Indianerstatue mit Pfeil und Bogen (Bild: Brigitte Werner)

Indianer waren vor allem als Kanonenfutter willkommen

Die Indianer fühlten sich an das gegebene Wort gebunden. Es war durch das Rauchen der Friedenspfeife bekräftigt. Die Weißen hielten sich aber nicht daran. Flüchtig wie der Schatten eine Wolke war für sie morgen schon das, was sie erst gestern mit den "Wilden" mündlich vereinbart hatten. Die Indianer fühlten sich betrogen und verachteten die Bleichgesichter als Lügner. Von denen machte sich manch einer einen Spaß daraus, gutgläubige "Wilde" zu prellen. Er begegnete ihnen herablassend und mit deutlicher Verachtung. Und genau das war es, was der Stolz der Indianer nicht ertrug.

Es gibt zahlreiche Geschichten, die von den Konflikten zwischen Weißen und Indianern erzählen. In den meisten Fällen endeten sie mit der Niederlage der Indianer. Den ersten Aufstand gegen diese Ungerechtigkeit wagte Häuptling Metacomet um das Jahr 1650. Er starb im Gewehrfeuer der Engländer. Die Indianer lernten erst später, mit Feuerwaffen umzugehen. Im Krieg, den Frankreich und England ab 1756 um die Vorherrschaft in Amerika führten, waren sie vor allem als Kanonenfutter willkommen. Nach dem Pariser Frieden (10. Februar 1763) zogen sich die Franzosen aus ihren amerikanischen Kolonien zurück und die Engländer regierten allein im Land der Großen Seen.

Sir Jeffrey Armherst ließ pockenverseuchte Decken an die Indianer verteilen

Sie waren jedoch nicht in der Lage, sich die Sympathien der Indianer zu sichern. Stattdessen setzten sie eine rücksichtslose Politik der Unterdrückung durch. Natürlich dauerte es nicht lange, bis sich Widerstand regte. Pontiac, ein Häuptling der Ottawa, schloss 1763 eine Allianz zwischen den meisten Stämmen der Großen Seen. Die Delawaren, Huronen, Illinois, Kickapoo, Miami, Potawatomi, Seneca, Shawnee und Chippewa erklärten sich bereit, zu einem Schlag gegen die Weißen auszuholen. Der Plan schien aufzugehen. Gemeinsam gelang es ihnen, neun von elf englischen Forts zu erobern. Nur bei der Belagerung der beiden großen Stützpunkte (Fort Pitt und Fort Detroit) waren sie nicht so erfolgreich.

Pontiac scheiterte mit seinem Angriff auf Fort Detroit, weil er von einer Indianerin an den Kommandeur Major Henry Gladwin verraten wurde. Bei der Verteidigung von Fort Pitt kam es zum ersten Mal auf amerikanischem Boden zum Einsatz von "biologischen Waffen". Sir Jeffrey Armherst, der oberste Befehlshaber der Engländer wies seine Offiziere an, mit Pocken verseuchte Decken an die Indianer zu verteilen. Nach zwei weiteren Niederlagen bei Busby Run streckte Pontiac endgültig die Waffen. Im April 1769 wurde er von einem indianischen Krieger ermordet, der dafür bezahlt worden war.

BerndT, am 19.01.2013
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Bildquelle:
Bernd Teuber (Der Kopfschmuck der Indianer)
Internet Archive Book Images / Flickr (Cornstalk - Häuptling der Shawnee-Indianer)
Richard Throssel (Two Moons - Häuptling der Cheyenne-Indianer)

Autor seit 12 Jahren
357 Seiten
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