Ansprüche der Goldrute

Die ursprünglich in Kanada und in den östlichen und zentralen Staaten der Vereinigten Staaten beheimatete Pflanze breitet sich als gebietsfremde Pflanze sehr effizient aus und ist dabei sehr konkurrenzfähig. Inzwischen ist sie auch in Australien und in Neuseeland ein starker Neophyt.

Die Kanadische Goldrute bevorzugt als Standort Schuttgrundstücke und Gewässerränder und wächst gern auf tiefgründigen Sand-, Ton- und Lehmboden mit sonnigen, warmen Stellen. Damit gehört sie zur Ruderalvegetation (rudus bedeutet Schutt) an Standorten, die menschlich geschaffen, aber nicht gewollt sind und ungenutzt sind oder brach liegen. Man findet die Pflanze deshalb oft entlang an Bahnstrecken.

Selbst in Weinbergen in wärmeren Regionen verdrängen Goldruten die einheimischen, das Licht liebenden Pflanzen. Daraus folgt die Gefährdung von Tierarten, die diese Pflanzen als Nahrung benötigen. In der Schweiz wurden Goldruten inzwischen in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten aufgenommen.

Goldruten werden medizinisch verwendet

Der Volksmund kennt die Goldrutenarten auch als Goldraute, Goldähre, Goldene Jungfrau und Goldene Leiter. Unter den verschiedenen Arten der Goldruten gibt es erhebliche Variationen. Alle Arten zeichnen sich als ausdauernde, langlebige Bienenweide aus.

In der Heilkunde werden Goldruten vorrangig gegen Beschwerden des Nieren-Blasen-Apparates wie Nierenleiden oder Blasenentzündungen eingesetzt. Gegen derartige Beschwerden wirkt Tee aus dem blühenden Kraut der Goldrute. Gegen Juckreiz von Insektenstichen hilft frisches Kraut der Goldrute. 1987 wurde die Verwendung von Goldrutenkraut zur "Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen und Nierengrieß und Vorbeugung dieser Erkrankungen" vom Bundesgesundheitsamt anerkannt.

Die Blüten werden durch ihren honigartigen Geschmack für zahlreiche Desserts verwendet. Als Färberpflanze findet die Goldrute ebenfalls Verwendung. Sie erbringt einen braungelben bis goldenen Farbton.

Höhe und Wuchs der Kanadische Goldrute

Die Kanadische Goldrute ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 200, manchmal sogar 250 Zentimeter. Die Stängelblätter sind lanzettlich und im vorderen Bereich gesägt. Die Blattunterseite und Stängel dicht abstehend kurzhaarig, letzterer später an den Stängeln unten verkahlend.

Sie bildet zahlreiche gelbe Blütenkörbchen auf der Oberseite der Rispenzweige. Die Rispenäste sind in einem leichten Bogen gekrümmt. Die Blütezeit reicht von Ende Juli/Anfang August bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Fliegen, Schwebfliegen und Falter. Die winzigen Samen tragen einen kleinen Haarkranz, der eine Ausbreitung durch den Wind ermöglicht.

Die Kanadische Goldrute wird in kultivierter Form gern als Zierpflanze in Gärten eingesetzt. Sie kann leicht mit der, meist kleineren, Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) verwechselt werden. Diese hat bis kurz unter den Blütenstand einen kahlen Stängel, während die Kanadische Goldrute spätestens ab dem Bereich der ersten Blätter behaart ist.

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