Was bringt mir ein Schülerjob?

  • In erster Linie Geld, ganz klar.:-) Die Vorstellung, Geld für unsere Arbeit zu bekommen, motiviert uns, etwas zu tun. Schließlich wissen wir, dass Handel mit Geld funktioniert und wir welches brauchen, um uns Waren kaufen zu können. Wir setzen also unsere Arbeitskraft in Geld um, damit wir dieses wiederum für etwas anderes eintauschen können.
  • Dadurch lernen wir aber auch den Wert des Geldes zu schätzen. Wer niemals selber Geld verdient hat, hat keine Vorstellung davon, wieviel man von welcher Arbeit leisten muss, um eine bestimmte Menge an Geld zu bekommen. Wer weiß, dass er für ein Computerspiel beispielsweise 8 Stunden lang babysitten muss, fragt sich vielleicht, ob es das wirklich wert ist.
  • Durch diese Erkenntnis lernen wir, bewusst zu dieser Entscheidung zu stehen. Jawohl, ich will dieses Spiel haben und ja, ich bin dann auch bereit, 8 Stunden lang auf einen ungezogenen Bengel aufzupassen! Diese bewusste Entscheidung macht uns das Spiel (oder die Schuhe oder den tollen Fummel oder den ausgiebigen Diskobesuch,...) letztendlich noch wertvoller. Wir besitzen es dann nicht nur, weil wir es eben einfach gekauft haben, sondern weil wir es uns wirklich verdient haben. Wir haben etwas geleistet. Und das ist ein schönes Gefühl!
  • Man ist unabhängiger vom Taschengeld: Das Taschengeld gibt es erst, wenn man die ganze Woche brav jeden Tag aufgespült und am Samstag die Schuhe für alle Familienmitglieder geputzt hat? Alles wird brav erledigt und dann kommt eine 4 in Mathe dazwischen und schon ist das Thema Taschengeld für diese Woche schon wieder erledigt? Oder es reicht einfach nicht aus? - Schließlich wird alles immer teurer! Für solche Notfälle ist es recht gut, wenn man nicht ausschließlich auf andere angewiesen ist. Wer einen Schülerjob hat, bestimmt sein Einkommen in gewissen Grenzen selber, je nachdem, wieviel er arbeitet.
  • Ein Schülerjob bereitet außerdem auch schon etwas auf das spätere Berufsleben vor. Man kann sich schon einmal daran gewöhnen, wie es ist, wenn man feste Termine hat, Pünktlichkeit und Verantwortungsbewusstsein entwickeln sich dabei fast von selber. Das sind Eigenschaften, die einem späteren Chef sehr gefallen dürften. Umso besser, wenn man sagen kann "ich habe schon einmal gearbeitet".
  • Man kann schon mal für sich selber abchecken, welche Tätigkeit einem liegt und Spaß macht. Gleichzeitig kann man ausschließen, was man später auf keinen Fall beruflich machen möchte. In einem Schülerjob kann man seine Neigung schon bald erkennen und das spart später bei der Berufswahl eine Menge Zeit und Ärger.

Was kann ein Schüler arbeiten?

Der Klassiker: Babysitten

Fast alle von uns haben Menschen mit kleinen Kindern in ihrer Umgebung. Die Eltern möchten oft auch gerne mal Zeit für sich haben und brauchen in dieser Zeit jemanden, der auf den Nachwuchs aufpasst. Es müssen außerdem nicht Babys sein, auch ältere Kinder werden nicht gerne alleine gelassen. Man kann durchaus in der Nachbarschaft oder bei seinen Verwandten rumfragen, ob man babysitten darf. Oder man hängt einen Zettel im Supermarkt oder an Spielplätzen auf, dass man seine Dienste als Babysitter anbietet. Darauf sollten einige kurze Infos vermerkt sein: Kontaktadresse, Erfahrung als Babysitter (z.B. kann auch Windeln wechseln,...), Stundenlohn. Als Babysitter kann man auch als Schüler bis etwa 10 € pro Stunde verdienen und dabei gleich weitere Kontakte knüpfen: Vielleicht braucht das Kind ja später auch mal einen Nachhilfelehrer......

