Alternative Methoden bei Rheuma - Spezielle Ernährung zur Rheumabekämpfung

Rheumatische Erkrankungen sind heute, vor allem bei älteren Menschen, weit verbreitet. Aber auch jüngere Menschen können betroffen sein. Von Rheuma Betroffene können nicht nur durch Medikamente, sondern auch mit Hilfe der Ernährung den Verlauf der Krankheit durchaus positiv beeinflussen. Aber Vorsicht: Es wäre falsch, Schul- und Alternativmedizin gegeneinander auszuspielen. Spezielle Diäten können und dürfen immer nur eines von vielen Elementen bei der Behandlung von Rheuma sein.

Entzündungshemmende Wirkung von Fettsäuren

Die richtige Ernährung ist bei Rheuma ein wichtiger Faktor. Verschiedene Fette beispielsweise fördern die Bildung von Stoffen im Körper, die den Hormonen ähnlich sind. Diese entzündungsfördernden, so genannten Eikosanoide, sind an der rheumatischen Entzündungsreaktion wesentlich beteiligt und werden aus der Fettsäure Arachidon gebildet. Diese findet sich ausschließlich in tierischer Nahrung wie fettem Fleisch, Eigelb, Schmalz oder Leber.

Im Gegensatz dazu ist fetter Meeresfisch reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Aufgrund dieser Erkenntnisse raten Experten Rheumapatienten dazu, nicht öfter als zweimal wöchentlich Fleisch und Eigelb auf den Speiseplan zu schreiben. Dafür sollten Patienten zweimal pro Woche Meeresfisch essen, beispielsweise Makrelen, Lachs oder Heringe. Wer nicht gerne Fisch isst, der hat die Möglichkeit, ersatzweise Fischölkapseln zu verwenden. Allerdings bedarf es bei diesen Kapseln einer genauen Dosierung, da sie jeweils unterschiedliche Mengen an Fischölfettsäuren enthalten. Die tägliche Menge an Omega-3-Fettsäuren sollte 2 g nicht übersteigen.

Vitamine und Mineralstoffe sind wichtig

Experten raten grundsätzlich dazu, dass Rheuma-Patienten ihre Ernährung ausgewogen und vitaminreich gestalten, vor allem aufgrund der Tatsache, dass Betroffene ein erhöhtes Risiko von Knochenschwund mit sich tragen und deshalb besonders auf die Gesundheit ihrer Knochen achten müssen. Um eine ausreichende Versorgung mit dem wichtigen Mineralstoff Kalzium zu gewährleisten, sollten Rheuma-Patienten jeden Tag einen halben Liter fettarme Milch oder fettreduzierte Milchprodukte zu sich nehmen. Auch bestimmte Vitamine haben eine entzündungshemmende Wirkung und sollten dem Körper in ausreichender Menge zugeführt werden. Vor allem die Vitamine C und E sowie das Spurenelement Selen sind hier zu nennen. Vitamin D wichtig, das der Körper mit Hilfe von Sonnenlicht bildet, spielt ebenso eine wichtige Rolle, weil es den Kalziumstoffwechsel positiv beeinflusst.

Negative Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch Nahrungsmittel

Befragungen haben gezeigt, dass einzelne Nahrungsmittel bei Rheuma-Patienten einen Krankheitsschub auslösen können. Diese Art der negativen Beeinflussung kann man mit einer Allergie vergleichen. Der Anteil der Betroffenen wird auf ein bis zehn Prozent geschätzt. Deshalb sollten Betroffene immer eine ernährungstherapeutische Beratung in Anspruch nehmen, um die Auslöser ausfindig zu machen.

Die Ernährungstherapie bei Rheuma

Eine Ernährungstherapie kann eine gute Begleitmaßnahme der medikamentösen Behandlung sein, allerdings ist sie sehr aufwendig. Für Rheuma-Patienten ist es extrem wichtig, sich fachlich beraten zu lassen, damit Mangelerkrankungen vermieden werden. Auf keinen Fall sollten Betroffene ihre Ernährung ohne ärztlichen Rat umstellen. Für einen anhaltenden Erfolg müssen die Patienten mit den Ernährungsberatern, Ergotherapeuten und Ärzten zusammenarbeiten. Ein verändertes Ernährungsverhalten hat aber auch noch auf anderen Gebieten Vorteile. Beispielsweise gelten Entzündungsreaktionen in den Gefäßwänden als ein auslösender Faktor für Arteriosklerose und Menschen mit Rheuma leiden nachweislich öfter als andere an Erkrankungen des Herzkreislaufsystems. Dadurch ist ihre Lebenserwartung um durchschnittlich zehn Jahre geringer als bei Patienten mit anderen Erkrankungen. Deshalb sehen es Experten als notwendig an, jedem Rheuma-Patienten eine Ernährungstherapie zu ermöglichen, denn eine solche therapeutische Ernährungsberatung wirkt sich durchgehend positiv sowohl auf den Krankheitsverlauf der Rheumaerkrankung als auch auf daraus resultierende Folgeerkrankungen aus.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

Autor seit 12 Jahren
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