Hildegard von Bingen schätzte bereits die Mispel

Hildegard von Bingen erkannte bereits die positiven Eigenschaften der Mispel. Sie empfahl den Verzehr zur Blutreinigung und zur Stärkung. Wegen des hohen Gehaltes an Gerbstoffen ist die "Mispel" sehr harntreibend und verdauungsfördernd. Besonders hervorzuheben ist die heilende Wirkung auf den Darm. Der Verzehr wirkt auf natürliche Weise gegen Entzündungen des Darmtraktes. In Russland wird die Mispel zur Therapie des Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, eingesetzt. Wer an Arteriosklerose leidet, sollte eine Mispeltherapie versuchen, da Verkalkungen durch den Verzehr verringert werden. Darüber hinaus ist sie sehr Vitamin-C-haltig und auch das altbekannt gesunde Pektin ist vorhanden.

 

 

Die Mispel-Frucht (Bild: Wikipedia/Aconcagua)

Bis zu 5 cm große Blüten

Die Mispel, engl. Medlar, gehört zu den Kernöbstgewächsen, der Familie Rosaceae (Rosensgewäschse).  Der strauchartige Baum gedeiht am besten in warmen und trockenen Gegenden. Sein Holz ist sehr hart und die Jahresrinde sind bei dem geschlagenen Gehölz sehr gut erkennbar. Der krumme Stamm und die breite Krone lassen ihn fast bizarr wirken. Die Jungtriebe sind pelzig und mit Dornen durchsetzt. Zwischen Mai und Juni überrascht der Baum jedoch mit einer cremefarbenen Blütenpracht. Einzelne Blüten erreichen eine Größe von bis zu 5 cm. Submediteranes Klima von 18 bis 20 Grad ist ideal, aber auch Temperaturen von bis zu minus 20 Grad können ihm keinen Schaden zufügen. Spätfröste bleiben meist ohne Folgen. Kalkarmer Boden und ph-Werte von 6-8 lassen die Bäume prächtig gedeihen. In Deutschland schätzt man das Alter einzelner Bäume auf ca. 70 Jahre. In England soll es sogar Bäume geben, die über 300 Jahre sind.

Mispel 60-80 cm hoch

Die Blüte (Bild: Wikipedia/Ranko)

Geschichte der Mispel

Erstmal wurden Mispeln im Mittelalter in Süd- und Mitteleuropa verbreitet. In England kultivierte man die Bäume im 17.+ 18. Jahrhundert. Bei uns stößt man nur noch auf vereinzelt verwilderte Bäume, denn als Obstbaum haben sie keine Bedeutung. Große, gepflegte Plantagen findet man in Südwestasien und in Aserbaidschan.

Wie kann man Mispeln essen?

Die Früchte der Mispel sind sehr säuerlich. Daher werden sie gerne zu Marmelade oder Gelee verarbeitet. Je länger man sie jedoch lagert werden, umso mürber und milder wird das Fruchtfleisch. Wer in den gesunden Genuss kommen möchte, sollte sich allerdings überwinden die Früchte roh zu verzehren.

Mispeln in der Dose 425 g

Der Mispelbaum (Bild: Wikipedia/IKAI)

Mispelmarmelade

Wer sich nun an ein Rezept wagen möchte, sollte die Mispelmarmelade probieren. Am besten gleich etwas mehr einkochen und verschenken, so können Sie Freunde und Bekannte die Mispel vorstellen und mit einem schön gestaltetem Etikett auf die gesundheitlichen Vorzüge aufmerksam machen.

Mispelmarmelade

  • 1 kg Mispeln
  • Gelierzucker

Für die Mispelmarmelade müssen Sie ein Kilogramm Früchte vorbereiten, waschen und in Stücke schneiden. Die Früchte in einen Topf geben und mit Wasser bedeckt kochen lassen, bis ein geschmeidiges Mus entstanden ist. Nun Gelierzucker hinzu geben und nach Angaben des Herstellers kochen lassen. In saubere Gläser füllen und noch heiß auf den Kopf stellen, so entsteht Vakuum.

© Edelgard Kleefisch

Laden ...
Fehler!