 

Nachhilfe geben

Ein beliebter Schülerjob ist das Geben von Nachhilfeunterricht. Es ist nicht unbedingt so, dass das unbedingt ein Erwachsener machen muss. Es gibt durchaus Schüler, die lieber von anderen Schülern lernen, weil dort die Distanz nicht so groß ist. Ein Schüler aus einer höheren Klasse ist nur ein bisschen älter als das Nachhilfekind und von Schüler zu Schüler lassen sich auch vermeintlich "dumme" Fragen leichter stellen, bei denen man gegenüber Erwachsenen eine gewisse Scheu hätte. Es ist also durchaus möglich, dass ein Schüler einem anderen wesentlich effektiver etwas beibringen kann, als es ein Erwachsener könnte (aber das hängt natürlich vom Typ des Nachhilfekindes ab). Außerdem ist man als Schüler selber noch im Stoff drin und hatte vielleicht sogar den gleichen Lehrer. Nachhilfejobs werden mit etwa 10-15 € pro Stunde bezahlt und lassen sich oft über Zeitungsanzeigen oder durch Aushang am Schwarzen Brett der Schule finden. Vielleicht kann auch ein Lehrer vermitteln.

 

Hilfe bei alltäglichen Dingen

Viele Menschen sind auf Hilfe im Alltag angewiesen. Das kann verschiedene Gründe haben: Vielleicht sind sie zu alt oder zu schwach, um eine Sache selber zu erledigen, vielleicht haben sie keine Zeit oder vielleicht sind sie ganz einfach im Urlaub und nicht da. Man kann seine Hilfe bei Verwnadten oder in der Nachbarschaft anbieten. Man muss nur einfach die Augen offenhalten, dann sieht man schon, wer gerade Hilfe bräuchte.

- Die alte Nachbarin von gegenüber schleppt sich schon wieder mit ihren schweren Einkaufstaschen fast zu Tode

- Der Dackel nebenan war wieder nur ganz kurz Gassi, weil sein Herrchen so spät von der Arbeit kam

- Die Blumen in Tante Friedas Garten welken vor sich hin, weil Tante Frieda bereits seit 2 Wochen im Urlaub ist

- Das Ehepaar drei Häuser weiter würde gerne mal die Kinder im Ausland besuchen, braucht aber jemanden, der ab und zu mal im Haus nach dem Rechten schaut

- Die nette alte Frau mit dem großen Garten ist nicht mehr so stark wie früher, das Rasenmähen bereitet ihr große Probleme. (Und Schneeschippen ist auch nicht mehr...)

Viele Mitmenschen sind in solchen Situationen dankbar für jede Hilfe. Es gehört sich zwar nicht, für Kleinigkeiten die Hand aufzuhalten, aber wenn man mehr Zeit aufwendet und dauerhaft bzw. öfters aushilft, dann kann man sich den Aufwand durchaus vergüten lassen. Eine Stunde den Hund spazieren zu führen, würde etwa 5 € bringen. Haus-sitting und Blumen versorgen während des Urlaubs wird normalerweise pauschal vereinbart, je nach Aufwand und Dauer. Rasenmähen wird entweder nach Stunden vergütet oder man macht einen Festpreis für den ganzen Garten aus (normal großer Garten für 10 €). Beim Einkaufen für andere lässt sich der Einkaufswert oder das Gewicht als Kriterium heranziehen.

 

Zeitung und Prospekte austragen

Ebenfalls ein Klassiker unter den Schülerjobs ist das Austragen von Zeitungen und Prospekten.
Angebote findet man häufig in den Stellenanzeigen in der Tageszeitung. Meistens wird ein Pauschalbetrag vereinbart, den man bekommt, wenn man einen bestimmten Straßenzug oder einen bestimmten Stadtteil beliefert. Aber Vorsicht: Mit dem Verdienst wird nicht nur das Verteilen in die Briefkästen bezahlt. Man bekommt die einzelnen Stöße mit Werbung nach Hause geliefert und muss diese erst einmal einzeln in die Zeitungen einsortieren, bevor man sie verteilen kann. Das dauert eine ganze Zeit. Außerdem ist dieser Schülerjob für Morgenmuffel eher ungeeignet, denn viele Leute erwarten ihre Zeitungen und ihre Prospekte bereits am frühen Morgen in ihrem Briefkasten. Da heißt es also: Sehr früh aufstehen und noch vor dem Unterricht Zeitungen austragen.

