzvarianten mit einer wetterfesten Außenschale aus Alluminium. Hierbei ist allerdings von einem deutlich höheren Preis auszugehen.

Neubauten und energetisch sanierte Altbauten sind heutzutage so dicht gedämmt, dass ein natürlicher Luftaustausch fast nicht mehr stattfindet. Abhilfe schaffen hier kontrollierte Lüftungsanlagen mit integrierter Wärmerückgewinnung. So werden Lüftungswärmeverluste über die Fenster reduziert. Anlagen dieser Art sind in der Energiesparverordnung nicht vorgeschrieben, allerdings muß innerhalb der Gebäude ein Mindestluftwechsel stattfinden. Konkret bedeutet dieses, dass alle zwei Stunden die Raumluft komplett ausgetauscht werden muß. Lüftungsanlagen schützen im weiteren vor Schall, eingebaute Filter können Schadstoffe und Allergene wie Pollen zurückhalten.  

 

Energie sparen im Haushalt

Dieses Thema spielt im Rahmen einer energiesparenden Bauweise ebenfalls eine große Rolle und kann von den Bewohnern individuell beeinflußt werden.

Zu den größten Energieverbrauchern im Haushalt zählen Geräte wie der Kühlschrank, die Waschmaschine, der E-Herd und der Wäschetrockner.

Diese Geräte sollten auf jeden mit der A-Klasse ausgestattet sein. Hierbei steht der Buchstabe A für die höchste Energieeffizienz. Ein zusätzliches Pluszeichen bedeutet eine weitere Energieersparnis. Testberichte in den Zeitschriften "Stiftung Warentest und Öko-Test" können die Suche dieser Haushaltsgeräte erleichtern.

Die Beleuchtung sollte über den Einsatz von Energie-Sparlampen oder über LED geregelt werden. Energie-Sparlampen reduzieren den Stromverbrauch und haben eine lange Lebensdauer. Noch besser sind die bereits oben erwähnten LED-Leuchtmittel. Die Brenndauer beträgt hier bis zu 10000 Stunden, die Ersparnis ist noch größer. Allerdings ist der Anschaffungspreis zur Zeit noch relativ hoch.

Ein weiterer, oftmals geheimer Energiefresser, sind Geräte im Stand-BY Betrieb. So verbrauchen Fernseher, Computer oder Drucker in diesem Zustand kontinuierlich Strom. Eine Steckerleiste mit einem Schalter kann hier Abhilfe schaffen.

Auch ein Wechsel des Stromanbieters ist in manchen Fällen sinnvoll. Hier sind Sparpotentiale von mehreren 100 Euro möglich. 

staatliche Zuschüsse

Im Rahmen einer energetischen Bauweise lassen sich verschiedene staatliche Zuschüsse beantragen. Neubauten, welche die Vorgaben der Energiesparverordnung unterschreiten, können mit einem Niedrigzinskredit gefördert werden. Auch Passivhäuser mit einem besonders niedrigen Verbrauch können diesen Zuschuß erhalten. 

Kömmt ein Bauherr bei Sanierung oder Kauf eines Altbaus ohne Kredit aus, kann dieser einen Investitionszuschuß in Bar erhalten. Die Höhe ist je nach Energiestandard unterschiedlich geregelt.

Wird ein Altbau mit einer Pelletheizung und einer förderfähigen Solaranlage ausgestattet wird, gibt es ebenfalls Geld vom Staat. Außerdem können weitere Einzelmaßnahmen gefördert werden. Hierbei helfen die Verbraucherberatung bzw. kommunale Energieberaterstellen weiter.

Förderfähig ist im weiteren der Einsatz eines zugelassenen Energieberaters vor Ort. Dieser kann den energetischen Istzustand eines Gebäudes ermitteln. Sanierungsvorschläge und deren Ammortisationszeiten ergänzen die Arbeit eines solchen Beraters. Außerdem können Energieberater Energieausweise ausstellen. Diese sind ein Muß bei Vermietung und Verkauf einer Immobilie.

Ashlie, am 01.01.2012
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Bildquelle:
Amazon (Holz)
Fensterhandel (Passivhausfenster senken Heizkosten effektiv)

Autor seit 13 Jahren
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