Cats are good for tourists

Wir waren auf einer Frauenreise in der Stadt am Bosporus. Bei unserem Besuch im berühmten Großen Basar von Istanbul fielen sie uns auf. In einer Nebengasse war ein Karton mit einem Wurf kleiner Kätzchen vor den Geschäftsauslagen. "Oh wie süß!" kreischend stürtzen meine vier Freundinnen erfreut auf die Tierchen und konnten sich kaum noch von ihnen loseisen.

Kätzchen im Großen Basar, Istanbul (Bild: Reisefieber)

Stirnrunzelnd schaue ich auf das Treiben. Der Händler des Nachbargeschäftes meinte schmunzelnd "Cats are good for tourists", im Sinne von Katzen beleben das Geschäft. Dies mag nicht immer gelingen, sie ziehen aber Katzenfans magisch an, die dann unter hunderten von Basarläden genau hier stehen bleiben. Gekauft haben wir trotzdem nichts!

Im Arasta Basar hinter der Blauen Moschee ein ähnliches Spiel. Am Toreingang kleine Kätzchen. Meine Damen wollten nur zu gerne die Kleinen "retten" und mit nach Hause nehmen. "Die Katzen bleiben hier!", bemerkte ich, obwohl mich das Gefühl beschleicht, dass man mich gerade als Rabenmutter betrachtet.

Auf rotbunten Kelimkissen turnen zwei kleine Grauweiße, auf einem anderen ein Schwarzes - süß! Gesund sehen sie aus, die Geschäftsinhaber kümmern sich um sie und spielen mit ihnen. Katzen werden gefüttert und umsorgt. Die Istanbuler sind durchaus tierlieb, nur sind die Tiere meist im Freien und nicht in der Wohnung. Reichere Einheimische halten sich auch mal Hauskatzen, wie es bei uns der Fall ist. Die ärmere Bevölkerung erfreut sich an den Straßenkatzen.

Früher waren die Tiere als Mäusejäger in der Stadt unterwegs, wie es auch bei unseren Bauenhofkatzen der Fall war. Das Verständnis, dass die Katzen im Haus sein sollte, hat man hier nicht.

Kätzchen im Arasta Basar, Istanbul (Bild: Reisefieber)

Katzen im Islam

Katzen dürfen ungestört auf den Höfen der Moschee umhertollen und auch die Moschee betreten. Im Gegensatz zu Hunden gelten sie nicht als unrein. Eine Legende besagt, dass eine Katze auf dem Arm des Propheten Mohammed eingeschlafen war. Um sie nicht zu wecken, schnitt er den Ärmel seines Mantels ab. Auch der Tierschutz ist im Islam verankert, Tiere dürfen nicht gequält werden.

Die Istanbuler lieben die Katzen

So versorgen die Bewohner die streunenden Tiere so gut sie können. Sie füttern sie nicht nur, sie bringen sie auch zum Tierarzt. Bei der Bosporus Universität können Tiere abgegeben werden, wenn sie krank sind. Es gibt 28 Tierheime in Istanbul, die die Tiere medizinisch versorgen. Um jedoch alle Tiere der Stadt zu versorgen, fehlt es an Geld.

An besonders heißen Sommern erfolgen Aufrufe in den Medien, für die Katzen zusätzliche Wasserschälchen aufzustellen.

Katzen genießen die Frühlingssonne ...

Katzen genießen die Frühlingssonne im Topkapi, Istanbul (Bild: Reisefieber)

In den Gärten des Topkapi Serail genießen die Istanbuler Katzen die Sonne zwischen den vielen Frühlingsblühern. Neben Primeln finden sich ganze Tulpenrabatte mit leuchtend roten und gelben Blumen.

Zu besonderer Berühmtheit brachte es die Katze "Saşı gli", die vor der Hagia Sophia döste als Präsident Obama 2009 die Stadt besuchte. Vor laufenden Fernsehkameras streichelte das Tier.

Ein besonders schönes Katzenvideo der Herrscher der Stadt bietet das nachfolgende Video.

Reisefieber, am 24.03.2014
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