Wie man sich bettet, so liegt man - Wichtig sind die individuellen Schlafgewohnheiten

Es gibt sicherlich eine ganze Menge von Personen, die nahezu auf jeder Matratze schlafen können, andere reagieren da recht sensibel.

Der Rücken tut weh, ruhiger Schlaf ist unmöglich, man empfindet die Matratze als zu hart oder zu weich, die Anschaffung der letzten Liegestätte ist schon mindestens ein Jahrzehnt her oder man hat vielleicht die falsche Matratze beim letzten Kauf gewählt.

Eine Matratze ist ein Gebrauchsgegenstand - Spätestens nach 10 Jahren wechseln

Wenn man sich einmal vorstellt, dass man etwa ein Drittel seines Lebens im Bett verbringt, sollte man gerade seinem Rücken etwas Gutes tun und spätestens alle zehn Jahre einen Matratzenwechsel vornehmen. Die Liegestätte muss so einiges aushalten und verbraucht sich im Laufe der Jahre. Die Matratze ist irgendwann unweigerlich durchgelegen. Dazu kommt, dass jeder Mensch nachts schiwtzt und die Matratze zunächst einen Großteil der Flüssigkeit aufnimmt. Nahezu in jedem Bett und in jeder Matratze finden sich Milben. Diese kleinen Spinnentiere können gerade Allergikern das Leben zur Hölle machen. Eine Matratze, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg benutzt wird, ist ein wahrlicher Tummelplatz für Bakterien und Milben, die das "Feuchtbiotop" Matratze förmlich lieben.

Die Wahl der Matratze ist immer eine persönliche Entscheidung - Der Schläfer muss sich rundum wohl fühlen

Gut gemeinte Ratschläge von Bekannten und Verwandten zur richtigen Matratzenwahl verwirren manchmal eher, als dass sie helfen. Empfehlenswert ist es, auf einer Matratze probezuliegen, um von vornherein auszuschließen, welche Matratze es nicht sein sollte. Jeder Schläfer liegt anders. Der eine liebt es, sich auf dem Bauch in die Kissen zu kuscheln, der andere liegt lieber auf dem Rücken, noch andere sind eher Seitenschläfer. Auf jeden Fall ist das Stützen der Wirbelsäule ein Kriterium, wass immer beachtet werden sollte. Als Daumenmaß kann man versuchen, wenn man auf dem Rücken liegt, seine Hände in Höhe der Nieren leicht unterzuschieben. Ist die Matratze zu hart, wird man einen Hohlraum spüren, ist sie zu weich, liegt an dieser Stelle die Wirbelsäule nicht gerade und der Körper drückt sich mit seinem gesamten Gewicht ein wenig krumm in die Matratze. Die Hände kann man dann ohne weiteres nicht mehr in der Nierengegend unterschieben. Kann manlocker und bequem die Hände in der Nierengegend unterschieben, ist die Matratze genau richtig.

Typen von Matratzen - Jede Matratze bietet Vor- und Nachteile

Schaumstoffmatratzen

Matratzen aus Schaumstoff gehören wohl zu den gängisten Modellen, doch fallen hierunter eine ganze Menge von Arten der Schaumstroffmatratzen. Kaltschaummatratzen haben eine große und relativ unregelmäßige Struktur der Poren. Sie sind daher recht leicht und auch atmungsaktiv. In aller Regel kann man sagen: Je kleiner die Poren, desto höher die Elastizität und Formbeständigkeit. Ein großer Vorteil ist der Preis, der Nachteil liegt darin, dass gerade preiswerte Schaumstoffmatratzen relativ schnell durchgelegen sind.

Visco-Schaum

Visco-Schaum entstammt der Entwicklung aus der Raumfahrt und besitzt einen Memory-Effekt. Schnell haben Orthopäden herausgefunden, dass gerade Vicso-Schaumm hervorragende Eigenschaften in der Druckverteilung aufweist und in vielen guten Krankenhäusern und Pflegestellen finden sich heute Matratzen aus Visco-Schaum. Gerade für bettlägerige Personen und Menschen mit Schäden an der Wirbelsäule bietet diese Matratzenart Erleichterung. Druckgeschwüre werden damit erheblich dezimiert, ebenso Rückenprobleme gemildert. Milben und Bakterien haben bei dieser Matratzenart wenig Chancen. Da die Matratze sich die letzte Liegeposition "merkt" und erst nach ein paar Sekunden sich der neuen Lage anpasst, empfinden manche Personen allein das Umdrehen auf einer Visco-Schaum-Matratze als mühselig und unbequem. Da das Material selbst als warm empfunden wird, sollten stark schwitzende Personen eher nicht diesen Matratzentyp wählen.

Federkernmatratzen

Diese Variante ist der absolute Klassiker unter den Matratzenarten. Ein System aus sich einzeln bewegenden Stahlfedern wird umschlossen von einem Polster jedeweden Materials, wie zum Beispiel Rosshaar oder Baumwolle. Beim Liegen wird der Druck auf die einzelnen Federn verteilt und damit wird für ein qualitativ hohes Schlafgefühln gesorgt. Durch die einzelnen Kammern und Hohlräume für die Federn ist eine gute Luftzirkulation garantiert, so dass eine Schimmelbildung kaum mögich wird. Federkernmatratzen sind relativ preiswert zu haben und recht robust. Der Nachteil liegt in der Schwere. Gerade ältere Personen haben mitunter Schwierigkeiten allein darin, ein Laken auf diese Matratze aufzuziehen.

Latexmatratzen

In der Regel bestehen diese Matratzen aus Naturkautschuk, das ist der Milchsaft des Gummibaumes. Synthetischer Kautschuk wird auf Erdölbasis hergestellt. Latexmatratzen haben den großen Vorteil der Punktelastizität, so geben beispielsweise bei einem Seitenschläfer nur die Hüftbereiche nach. Latexmatratzen sind formstabil und weisen meistens sogar unterschiedlich harte Liegezonen auf. So sind die Bereiche um die Schulter weicher als im  Bauchbereich, um hier die Wirbelsäule besser zu unterstützen. Der Nachteil ist, dass Latexmatratzen eine Art Hilfe beim Abgeben der in der Nacht aufgenommenen Feuchtigkeit brauchen. Das Schlafzimmer sollte also immer stoßgelüftet werden, um möglicher Schimmelbildung vorzubeugen. Außerdem sind Latexmatratzen recht schwer und unhandlich um Vergleich zu Kaltschaummatratzen.

Welche Matratze ist nun für mich die richtige?

Die Wahl der richtigen Matratze ist immer eine ganz persönliche Entscheidung. Man muss sich auf seiner Schlafstätte wohlfühlen und seine bevorzugten Schlafgewohnheiten kennen. Der eine mag es weich, der andere liegt lieber hart. Hier definitiv einer bestimmten Matratze oder Matratzenart den Vorzug zu geben, wäre falsch. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass die Wirbelsäule in der Nacht gestützt wird, um Rückenproblemen oder sogar langfristigen Rückenleiden entschieden vorzubeugen.

Eine gute Matratze ist eine Anschaffung für einige Jahre und hier am falschen Ende zu sparen, sollte niemals angezeigt sein. Mit Vorsicht zu genießen sind besondere Schnäppchen mit außergewöhnlich günstigen Preisen, beispielsweise in Super- oder Baumärkten, denn eine gute Matratze hat leider auch ihren Preis.

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