Deutz AG: Der Absturz in 2014
Die Aktie der Deutz AG hat sich in 2014 fast halbiert. Die Ursachen sind vielfältig, auch hausgemacht. Was können die Aktionäre für die Zukunft erwarten?Chartbild
Quelle: finanzen.net
Der langfristige Chart zeigt das Auf und Ab der Kursentwicklung.Im Jahresvergleich hat sich der kurs fast halbiert.
Die Deutz AG hat am 19.03.2015 die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 veröffentlicht. Die Zahlen entsprachen den zuvor reduzierten Erwartungen. Der Umsatz konnte um 5,3 % auf 1,53 Mrd. Euro gesteigert werden. Jedoch konnte hierdurch die Ertragslage nicht verbessert werden. Das Gegenteil ist der Fall. Der Nettoertrag liegt mit 19,5 Mio. Euro fast 50 % unter dem von 2013. Eine der Hauptursachen für die schwache Ertragslage ist die Bildung einer Rückstellung in Höhe von 20 Mio. Euro für Motoren aus 2011. Hier könnten Belastungen aus Regressansprüchen entstehen.
Ebenfalls schwach war der Auftragseingang. Mit 1,37 Mrd. Euro liegt er 16,4% unter dem des Vorjahres. Dies zeigt das schwierige Umfeld in dem sich der Motorenbauer befindet. Insbesondere im europäischen Raum ging der Umsatz zurück. Amerika und Asien sind stabil geblieben.
Positiv ist der Netto-Cash-Flow. Er konnte auf 52 Mio. Euro gesteigert werden. Hierdurch verbessert sich die Finanzsituation des Konzerns. Die Eigenkapitalquote ist mit 44,5 % als sehr gut zu bezeichnen. Finanziell ist der Konzern gut gegen Krisen gesichert.
Ausgehend von dieser wirtschaftlichen Entwicklung hat sich der Aktienkurs in 2014 fast halbiert und notiert derzeit knapp unter 4 Euro. Die schlechten Prognosen und die Korrektur sorgten dafür, dass Aktionäre sich von ihren Aktien verabschiedeten. Der Streubesitz beträgt fast 60 %, Ankeraktionär ist der Maschinenbauer Volvo mit 25 %.
Wichtiger als die Vergangenheit ist für den Aktionär die Zukunft. Der Chart zeigt, dass die Aktie Berg- und Wallfahrten hinter sich hat. Es ist kein Langfristtrend im Positiven wie im Negativen zu erkennen. Dies dürfte auch für die Zukunft gelten. Aktionäre sollten den Aktienverlauf sehr sorgfältig beobachten und zum Tradingverhalten übergehen. Bei diesem Verhalten dürften die größten Gewinne zu erzielen sein.
Dadurch dass die Aktie sehr stark gefallen ist, liegt der Kurswert nunmehr unter dem Buchwert. Dies substanzielle Basis garantiert einen Bodenwert der Aktie. Dieser Bodenwert sollte bei ca. 3,50 Euro pro Aktie liegen. Weitere Kursrückgänge wären übertrieben und unrealistisch.
Aktienkurse leben jedoch von der Phantasie über die Zukunft. Wichtig hierbei ist die zukünftige Ertragslage der Deutz AG. Es ist festzuhalten, dass die Ertragslage trotz des schlechten Umfeldes noch immer positiv ist. Der Ertragsrückgang basiert zu einem großen Teil auf den gebildeten Rückstellungen.
In dem Ausblick auf 2015 erwartet der Vorstand, dass sich die Ertragslage wieder stabilisiert. Angestrebt wird eine Ebit-Marge von 3 %, dies bei einem erwarteten Umsatzrückgang von 10 %. Hierzu soll das aufgelegt Sparprogramm wesentlich beitragen. Deutz hat einen Produktionsstandort in Köln geschlossen. Somit dürfte sich die Kostenlage weiter entspannen.
Welches Potential hat die Deutz Aktie. Der Kursverlauf dürfte zittrig weitergehen. Als Untergrenze dürfte ein Kurs von 3,50 Euro gelten, das mittelfristige Kursziel liegt bei 4,50 Euro. Erst wenn die Erwartungen im ersten und zweiten Quartal 2015 erfüllt oder überschritten werden, kann eine Kurserholung bis auf 5,50 Euro eintreten.
Mein mittelfristiges Kursziel für das nächste halbe Jahr liegt bei 4,50 Euro. Es wird zudem immer wieder zu Rückschlägen kommen.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der Aktie dar. Eine individuelle Finanzberatung dürfen nur Banken sowie Finanzberater vornehmen. Hierbei sind die persönlichen Daten des Anleger zu berücksichtigen. Bei dem Artikel handelt es sich um die persönliche Meinung des Autors.
Der Autor verfügt über keine Aktien des Unternehmens, so dass sich kein Interessenkonflikt ergibt.
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