Die heimische Rotbuche

Die Buche zählt zu den imposantesten Bäumen der heimischen Wälder. Wenn wir von Buche sprechen ist zumeist die Rotbuche (Fagus sylvatica L.) gemeint, die nicht mit der Hainbuche verwandt ist. Die Rotbuche erhielt ihren Namen nach der rötlichen Farbe ihres Holzes. Buchenholz ist von allen Laub- und Nadelbäumen das beste Brennholz mit dem höchsten Heizwert. Ein Raummeter Buchenholz ergibt einen Heizwert von 200 l Heizöl und setzt bei der Verbrennung wesentlich weniger Schadstoffe frei.

Buchen bevorzugen feuchtes und Klima und milde Winter. Auf Dürre reagieren sie ebenso empfindlich wie auf Nässe. In Mitteleuropa war die Buche bereits vor der letzten Eiszeit sehr stark verbreitet. Während der Eiszeit ist sie jedoch nicht nachweisbar. Es gibt Forschern daher Rätsel auf, woher die Buche kam, als sie nach der Eiszeit und lange nach der Eiche in Europa wieder Fuß fassen konnte.

Bild: Monika Unger

Die Farbenpracht der Buchenwälder

Buchen sind stattliche Laubbäume, die bei günstigen Bedingungen bis zu 40 m hoch werden, und ein Alter von 120 Jahren erreichen können. Die vermutlich älteste Buche, die Bavaria-Buche im fränkischen Jura wird sogar auf 900 Jahre geschätzt. Freistehende Buchen haben eine andere Wuchsform als in geschlossenen Beständen wachsende. Da der silbrige Stamm der Buche relativ sonnenempfindlich ist, wachsen freistehende Buchen kurzstämmig mit weit ausladenden Ästen. Im Wald wachsen Buchen hingegen hochstämmig mit schmaler Krone.

Buchen werden oft als Königin der Wälder bezeichnet, was wohl daher rührt, dass sie umgebenden Bäumen zuviel Licht wegnehmen, so dass kaum andere Bäume neben Buchen gedeihen können. Buchen beeindrucken auch durch das Farbenspiel ihrer Blätter, das immer harmonisch zur silbergrauen Rinde passt. Von einem zarten grün im Frühling, bis zu einem tiefen dunkelgrün im Sommer und goldgelben bis rostroten Farbtönen im Herbst bieten Buchen zu jeder Jahreszeit einen eleganten Anblick.

Die Buche als Wetterprophet im Aberglauben

Aus dem Volksaberglauben und dem Bauernkalender sind einige Sprüche über die Buche überliefert, mit denen Vorhersagen über zukünftiges Wetter und Ernteerfolge getroffen wurden. Gab es im Herbst zahlreiche Bucheckern, so ging man davon aus, dass ein strenger und schneereicher Winter folgen würde. Trieb die Buche im Frühjahr zeitig aus, war dies ein Hinweis auf eine frühe Getreideernte. Ein an Allerheiligen geschnittener Buchenspan konnte je nach Beschaffenheit einen milden oder feuchten Winter vorhersagen. Buchen wurden früher auch oft mit Hexen in Verbindung gebracht. Der Legende nach trafen sich die Hexen unter Hexenbuchen und schnitzten ihre Besen für den Hexenflug aus den Ästen der Buchen.

Bucheckern – die nützlichen Samen

In den filzigen Köpfchen der weiblichen Blüten reifen bis zum Herbst die scharfkantigen Nüsschen, die Bucheckern, heran. Zur Reifezeit öffnen sich die stacheligen Fruchtbecher mit 4 Klappen. Aus den Bucheckern keimen im nächsten Frühjahr relativ leicht neue kleine Buchen, so die Nüsschen nicht von den Tieren des Waldes gefressen werden, denn sie sind ein wichtiges Futter für Rehe und Wildschweine. Früher waren sie auch für die Gewinnung von Speiseöl von Bedeutung. Die Bucheckern enthalten 45 Prozent Öl.

Bilder: Monika Unger

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