Wörterbücher und Übersetzungshilfen ...

Wörterbücher und Übersetzungshilfen gehören zum Handwerkszeug eines jeden Übersetzers. (Bild: © Cybrain - Fotolia.com)

Natürlich und gleichzeitig professionell: Die Qualität einer Übersetzung muss stimmen

Bei der Übersetzung eines Online-Shops kommt es vor allem auf einen natürlichen Sprachfluss und idiomatische Formulierungen an, damit sich auch die ausländische Klientel in dem dargestellten Angebot gut zurechtfindet und zu Hause fühlt. Professionelle Übersetzerdienste beschäftigen häufig Muttersprachler, die dieser Aufgabe besonders gut gewachsen sind. Es ist auch möglich, auf automatisierte Übersetzungstools zurückzugreifen, die heute bereits technisch sehr ausgefeilt sind, es aber trotzdem nicht mit den Fertigkeiten eines menschlichen Muttersprachlers aufnehmen können. Wer über ausreichende Kenntnisse in einer oder mehreren Fremdsprachen verfügt und sich deshalb selbst an der Übersetzung des eigenen Online-Shops versuchen möchte, sollte Sorgfalt walten lassen und sich bereits im Vorfeld über einige wichtige Details klar werden. Idealerweise folgt eine professionelle Übersetzung einem festen Workflow, der die Arbeit strukturiert und zu einem hochwertigen Ergebnis führt.

Die folgenden Arbeitsschritte skizzieren einen beispielhaften Workflow, nach dem die Übersetzung eines kompletten Online-Shops erfolgen könnte:

  1. Die einzelnen Textstücke für die Übersetzung identifizieren und nach Themen unterteilen
  2. Einen Sprachstil definieren
  3. Grundlegende Terminologie definieren
  4. Wörterbücher und andere Übersetzungshilfen akquirieren
  5. Kenntnisse über das Land einholen
  6. Eine Teilübersetzung anfertigen
  7. Die Teilübersetzung idealerweise durch einen Muttersprachler überprüfen lassen
  8. Auf der Basis der Überprüfung die grundlegende Terminologie anpassen
  9. Auf der Basis der Überprüfung einen Zeitplan erstellen
  10. Die einzelnen Textstücke nach Themengebieten übersetzen
  11. Korrektur durch mindestens eine andere Person (idealerweise ein Muttersprachler)
  12. Überarbeitung der Texte nach Korrektur
  13. Zweite Korrektur durch mindestens eine andere Person (idealerweise ein Muttersprachler)
  14. Fertige Textstücke in den Online-Shop einpflegen

 

1. Die einzelnen Textstücke für die Übersetzung identifizieren und nach Themen unterteilen

Dieser Arbeitsschritt ist bei der Übersetzung eines Online-Shops ganz zentral, da viele unterschiedliche Textebenen zu bedienen sind. Es ist wichtig, sinnvolle Themenbereiche zu definieren, die mit den Kategorien des Shops übereinstimmen, und dann für jeden Themenbereich die einzelnen Textstücke zu separieren und nach Ebenen zu sortieren. So verschafft sich der Übersetzer zunächst einen Überblick über das gesamte Arbeitsvolumen und kann sicherstellen, dass alle zu bearbeitenden Textstücke identifiziert und der entsprechenden Shopkategorie zugeordnet wurden. Erst auf der Basis dieser Vorarbeit kann die Übersetzung eines Online-Shops sinnvoll erfolgen.

2. Einen Sprachstil definieren

Jede Internetseite verfügt über ihren ganz eigenen Sprachstil, der in jeder Sprache stringent durchgehalten werden sollte, damit für den Kunden ein einheitliches Bild entstehen kann. In diesem Arbeitsschritt sollte definiert werden, ob der Kunde direkt angesprochen werden soll und wenn ja, in welcher Form. Weitere wichtige Fragen sind:

a) Soll der Sprachstil eher gehoben oder umgangssprachlich sein?

b) Welche Klientel wird vorrangig angesprochen und wie lässt sich dies am besten ausdrücken?

c) Werden Anglizismen auch in anderen Fremdsprachen beibehalten und wenn ja, in welchem Umfang?

d) Sollen Fließtexte durch rhetorische Argumente aufgelockert werden?

Ist der gewünschte Sprachstil erst einmal definiert, kann das Vokabular von Anfang an entsprechend gewählt werden.

3. Grundlegende Terminologie festlegen

Die Definition einer grundlegenden Terminologie ist sehr wichtig, damit die erstellten Übersetzungen sich einheitlich lesen lassen und einen durchgängigen Stil einhalten. Hier geht es vor allem um Fachbegriffe, die immer wiederkehren oder auch Eigennamen und eigene Wortkreationen, die den Shop definieren. Hier sollte eine grundlegende Terminologie in Form eines kleinen Vokabulars festgelegt werden, die im Zuge der Übersetzung zu Rate gezogen werden kann. Eine Excel-Liste eignet sich ganz besonders, da diese über die praktische Suchfunktion schnell nach dem richtigen Begriff durchsucht werden kann. Eine grundlegende Terminologie sichert einen einheitlichen Sprachstil und vermittelt dadurch ein durchdachtes Shopkonzept.

4. Wörterbücher und andere Übersetzungshilfen akquirieren

Wörterbücher und Übersetzungshilfen sind sogar für Muttersprachler eine nützliche Hilfe. Hier können nicht nur unbekannte Begriffe recherchiert werden, ein gutes Wörterbuch bietet auch alternative Übersetzungsvorschläge und Wortumgebungen an, die die Suche nach dem idiomatischsten Ausdruck erleichtern. Es gibt kostenlose Übersetzungshilfen und Online-Wörterbücher im Internet, die einen sehr guten Service bieten. Es kann allerdings auch nicht schaden, das eine oder andere Fachwörterbuch in gedruckter Form zur Hand zu haben. Gute Übersetzungshilfen sind das Rüstzeug eines jeden professionellen Übersetzers.

