1. Brücke - Der Weg und die Reife - Früh übt sich die Erkenntnis

Die 1. Brücke ist wohl die längste Brücke, sie birgt Hindernisse und der Weg scheint so furchtbar lang. Der Weg aus den Kinderschuhen hinein in das Leben der Erwachsenen. Die Kinderaugen, die in ihrer Naivität die Welt noch ganz anders sehen, die unbefangen und fröhlich sind. Doch Kinder können auch gemein und unfair sein.

Beim Ganzen heranwachsen sollte man aber nicht seine Fantasie und Kreativität verlieren. Das Lernen und das Heranreifen ist der 1. Schritt zum eigenen Ich. Man sagt so leicht ich male mir meine Welt bunt wenn sie Grau ist. Doch damit alleine ist es nicht getan. Der Weg ins Leben bildet unseren Charakter, zeigt unsere Stärken und fordert uns heraus.

Kindermund tut Wahrheit kund. Doch Kinder Herz wird leicht zum Opfer. Um nicht in diese Opferrolle zu fallen, muss man lernen, lernen zu verstehen, lernen zu sehen und lernen zu erkennen.

Die 1. Brücke bringt die Erkenntnis. Man erkennt wie schön eine Kindheit ist, wie unbeschwert man sich fühlt und das die Zeit bei Kindern kaum eine Rolle spielt. Doch wenn man dann gereift ist muss man erkennen, dass das alles gar nicht so einfach ist wie es schien. Man ist dem Gerücht auf dem Leim gegangen "Alle Menschen sind gleich". Doch so ist das nicht richtig. Es gibt Unterschiede, doch diese Unterschiede sollten keinen Grund zur Aufgabe sein.

2. Brücke - Nein sagen - Alle trinken - Du auch? Alle rauchen - Was ist mit Dir?

 

Es gibt viele " zum ersten Mal" im Leben. Oft ist es der Drang des Umfeldes, die einem zum ersten Mal dazu treiben. Der erste Alkoholgenuss, die erste Zigarette, die erste Droge, der erste Diebstahl, der erste Kuss, der erste Sex.  Viele geben dem Druck der Gruppe nach und machen etwas zum ersten Mal, was sie eigentlich nicht tun wollen. Das erste Mal kann ein wichtiger Scheitelpunkt im Leben sein. Man kann den rechten Weg aus dem Auge verlieren, das muss nicht sein, aber es kann sein.

Hier wäre es wichtig die Brücke zu überschreiten und "Nein" zu sagen. Die Angst das man sich damit ins Abseits stellt. Panik, das man nicht anerkannt wird. Die Herde macht es vor, es ist so einfach es nachzumachen. Doch nachmachen, mit dem Strom schwimmen ist vielleicht der einfach Weg, aber nicht der richtige Weg.

Eine kleine Übung um das "Nein" zu lernen:

Man stellt sich vor dem Spiegel und stellt sich selber Fragen. Ein tiefer Blick in die eigenen Augen und man gibt sich die ehrliche Antwort. Will man mit dem Strom schwimmen auch wenn es nicht richtig ist? Nein!

Ist es cool zu rauchen und seinen Körper langsam zu vergiften? Nein!

Die Fragen können beliebig gewählt werden, aber man muss ehrlich zu sich sein. Es ist keine Zeit und kein Ort dafür sich selber zu belügen.

3. Brücke - Erkenne die eigenen Fehler - Zu den eigenen Fehlern stehen

Wenn man die 2. Brücke überschritten hat, ist man schon mit einem Fuß auf Brücke 3. Da man Ehrlich zu sich selber ist, erkennt man auch seine Fehler. Manchmal lassen sich Fehler nicht vermeiden, das gehört zum Leben und zu der Selbstfindung dazu. Fehler bringen auch eine Entwicklung, das ist das Positive an ihnen. Dennoch sollte man Falsches nicht absichtlich tun.

Es sollte niemals die Absicht sein Jemanden zu verletzen, wenn dieses dennoch geschieht, ist Größe gefragt. Die Größe die uns dazu bringen sollte, unseren Fehler nicht zu verschweigen, sondern offen damit umzugehen. Wir müssen lernen und dafür zu entschuldigen und sollten genau zu diesem Fehler stehen.

Es ist wichtig für uns und unser Wohlbefinden, aber es ist auch wichtig für unser Umfeld. In dem wir zeigen, das ein offener Umgang mit dem Fehler und hilft, können wir auch Vorbild sein. Vorbild für die Menschen, die sich noch nicht trauten die Brücke zu betreten. Gehen wir mit gutem Beispiel voran. Sorgen wir doch dafür, das wir uns nicht in einem Wirrwarr aus Falsch und Oberflächlichkeit verstricken.

Ja sagen zu den eigenen Fehlern, sie erkennen und sie bereuen. Mit dieser Erkenntnis ist ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung getan.

4. Brücke - Unrecht nicht zulassen - Schutz derer die zu Opfern werden

In dem wir nicht mehr mit der Masse mit schwimmen, sind wir auch kein Teil mehr von den Menschen, die andere mobben. Wir reden nicht schlecht über den Anderen. Wir hänseln keine anderen Menschen (und natürlich vergehen wir uns auch nicht an Tieren mit Frust oder Unrecht), wir machen bei Intrigen nicht mit.

