Freude zum Muttertag

Freude zum Muttertag (Bild: Bildnachweis: merkur-online.de)

Selbsthilfegruppe Mutter - So weit darf es nie kommen

Name: Gudrun.
Alter: 50
Beruf: Mutter
Außerdem gute Köchin, fleißige Putzkraft auf Top Niveau mit besonderen Ambitionen für Dusche/BAD; WC und Fenster; Erzieherin von selbstbewussten (oder vielmehr gesagt verhaltensauffälligen) Kindern,  Haushaltkassenverwalterin,  sexy Liebhaberin und Ehefrau.
Die Treppe hoch, zweite Tür links.

Meine Mama ein Engel (Bild: Heartbreaker- Schmuck.de)

So ging das los mit den Müttern - Schon „gebraucht“ im Altertum

Es klingt schon ein wenig befremdlich. Irgendwie muss es sich für Außenstehende richtig wunderlich anhören.
Geplagte Mütter, die sich in einer Art Selbsthilfegruppe über die Wehwehchen, die kleinen Leiden des Alltags und den psychischen Druck im harten Familienbusiness austauschen.
Regelmäßig kommen sie alle 2 Wochen zusammen und liefern ihren Bericht als  viel beanspruchte ICH-AG im Familienbetrieb  ab.
Es ist wie Balsam auf ihrer Seele hautnah mitzubekommen wie andere Mütter das gleiche Schicksal teilen.
Die gleichen Probleme mit bockigen Kindern. Der gleiche immer größer werdende zeitliche Druck, um sowohl Einkaufen, Abholen der Kleinen aus der Kita bishin zum 1A Mittagsmenü  unter einen Hut zu bekommen.
Zugegeben die Vorstellung von der "Selbsthilfegruppe Mütter"  ist weit hergeholt und entspricht laut Kenntnisstand   des Verfassers dieser Zeilen auch nur der Fantasie des Autors.
Wenn man sich schließlich anschaut, dass  der Muttertag in der Antike ein großes Frühlingsfest zu Ehren der Göttin Rhea war, kommt man absolut nicht auf die Idee, dass die tagtägliche Leistung der Mutter zu wenig anerkannt wird.
Eher im Gegenteil. Die Mutter wurde dort eher als die Quelle der Freude, der Fluss des Lebens (was Rhea auch übersetzt bedeutet)  gesehen.
Die alten Griechen verehrten Rhea, die Tochter des Uranus, als Urmutter ihres Volksstammes und widmeten ihr zu Ehren ein großes Frühlingsfest.

Die Mutter in England - Frauen in der Kirche gewürdigt

Dass die Mütter zu jeder  Zeit einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft hatten, belegt auch die Epoche des 13 Jahrhunderts in England.
König Heinrich III  führte damals den "Mothering Day" ein.
Alle Christen sollten in Gedenken an die Mutter Kirche"  gemeinsam mit der Familie Gottesdienste besuchen und   sich somit zu  ihren christlichen Wurzeln bekennen.
Obwohl sich die Kirche schon immer schwer damit Frauen in ihren Reihen wichtige kirchliche Ämter zu übertragen, geschweige denn wenigstens ihre Mitwirkung am kirchlichen Geschehen angemessen zu honorieren, führte   der Beschluss Heinrichs des III unweigerlich dazu, dass auch die "leiblichen Mütter" im Zuge dieses familiären Ereignisses geehrt wurden.
 
Bildnachweis: seoball.de

Die Mutter bei Napoleon - Auf Französisch geht es mit der Mutter erstmal nicht

Auch Napoleon Bonaparte hatte vom besonderen Stellenwert der Mütter in der Gesellschaft gehört.
Er hatte großen Respekt gegenüber, dem   was Mütter imstande waren zu leisten.
Sie waren es schließlich, die die Kinder versorgten und den Haushalt schmissen, während er sich in Feldzügen mit Italienern; Ägyptern oder Russen brutale Schlachten lieferte.
Er wollte   deshalb den Muttertag auch in Frankreich aufleben lassen.
Nachdem die Russen allerdings sein Regime 1815 stürzten, lag das Vorhaben wieder auf Eis.

Die Frauenbewegung greift ein - Muttertag im Schlepptau

Dass der Muttertag heutzutage so populär ist und nahezu weltweit  vertreten ist, haben wir keinen Königen; Kaisern oder Gottheiten zu verdanken.
Es ist viel simpler und irgendwo auch viel logischer.
Wer könnte schließlich besser die Interessen der Mütter darstellen, als die Frau an sich selber.
So ist es letztendlich 1872 in Amerika auch geschehen.
Die Amerikanerin Julia Ward How, eine Vertreterin der amerikanischen Frauenbewegung, stellte die Forderung auf zu Ehren der amerikanischen Mütter einen Festtag zu widmen.
Ihre Forderungen blieben ungehört.
Erst 33 Jahre später boxte die Frauenrechtlerin Anna Jarvis durch, dass der zweite Sonntag im Mai den Müttern gewidmet wurde.
Der US-Kongress beschloss dies am 8 Mai 1914. Im gleichem Atemzug  erklärte der  damalige Präsident  Woodrow Wilson den Tag zum nationalen Feiertag.
Der zweite Sonntag im Mai, ein Datum mit Symbolkraft, auch für andere Länder (wie z.B. Deutschland oder Österreich), die daraufhin nachzogen.
Ein Datum, das auch nicht aus heiterem Himmel gewählt wurde.
Der Anlass zur Wahl des Datums stammt von Jarvis selbst.
Ihre Mutter Marie Reeves Jarvis verstarb am 9 Mai 1905.
Sie hatte sich zeit ihres Lebens stark für den Weltfrieden eingesetzt. Außerdem sorgte sie dafür, die schlechten hygienischen Zustände, die eine hohe Kindersterblichkeitsrate damals mit sich brachte, zu verbessern.
Grund genug für Tochter Anna Jarvis den mutigen Einsatz ihrer verstorbenen Mutter mit einem extra dafür eingerichteten Feiertag zu ehren.
Die Begründerin des Muttertages

