Der Chefarzt und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE,Thomas Danne, antwortet auf die Frage, warum der Typ-1 Diabetes ansteigt, man könne auf diese Frage keine klare Antwort finden." Längst betrifft Diabetes nicht mehr nur alte und übergewichtige Menschen. So berichtete zum Beispiel das Diabetes-Eltern-Journal vor Kurzem über 2 Kinder (Ann-Fabienne 7 Jahre + Luca 5 Jahre), die in ihrer Kindheit bereits Zucker gespritzt bekamen.

Diabetes bei Kindern immer häufiger

Rund 30.000 aller 18 Jährigen in Deutschland leiden an Diabetes Typ-1. Damit ist sie die häufigste Stoffwechselerkrankung und steigt jährlich um 2-3 % an. Das Immunsystem entgleist und die Insulin produzierenden Zellen werden zerstört. Die meisten Diabetes-Typ-1 Kinder hat Finnland. Die Gründe sind bislang unklar. Bestimmte Viruserkrankungen können das Risiko fördern. 20 Gene stehen mit dem Typ-1 im Zusammenhang. Eventuell könnten Ernährungsbestandteile und Vitamin D-Mangel eine Rolle bei Diabetes bei Kindern spielen. Von jenen Menschen, die von Diabetes hören, denken sehr viele, die Ursache seien Süßigkeiten, aber laut Thomas Danne sollen gerade diese überhaupt keine Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen.

Diabetes bei Kindern - man sollte stets auf der Hut sein

Kinder, die an Diabetes leiden, müssen überall und ständig aufpassen. Denn ein hoher Zuckerwert kann tödlich sein, aber auch Unterzuckerung ist gefährlich. Unabhängig davon, ob die Kinder noch klein sind oder bereits selbst Verantwortung übernehmen, eines ist klar: Es wird nicht leichter.
Alkohol und Drogen (vor allem Exstasy) erhöhen Thomas Danne zufolge das Risko einer Unterzuckerung. "Da hat jemand drei Nächte durchgetanzt. Wenn er dann eine extreme Unterzuckerung hat, rettet ihn nichts mehr." Danne schilderte weiter: "Ein 17-Jähriger habe beim Segeln bemerkt, dass er in Unterzucker rutschte und Freunden gesagt: "Ich muss essen, ich schwimme ans Ufer." Doch dort kam er nie an. Erschreckend. Die Ursachen für den Diabetes Typ 2 dagegen scheinen klar auf der Hand zu liegen. Laut Experten seien dies Übergewicht, Bewegungsmangel und genetische Veranlagung.

Danne ist der Ansicht, dass Familien gestärkt werden sollten. Dabei dürfe man sich nicht damit zufrieden geben, nur bunte Broschüren zu drucken, sondern auch die Politik sei gefragt, um zumindest den Typ-2 Diabetes ein wenig einzudämmen, beispielsweise in Form einer Zuckersteuer oder mittels einer Reduktion von Fastfood-Restaurants. Im Gegensatz zum Typ-2-Diabetes, bei dem Abnehmen und mehr Bewegung helfen können, gibt es keine Genesung für den Typ-1-Diabetes. Bei dem Typ-1-Diabetes kann man lediglich Insulin verabreichen.

 

Einige Patienten haben zuhause bereits eine künstliche Bauchspeicheldrüse getestet. Dieses Gerät misst automatisch den Zuckerwert im Gewebe und gibt die individuell richtige Menge an Insulin an. Bis dieses Gerät allerdings auf den Markt kommen wird, wird es leider noch etwas dauern. Nichtsdestotrotz gibt es vielleicht jenen Kindern Hoffnung, bei denen jetzt Diabetes festgestellt wird.

Autor seit 11 Jahren
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