So sieht die Schafgarbe aus

Diese Heilpflanze kann eine Höhe von 20 bis 60 Zentimetern erreichen. An ihrem aufrechten und nur selten verzweigten Stängel wachsen dunkelgrüne, stark gefiederte Blätter. Während des Sommers und noch bis in den Oktober hinein bekommt die Schafgarbe doldenartige weiß-rosa Blüten, die unaufdringlich aromatisch riechen.

Die Verwendung der Heilpflanze in vergangenen Zeiten

Der Überlieferung nach wendeten bereits die Menschen im antiken Griechenland die Schafgarbe zu Heilzwecken an. Sie sollen ihre blutstillenden Eigenschaften bei der Behandlung von Kampfverletzungen genutzt haben. Daher nennt man die Pflanze manchmal heute noch "Soldatenkraut". Sogar in Goethes Götz von Berlichingen wird die Schafgarbe als Wundkraut benutzt.

Aufzeichnungen aus dem Mittelalter belegen, daß die Pflanze damals bereits bei der Behandlung von Frauenbeschwerden benutzt wurde. Das brachte ihr den Namen "Augenbraue der Venus" ein. Noch bis in die Neuzeit legte man Kindern, die nicht gut schlafen konnten, bisweilen ein Schafgarbenblatt auf die Augen. Dies sollte ihnen schöne Träume bringen.

Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe

Die wichtigsten Wirkstoffe dieser Pflanze sind:

  • Flavonoide

  • Cumarin

  • ätherisches Öl

  • Bitterstoffe

  • Salicylsäure

  • Mineralien und Gerbstoffe

Die Heilpflanze sammeln und anwenden

Man benutzt in der Naturheilkunde das gesamte Kraut oder auch lediglich die Blüten. Wer die Schafgarbe selbst sammeln möchte, kann das am Besten von Juni bis in den September hinein tun. Doch Vorsicht! Die Schafgarbe kann man leicht mit dem giftigen Wasserschierling verwechseln. Wer die Pflanze nicht sicher kennt, sollte lieber einen fertigen Tee aus der Drogerie oder Apotheke kaufen.

Anwenden kann man die Schafgarbe innerlich als Tee und äußerlich in Form von Tinkturen oder mit Tee getränkten Kompressen. Auch das ätherische Öl aus den Blüten kommt in der Naturheilkunde zum Einsatz. Man kann die Schafgarbe ebenfalls in der Küche benutzen, um zum Beispiel Salat zu verfeinern oder Bratkartoffeln aufzupeppen.

Die Heilwirkung der Schafgarbe

Schafgarbentee soll den Appetit verbessern und die Verdauungsorgane anregen können. Daher ist die Pflanze neben dem Löwenzahn und der Brennnessel häufig ein Bestandteil von Entgiftungstees. Magen-Darm-Krämpfe sollen sich lösen und Entzündungen gelindert werden. Die in der Pflanze enthaltene Salicylsäure wirkt schmerzlindernd. Auch im Bereich der Leber und Galle wird der Schafgarbe eine anregende und entkrampfende Wirkung zugeschrieben. Die Naturheilkunde behandelt Frauenbeschwerden wie eine starke oder schmerzhafte Menstruation mit dem Heilkraut. Ein Bad aus Schafgarbenextrakt kann Bauchkrämpfe während der Monatsblutung lindern. Bei vaginalem Ausfluss oder einer Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane kann ein Sitzbad helfen.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen einer Behandlung mit Schafgarbe

Es sind allergische Reaktionen, vor allem auf die enthaltene Salicylsäure, bekannt. Außerdem enthält das Schafgarbenkraut Thujon, das nicht über längere Zeit und in größeren Mengen eingenommen werden sollte.

 

 

Quellen:

"Heilpflanzenpraxis heute" von Siegfried Bäumler, Urban & Fischer Verlag

"Lexikon der Heilpflanzen und ihrer Wirkstoffe" von Birgit Frohn, Weltbild Verlag



Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen kann und die Anwendung der Heilpflanze auf eigene Verantwortung geschieht.

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