Die Begründerin des Muttertages (Bild: Bildnachweis focus.de)

Muttertagsverbot - Frauenrechtlerin zieht vor Gericht

Die Auswirkungen nach dem Beschluss des US Präsidenten waren enorm.
1917 ließ die Schweiz den Muttertag wieder aufleben.
1918 Norwegen.
1919 Schweden.
1922 Deutschland
Und 1924 ließ Österreich den Muttertag wieder auferstehen.
Jarvis konnte zufrieden sein, dass die Anerkennung der Mütter weltweit so im Fokus stand.
Doch sie war es nicht.
Als sie sah wie der Kommerz nur so um sich griff und der Tag weniger zur Besinnung auf die rühmlichen Werke der lieben Frau Mama  als eher auf  teure Geschenke avancierte, wollte sie den Muttertag wieder gerichtlich verbieten lassen.
Sie zog vor Gericht.
Aber verlor.
Der Muttertag blieb.

Muttertag bei den Nazis - Status: Frauen, die keine 8 Kinder zur Welt bringen sind keine richtigen Mütter

Ein Umstand den sich die Nazis zunutze machten.
Zwar benannten sie den Muttertag in Gedenk und Ehrentag der deutschen Mütter um.
 
Aber unter dem Deckmantel einer familienfreundlichen Politik, die die Mütter als erstklassige und einzigartige Hausfrauen präsentieren  sollte, konnte sich die Bevölkerung schnell mit dem Gedankengut des diktatorischen Regimes  anfreunden.
 
Die  ideale Hausfrau, die dem Deutschen Reich diente, indem sie möglichst viele arische Kinder zur Welt brachte, sollte Ansporn und  gleichzeitig Anerkennung genug sein, um sich als Frau und Mutter im Familienleben einzubringen.
 
Wer mindestens 8 Kinder zur Welt  brachte bekam von den Nationalsozialisten sogar  das "goldene Mutterkreuz" verliehen.
       
 Mutterkreuz als Anerkennung für die außerordentlich hohe Gebärfähigkeit
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Muttertag heute - Geschenke und Bräuche

Diese schrägen Ansichten liegen heutzutage gottseidank hinter uns.
Heutzutage entscheidet fast schon die Anzahl der Muttertagsgeschenke mehr als die Anzahl der  zur Welt gebrachten Kinder darüber, wie sehr man Frau Mama schätzt.
 
Denn im digitalen Zeitalter, wo es von Online Shops nur so wimmelt, wo man bequem auf Knopfdruck per Smartphone das ideale Geschenk bestellen kann, hat sich der Tag vollends zum riesigen Geschäft für Blumenhändler und Co entwickelt.
Dabei stehen allerdings immer noch die klassischen Geschenke im Vordergrund:
 
  • Blumen (ggf. auch mit Glückwunschkarte) => Farbige Nelken sollen dabei die Verehrung der Mutter symbolisieren. Weiße Nelken die Verehrung von verstorbenen Müttern.
  • Pralinen
  • Parfüm
  • Schmuck
  • Gebastelte Sachen
   
Besonderes liebe Kinder- soll es tatsächlich geben-  servieren der Mutter zum Ehrentag auch gern ein  leckeres Frühstück, machen einen gemeinsamen Ausflug mit Ihr oder laden Sie irgendwo zum Essen ein.

Terminplan Muttertag

Ob man(n) diesen Tag braucht oder nicht ist daher gar nicht die Frage. Denn es stimmt zwar eindeutig, dass ein speziell festgelegter Tag dem Engagement der Mutter nicht gerecht wird.

Aber wenn man den internationalen Terminkalender der Muttertage anschaut, ist es ohnehin mehr als 1 Tag, an dem weltweit der Muttertag begangen wird.

Über das ganze Jahr verstreut wird weltweit der Muttertag gefeiert.

Insofern hat jeder die Möglichkeit an jedem Ort mindestens einmal an seine Mutter zu denken.

 

  • 1 Sonntag im Mai: Spanien; Portugal; Südafrika; Ungarn
  • 2 Sonntag im Mai: Deutschland; Österreich; Schweiz; Australien, Belgien; Brasilien; Dänemark; Finnland, Italien; USA; Kanada;  Japan; Türkei; Taiwan
  • Letzter Sonntag im Mai: Frankreich und Schweden
  • 26 Mai: Polen
  • 10 Mai: Mexiko; Hongkong; Indien, Malaysia, Oman, Pakistan, Katar, Saudi Arabien, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate
  • 1 Sonntag im Februar: Norwegen
  • 8 März: Albanien
  • 12 August: Thailand
  • 15 August: Costa Rica
  • 2 Sonntag im Oktober: Argentinien
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