Doch der Weg geht noch weiter, wir können durch unsere Worte versuchen die Mitmenschen zu überzeugen, dieses auch nicht zu tun. Es ist jedoch nicht einfach sich gleich gegen eine Gruppe zu stellen, also sollte man sich eine Person nach der anderen vornehmen. Ein normales, ehrliches Gespräch in dem wir aufzeigen, das es nicht richtig ist. Einfach versuchen die Anderen zu überzeugen. Natürlich lassen sich nicht alle überzeugen, doch wir sollten es trotzdem versuchen. Auch mit Hinblick das die "Meute" sich gegen uns stellen könnte.

5. Brücke - Sich gegen das Unrecht stellen - Wenn die 4. Brücke geschafft ist, ist es ein leichtes die 5. zu begehen

Ein weitere Schritt auf dem Weg zu sich selber ist es, die Opfer nicht alleine zu lassen. Haben unsere Worte nicht gewirkt und konnten wir nicht überzeugen. Stellen wir uns neben das Opfer. Zeigen der Person, das sie nicht alleine ist.

Wir machen uns selber dadurch angreifbar. Doch aus der Überzeugung sollten wir das Risiko eingehen. Es ist wichtig - nicht mit der Masse zu gehen. Die Unterstützung hilft dem Opfer und eventuell zeigt genau unsere Handlung den Anderen das sie Unrecht tun. Aber es zeigt auch dem Opfer, das es sich nicht alles gefallen lassen muss, das es Zeit ist aufzustehen, die Stimme zu erheben und die Rolle des Opfers zu verlassen. Wir unterstützen es dabei, so gut wir es können.

6. Brücke - Nicht alles für Selbstverständlich nehmen - Vergesse niemals Danke zu sagen

Der lange Weg um sich selbst zu finden, hatte bis jetzt viel mit anderen Menschen zu tun. Aber genau das hilft uns zu erkennen, was Richtig und was Falsch ist. Wir haben bis zu diesem Zeitpunkt vieles als selbstverständlich angesehen. Doch im Grunde ist Nichts selbstverständlich, auch wenn es sich von Selbst verstehen sollte.

Deshalb sollten wir uns in Dankbarkeit üben und auch Danke sagen. Ein Danke tut uns nicht weh. Ein Danke kann unseren Mitmenschen ein Lächeln in das Gesicht zaubern. Ein Danke ist der Anfang einer Veränderung in uns. So oft wir uns sagen, es ist doch die Pflicht eines Postboten die Post zu bringen, so sollte es uns dennoch nicht schwer fallen ihn dafür einmal Danke zu sagen.

Wie oft ärgert man sich über die Polizei, wenn sie einem wegen einer Verkehrskontrolle anhält, aber sollten wir nicht Dankbar sein, dass sie so Sorgsam ihre Arbeit tun. Sie versuchen die aus dem Verkehr zu ziehen, die uns gefährden könnten. Also warum ihnen nicht einfach mal dafür danken?

Diese Brücke ist geschafft, es ist nicht schwer im Gegenteil, es nimmt uns ein wenig Last von den Schultern. Und wir setzen damit auch ein wichtiges Zeichen.

7. Brücke - Der Mut so zu sein, wie man sich fühlt - Mut einfach mal anders zu sein

Ein letzter Schritt auf dem Weg zum eigenen Ich, ist der Schritt in die Individualität. So zu sein, wie man sein möchte. Nicht zwingend der Norm zu entsprechen. Nicht zu allem Ja und Amen sagen. Ausbrechen aus der Form in die man sich hat pressen lassen. Mensch sein, Kreativ sein und die Phantasie einzusetzen. Den eigenen Stil und das eigene Style zu entwickeln. Mit offenen Augen durch die Welt gehen und die Stimme erheben.

Seine Meinung sagen und vertreten, gleich was die Anderen denken, das ist nicht wichtig für unser Herz, das ist nicht wichtig für unsere Seele. Wir haben gelernt das es immer jemanden gibt, der bereit ist sich gegen den Mob zu stellen. Der Mut liegt in uns begraben wir mussten nur ein wenig unter der Oberfläche suchen. Nach einer langen Suche finden wir ihn und mit diesem Mut lebt sich entspannter. Das heißt jedoch nicht, das nach diesen 7 Brücken der Weg zu ende ist. Das ist er definitiv nicht. Aber der größte Teil des langen, harten Weges liegt hinter uns.

Wir können den Stress und die Unachtsamkeit einfach zu den Akten legen. Es ist nicht schwer so zu sein wie man wirklich ist. Viel schwerer ist es doch eine Fassade aufzubauen, diese zu halten und uns selbst und unser Umfeld zu belügen. Nur weil dieses uns so sehen möchte. Sie werden damit klarkommen das wir anders sind. Sie werden es akzeptieren, tolerieren und eventuell sogar verstehen.

Es wird auch welche geben die uns folgen. Nicht jeder fügt sich in die zugedachte Rolle und das ist auch gut so. Wir leben um zu leben und nicht um Schauspielerei im Leben zu betreiben.

Autor seit 12 Jahren
119 Seiten
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