5. Kenntnisse über das Land einholen

Wer eine möglichst natürliche und flüssige Übersetzung zuwege bringen möchte, sollte sich nicht nur im zu verwendenden Vokabular gut auskennen, sondern auch einige grundlegende Kenntnisse über das Land besitzen, in dessen Landessprache ein Text übersetzt werden soll. Kulturelle Gepflogenheiten und Besonderheiten sind nicht zu unterschätzen, wenn es um die Erstellung einer guten Übersetzung geht.

6. Eine Teilübersetzung anfertigen

Wer sich an eine umfangreiche Übersetzung gibt, sollte zunächst einen kleineren Sinnabschnitt zur Probe übersetzen. Dies dient nicht nur einer realistischen zeitlichen Einschätzung des Gesamtaufwands, sondern vermittelt auch einen ersten Eindruck von den zu erwartenden Ergebnissen.

7. Die Teilübersetzung idealerweise durch einen Muttersprachler überprüfen lassen

Die Probeübersetzung kann auch Aufschluss über mögliche Defizite und notwendige Anpassungen geben. Idealerweise sollte die erste Teilübersetzung von einer zweiten Person Korrektur gelesen werden, idealerweise sogar von einem Muttersprachler. Dieser kann auf sprachliche Besonderheiten hinweisen, die für weitere Textstücke beachtet werden sollten.

8. Auf der Basis der Überprüfung die grundlegende Terminologie anpassen

Wurde der erste Probetext kritisch geprüft, kann im Anschluss die grundlegende Terminologie angepasst werden, um notwendige Änderungen auch für zukünftige Texte zu beachten. Dieser Schritt ist besonders wichtig, um eine gleichbleibend hohe Qualität der gesamten Arbeit zu gewährleisten.

9. Auf der Basis der Überprüfung einen Zeitplan erstellen

Die Teilübersetzung kann einigen Aufschluss über das tatsächlich zu veranschlagende Arbeitsvolumen geben. Nach der Überprüfung ist es deshalb sinnvoll, einen detaillierten Zeitplan zu erstellen. Dieser sollte auch Pufferzeiten beinhalten und ausreichend Raum für Korrekturen und Änderungen lassen.

10. Die einzelnen Textstücke nach Themengebieten übersetzen

Erst an dieser Stelle kommt es zur eigentlichen Übersetzung. Hier ist es sinnvoll, nach Themengebieten vorzugehen, um sinnvolle Teilabschnitte zu bearbeiten. Dies kann sowohl bei der Terminologie als auch beim Sprachfluss helfen. Bei der Übersetzung sollten die grundlegende Terminologie und sämtliche Übersetzungshilfen jederzeit griffbereit sein.

11. Korrektur durch mindestens eine andere Person (idealerweise ein Muttersprachler)

Nachdem alle Texte fertig gestellt sind, möglicherweise auch schon nach einem Teil des Arbeitsprozesses, sollten die erstellten Übersetzungen sorgfältig überprüft werden. Die Korrektur sollte durch mindestens eine unabhängige Person erfolgen, die nicht an der Texterstellung beteiligt war. So wird ein unvoreingenommener Blick auf die Qualität des Textes gewährleistet. Besonders hilfreich ist es, wenn sich zwei unabhängige Korrektoren der Überprüfung annehmen. Mindestens einer von ihnen sollte idealerweise ein Muttersprachler sein, um auch sprachliche Feinheiten abschätzen zu können.

12. Überarbeitung der Texte nach Korrektur

Nach einer sorgfältigen Korrektur müssen alle Texte noch einmal überarbeitet und die Korrekturen und sprachlichen Änderungen eingepflegt werden.

13. Zweite Korrektur durch mindestens eine andere Person (idealerweise ein Muttersprachler)

Nachdem die Änderungen und Korrekturen sorgfältig eingepflegt wurden, ist eine erneute Korrektur der Texte notwendig. Diese sollte wieder durch mindestens einen, idealerweise zwei unabhängige Personen erfolgen. Ein Muttersprachler ist hier wieder von großem Vorteil. Sollten weitere Änderungen notwendig sein, wird eine zweite Überarbeitungsrunde mit anschließender Korrektur erforderlich.

14. Fertige Textstücke in den Online-Shop einpflegen

Am Ende all dieser Arbeitsschritte, steht im Idealfall eine Vielzahl qualitativ hochwertiger und sprachlich besonders natürlicher Texte, die in den Online-Shop eingepflegt werden können. Natürlich ist es auch hier noch einmal sinnvoll, das Gesamtbild in der Online-Ansicht zu überprüfen, bevor die neuen Sprachtools online gehen.

Die Übersetzung eines kompletten Online-Shops ist ein sehr komplexer und arbeitsintensiver Vorgang. Trotzdem lohnt sich die Mühe, denn ein multilinguales Angebot kann eine Vielzahl zusätzlicher Kunden erreichen und macht darüber hinaus einen professionellen Eindruck. Damit das Ergebnis sich sehen lassen kann, empfiehlt es sich, der Übersetzung die notwendige Sorgfalt zu widmen und gegebenenfalls auf professionelle Übersetzer zurückzugreifen.

Dieser Workflow wurde erstellt und ausgearbeitet in Kooperation mit www.easytrans24.com.

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