Einführung

In Deutschland leben mindestens 1,5 Millionen Menschen mit Demenz. Da der Anteil der älteren Generation in den nächsten Jahren wächst, werden sich diese Zahlen wahrscheinlich noch weiter erhöhen. Demenz ist eine schleichende Erkrankung mit einer wenig ausgeprägten Frühwarnsymptomatik. Eine Demenz führt im Anfangsstadium in der Regel zunächst zum Verlust des Kurzzeitgedächnisses, später zum Ausfall des gesamten Erinnerungsvermögens. Die Erkrankung ist nur symptomatisch heilbar und führt auf Dauer zu großen pflegerischen Problemen.

Definition

Bei Demenzerkrankungen werden zwei Formen unterschieden. An der häufigsten Form, dem Morbus Alzheimer, leiden fast zwei Drittel, an einer vaskulären Demenz gut 25 Prozent aller Betroffenen. Auch können einige andere Erkrankungen zum Ausbruch einer Demenz führen. Dazu zählen zum Beispiel ein Hirntrauma, der Morbus Parkinson und die Multiple Sklerose. Alkohol- und Medikamentenmißbrauch spielen ebenfalls eine Rolle.

Bei der Alzheimer-Demenz kommt es zu einer chronischen Hirnleistungsschwäche, mit Beginn in der zweiten Lebenshälfte. Aus nach wie vor nicht 100%zentig geklärten Gründen kommt es zum Abbau von Hirnzellen. Es gehen Nervenzellen zugrunde, die in erster Linie Acetylcholin produzieren. Dieser Botenstoff spielt eine Hauptrolle beim Denken, Erinnern, bei der Orientierung und beim bewußten Erleben von Emotionen.

Eine vaskuläre Demenz entsteht oftmals durch Gefäßerkrankungen. Bestimmte Bereiche des Gehirns werden garnicht oder schlecht durchblutet. Auslöser kann hier zum Beispiel eine fortgeschrittene Arteriosklerose sein. Somit kommt es in den betroffenen Hirnbereichen zu einem Sauerstoffmangel verbunden mit einem Funktionsausfall und dem Absterben von Zellen.

Im Vorfeld einer Demenzerkrankung können bestimmte Verhaltensänderungen auf einen möglichen Ausbruch hinweisen. Das Kurzzeitgedächtnis läßt nach, es kommt zu einer unerklärlichen Vergesslichkeit. Es treten Wortfindungsstörungen auf, Denkprozesse werden verlangsamt, die räumliche Orientirung ist beeinträchtigt. Auch plötzliches aggressives, feindseliges und mißtrauisches Verhalten kann auf eine Demenz hinweisen. Im weiteren Verlauf dieser Erkrankung kann es zu einem massiven Intelligenzabbau kommen. Es schließt sich eine Weglauftendenz, eine Tag-Nacht-Umkehr, Inkontinenz und gegebenfalls psychische Erkrankungen wie Wahnideen an.

Therapie

Ist die Diagnose "Demenz" gesichert, kann den Betroffenen nur noch symptomatisch geholfen werden. Eine Heilung ist bis heute nicht möglich.

Wichtig ist zunächst einmal eine gute Tagesstrukturierung. Hier wird versucht, dem Patienten eine Art Orientierung mit auf den Weg zu geben. So können Mahlzeiten (Frühstück, Mittag und Abendessen) ein grobes Raster vorgeben. Innerhalb der normalen Tagesstruktur sollte der Betroffene in die Abläufe eingezogen werden. Hilfsmittel, um gewisse Defizite aufzuarbeiten, sind zum Beispiel ein Einkaufszettel oder eine Liste mit Telefonnummern. Um möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können, sollte die Wohnung behindertengerecht und sturzsicher ausgestattet werden. Gute Beleuchtung und große Hinweisschilder (Bad, Toilette) schaffen Sicherheit. Im weiteren sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Mangelernährung und Dehydrationserscheinungen (Flüssigkeitsmangel) sind bei Dementen leider oftmals an der Tagesordnung. 

Ruhe und Geborgenheit vermitteln - Hektik und Unruhe sorgen für Angst und Unsicherheit. Die Kommunikation sollte einfach und kurz behalten werden. Viel Lob und Wertschätzung sind gerade bei Demenzkranken wichtig.

Erinnerungslücken - typisch bei Demenz (Bild: geralt / Pixabay)

Hilfe für pflegende Angehörige

Angehörige und Freunde von demenzkranken älteren Menschen gehen bei der Betreuung und Pflege oftmals an ihre eigenen Grenzen. Eine Möglichkeit kann der Austausch von Informationen mit anderen Menschen sein, die sich in einer ähnlichen Lebenslage befinden. Eine Selbsthilfegruppe oder ein Kurs für pflegende Angehörige kann hierbei ein Ansatz sein. Besteht Hilfebedarf im Rahmen der Körperpflege sollte ein Pflegegrad beantragt werden. Ist dieses nicht möglich, kann ein zusätzliches Betreuungsgeld in Anspruch genommen werden. Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege kann als Erholung für pflegende Angehörige in Anspruch genommen werden.

Wichtig ist ebenfalls eine rechtzeitige Patientenverfügung und bei Bedarf eine gesetzliche Betreuung einzuleiten. 

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und kann nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers ersetzen!!!

Ashlie, am 16.02.2012
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Bildquelle:
Heinrich Bork (Sie haben als Hauptgewinn einen Barpreis in Höhe von 30.000 Euro ge...)

Autor seit 12 Jahren
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