 

Texte schreiben und Geld verdienen

Passable Rechtschreibung und jede Menge guter Ideen? Dann werde Autor bei Pagewizz. Einmal kostenlos registriert, kann man nach Herzenslust Artikel zu allen möglichen Themengebieten schreiben und wird auch noch an den Werbeeinnahmen beziehungsweise an den Verkäufen über Amazon beteiligt. Wem die Ideen fehlen und wer aber trotzdem gerne schreiben möchte, um von zu Hause aus sein Taschengeld aufzubessern, für den kommen Plattformen wie z.B. Textbroker in Frage. Dort schreibt man Artikel in vorgegebener Länge zu vorgegebenen Themen und wird dafür pro Wort bezahlt. Der Verdienst ist nicht üppig, lässt sich aber durch gute Qualität der Artikel und durch steigende Routine beim Schreiben schnell steigern und bietet die Möglichkeit, Folgeaufträge zu erhalten, die dann besser bezahlt werden. Wer gar nicht genug vom Schreiben bekommt, der könnte sich auch an einem E-Book versuchen. Bei Amazon kann man seine Werke kostenlos veröffentlichen und hat die Wahl aus 2 verschiedenen Tantiemenmodellen.

 

Straßenkünstler

In den großen Städten der Welt sind sie an jeder Straßenecke anzutreffen: Straßenkünstler, die mit Singen, Tanzen oder anderen Kunststückchen ihren Lebensunterhalt verdienen. Es geht hier nicht um das düstere Bild des zerlumpten Bettlers, der nach billigem Fusel stinkt, sondern um ein oft recht buntes Bild im Stadtbild. Das Vorschaubild beispielsweise zeigt einen Studenten, der Promotion für eine bestimmte Firma oder ein bestimmtes Produkt macht und Werbezettel verteilt und dabei verkleidet ist, um die Passanten auf sich aufmerksam zu machen. (es waren 35 Grad, der arme Kerl hat bestimmt geschwitzt wie verrückt, aber es hat ihn wohl zumindest niemand erkannt)

Das Bild unten zeigt einen Mann, der Yoga-Übungen auf offener Straße durchführt und eine Sammelbüchse vor sich stehen hat. Ich habe auch schon beobachtet, wie junge Leute (offensichtlich Schüler) mit ihrer Gitarre auf der Straße saßen und Lieder gesungen haben mit einem Schild vor sich, auf dem stand: "Ich sammle Geld für meine Ferien". Allerdings sollte man für eine solche Aktion erstens einmal ein dickes Fell haben, denn nicht jeder wird von den Darbietungen begeistert sein und manch einer kann auch mit der Peinlichkeit nicht umgehen, wenn ein Bekannter, ein Lehrer oder der süße Typ aus der Parallelklasse zufällig vorbeikommt. Zweitens muss man sich erst bei der Stadt oder der Gemeinde erkundigen, ob es überhaupt erlaubt ist. Der Verdienst richtet sich nach der Qualität und der Originalität der Darbietung und ist keineswegs berechen- oder vorhersehbar.

Straßenkünstler

Schülerjobs - wo gibt es Grenzen?

Durch den Umfang der geleisteten Arbeit lässt sich das Einkommen bestimmen: Wer wenig arbeitet, bekommt wenig und im Umkehrschluss heißt das, je mahr man arbeitet, umso mehr verdient man auch. Das stimmt in Bezug auf einen Schülerjob nur zum Teil, denn zum Schutz der Kinder und Jugendlichen hat das Gesetz hier einen Riegel vorgeschoben:

  • Wer unter 13 Jahren ist, darf gar nicht arbeiten. Es gibt für Kinder nur die Möglichkeit, sich im üblichen Rahmen von den Verwandten etwas zu verdienen, also zum Beispiel 3 Euro für jeden Einser in der Schulaufgabe.
  • 13- und 14-Jährige dürfen leichte Tätigkeiten ausüben, aber das auch nur mit Einwilligung der Eltern. Dazu sind alle oben genannten Tätigkeiten geeignet, vorausgesetzt, sie gefährden nicht die Gesundheit des Schülers oder beeinflussen seine schulischen Leistungen negativ. Außerdem darf nur zwei Stunden am Tag gearbeitet werden, nach 18 Uhr gar nicht mehr.
  • Ab 15 Jahren darf man bis zu 8 Stunden pro Tag arbeiten, allerdings nur an Werktagen und auch dann nur zwischen 6 Uhr und 20 Uhr. Schwere körperliche Tätigkeiten sind ebenso verboten wie Arbeiten, die der Gesundheit des Jugendlichen schaden.
Sonja, am 03.08.2012
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