Ein Abstecher nach Bad Münstereifel, wir besichtigen die Altstadt und den Salzmarkt

Keltische Treverer (meine Vorfahren) und germanische Eburonen siedelten seit 600 v.Chr. in diesen Gebieten. Diese wurden von Julius Caesar 55 v. Chr. unterworfen. Er bezeichnete dieses Territorium als "Silva Arduenna" = Ardennenwald. Etwa 30 v. Chr. erbauten die Römer die Stadt Trier am Südrand der Eifel. Eine der bedeutendsten Städte der damaligen Zeit. (Porta Nigra / Kaiserthermen / Römerbrücke über die Mosel / Amphitheater / Konstantinbasilika u.s.w.) Trier – Augusta Treverorum ( Stadt des Augustus im Land der Treverer – eine Ehre, diesen Namen zu tragen, die sonst nur noch Augsburg - Augusta Vindelicorum - hat) war lange Zeit die größte Stadt nördlich der Alpen. Militär- und Handelsstraßen durchquerten alsbald die zentrale, dünn besiedelte Eifel. Es gab eine Verbindung von Köln / Colonia der Provinzhauptstadt nach Trier. An so einer Verbindung liegt Bad Münstereifel. Klar, Handelsstützpunkt mit Trinkwasser für Ross und Reiter. Umschlagplatz für damalige Handelswaren und geschützt, da gut befestigt.

Bereits in der Antike war Salz ein begehrtes Gut. Salz ist nicht nur lebenswichtige Würze, es konserviert auch. Beizen und Pökeln sind nur einige mögliche Beispiele. Und so gibt es bis heute den Salzmarkt. Aber auch sonst hat diese kleine Stadt viel zu bieten. Leider war die Glashütte geschlossen. Aber Handwerk, Handel und Kultur blühen hier. Erholung wird groß geschrieben. Ein kühles Bier auf den Burgterrassen oder ein leckeres Eis einfach auf der alten Mauer in Muße genießen, ist einfach schön.

Nur ein kleiner Vorgeschmack - eigen

Die Stadtmauer (Bild: eigen)

Endlich zur Ahrquelle in Blankenheim - Wasser war immer die Vorraussetzung für menschliche Ansiedlungen

In diesem alten Fachwerkhaus entspringt die Ahr im Keller. Hier nimmt sie ihren Lauf durch das Ahrgebirge ( die Bayern mögen uns verzeihen, aber 470  m über NN ist für uns hoch )  in Richtung Rhein. Die ersten Menschen, die dieses Gebiet besiedelten, folgten den Flüssen und Bächen allein schon wegen dem Wild, das zur Tränke kommt. Darüber mehr im 4. Teil, der bald folgt. Die ursprüngliche Burg lag wohl über der Ahrquelle. Wurde später auf den Berg verlegt. Dort war das Problem, Wasser zu beschaffen. Pumpen gab es nicht, also musste von weit her eine Leitung gelegt werden. Eine Wahnsinnsleistung in einer Zeit ohne Laserpointer, Satelitenortung (GPS). Die Bauherren und Ingenieure haben mit dieser Wasserleitung europäische Maßstäbe gesetzt. Durch hügeliges, unebenes Gelände immer das Gefälle beachtend einen Tunnel bauen, war sicherlich nicht einfach. Ein Tal zu überwinden mit Wasserleitungen aus Holz eine gigantische Aufgabe. In Intervallen wurden senkrechte Gruben ausgehoben und dann vertikal gegraben. Ein Sammelbecken für 80 m³  sorgte für Vorrat und Druck. Das System ist heute das Gleiche. Nur mit moderne Geräten und Materialien. Der Tiergarten war von einer Mauer umschlossen, lebendes Wild wurde gefangen und dort ausgesetzt.   So hatte man einen lebend Vorrat an Frischfleisch.  Der Gemüse- und Obstgarten diente der Entspannung und der Versorgung. Er war ein Beispiel für ertragsorientiertes Bewirtschaften. Heute ist Burg Blankenberg eine Jugendherberge. Die schmalen Stufen zur Burg hinauf werden mit einer klasse Aussicht belohnt. Mein Urteil: Blankenheim mit seiner schönen Altstadt ist einen Pflichtbesuch für Eifelfans wert.  

Stadt Blankenheim mit Ahrquelle und Burg - Eine Wasserleitung war damals die Innovation

Ahrquelle im Keller eines Hauses. (Bild: eigen)

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