Ampelrennen - Strecke und Fahrer - Eine kurze Vorstellung

Sicherlich hat es jeder schon beobachtet und der ein odere andere schon mal unbewusst oder bewusst gemacht. Die Rede ist von einem Rennen an einer roten Ampel. Das geht nicht? Sicher geht das, hier der letzte Rennbericht der aktuellen Saison.

 

In Phase 1 beginnt der Kampf darum, wer zuerst an der Ampel ankommt. An der Ampel der zweispurigen Straßen steht ein Veteran der Rennszene. Herr Meyer ist die Straße gut bekannt – na gut das mit der grünen Welle kennt er nicht – aber er fährt die Strecke schon seit Jahren. Er tritt von Startposition 1 im linken Fahrstreifen an. Herr Schmitz ist neu hinzugezogen, somit Neuling auf der Strecke, aber mit vollem Einsatz dabei, er will sich ja schließlich einen Namen im Fahrerlager machen.

 

rote Ampel

 

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Ampelrennen - Etappe 1 - Start an der roten Ampel, die Kontrahenten beschnuppern sich.

Die Strecke wird an der 1. Ampel freigegeben. Auf unserer 3 km langen Strecke folgen noch 4 Ampeln, die bei normaler Beschleunigung und 50 km/h in einem Rutsch ohne Bremsen genommen werden könnten. Herr Meyer und Herr Schmitz fahren zügig an, die Motoren und Reifen werden noch ein wenig geschont, bis sie Betriebstemperatur haben, aber trotzdem wird schon überdurchschnittlich beschleunigt. Herr Meyer unser Veteran hängt sich an den Neuling, lässt ihn zunächst das Rennen machen und bleibt bei 60 km/h knapp versetzt neben Herrn Schmitz, die erste Ampel zeigt noch rot man bremst leicht, rollt die letzten 50 m mit 50 km/h auf die Ampel zu, um dann mit einem abrupten Bremsmanöver auch Scheiben und Beläge vorzuwärmen. Der Neuling, Herr Schmitz, gewinnt den 1. Abschnitt und steht als Erster an der Ampel.

Ampelrennen - Etappe 2 - Das Rennen beginnt.

Die Konkurrenten haben sich warm gemacht, der nächste Streckenabschnitt ruft, die Ampel wird grün und es geht los nun werden die Motoren in die hohen Drehzahlbereiche gezogen, man erreich flotte 70 km/h, die Bedarfsampel für Fußgänger steht auf grün, sodass man auf die danach folgende rote Ampel hemmungslos zufahren kann. Beide Fahrer liefern sich ein Kopf an Kopfrennen. Die Führung wechselt immer wieder, während Herr Schmitz noch schnell die Haare fürs Büro richtet, führt Herr Meyer ein erstes Kundengespräch, um den 9:00 Uhr Termin zu bestätigen. Die nächste Prüfung naht, sowohl Herr Meyer als auch Herr Schmitz finden den optimalen Bremspunkt und kommen unmittelbar vor der Linie zum Stehen. Allerdings mit einem hauchdünnen Vorsprung für den Veteranen, der die Bremse nochmals leicht anlupft und so kostbare Millimeter gewinnt und mit den Reifen exakt auf der Haltlinie zum Stehen kommt. Das ist Können, hier zeigt sich das jahrelange Training.

Ampelrennen - Etappe 3 - Das große Finale, es geht um Alles

Jetzt wird es Ernst, die letzte Etappe ruft. Sie ist die schwierigste auf der gesamten Piste und es steht unentschieden. Eine als Tagesbaustelle getarnte Schikane, die seit 2 Wochen aufgebaut ist, muss durchfahren werden. Die beiden Kontrahenten sehen die Schikane und wissen es geht um alles, immer wieder Rollen sie an der roten Ampel an, und warten auf die Freigabe des letzten Abschnitts, als die Ampel endlich umspringt, stehen beide nur noch mit den Hinterreifen auf der Linie, das ist wahrer Kampf. Herr Meyer zieht gnadenlos durch, der neue Dienstwagen macht sich bezahlt und er kommt kurz vor dem Neuling in die Schikane. Er nutzt die Engstelle beschleunigt nochmal erreicht Führerschein schonende 75 km/h, bevor er mit quietschenden Reifen an der letzten Ampel zum Stehen kommt, um seinen Sieg zu feiern. Der Neuling ist geschlagen und reiht sich hinter Herrn Meyer ein. Was für ein Sieg, was für eine schöne Finalbremsung.

Den Kampf um Platz 3 entschied Frau Wenzel für sich, nachdem Frau Solde wegen einem groben Regelverstoß disqualifiziert wurde, da sie die gesamte Strecke mit 50 km/h durchrollte. Sie gab hinterher an, dass sie Getriebeprobleme hatte und daher nicht schneller fahren konnte.

Autor seit 13 Jahren
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