Stangenbohnen anbauen und pflegen

Stangenbohnen stellen keine hohen Ansprüche an den Boden. Er sollte jedoch tiefgründig, humusreich und nicht verkrustet sein. Der Standort sollte eher warm, sonnig und windgeschützt sein, da der Wind die Blüten, Hülsen und Blätter der emporkletternden Triebe leicht abknicken kann. Der Bohnenanbau ist über drei Jahre an gleicher Stelle möglich, weil Bohnen und insbesondere Stangenbohnen keine Starkzehrer sind. Mit ihren weißen oder lilafarbenen Blüten und ihrem kräftigen Blattbewuchs eignen sich Stangenbohnen auch gut zur Begrünung von Zäunen oder als Sichtschutz für den Garten..

Stangenbohnen vertragen sich nicht – auch nicht als Vorfrucht – mit Erbsen, genau so wenig mit Rauke, Salat und Spinat. Der ideale Partner für Stangenbohnen ist Bohnenkraut, das auch zur Abwehr der Schwarzen Bohnenlaus wichtig ist. Mitgekocht macht es Bohnen zudem bekömmlicher.

Das Bohnenkraut eignet sich hervorragend als Gewürz, denn es schmeckt kräftig, scharf-würzig und leicht pfeffrig und wird deshalb auch "Pfefferkraut" genannt. Seine Geschmacksnoten ähneln denen von Thymian und entfernt denen von Oregano und Minze. Geschmacklich unterscheiden sich Sommerbohnenkraut und das Winterbohnenkraut nicht unbedingt.

Stangenbohnen können bis Ende Juni ausgesät werden. Dabei werden um jede Stange sechs bis zehn Samen ausgelegt, die vor der Aussaat nicht vorquellen müssen. Die Bohnen sollten dabei 1 Zentimeter bis maximal drei Zentimeter tief gelegt werden.

Bohnen wässern

Wasser ist für Bohnen und einen guten Ernteerfolg ganz wichtig. Während der Zeit von der Blüte bis zum Fruchtansatz haben Stangenbohnen den größten Wasserbedarf. Tränken Sie einmal pro Woche den Grund der Bohnenbeete gründlich mithilfe eines Wasserschlauchs, den Sie 10 bis 15 Minuten im Beet liegenlassen. Auch sonst fördern ein gleichmäßig feucht gehaltener Boden und regelmäßiges Hacken den Ertrag. Das Anhäufeln trägt besonders zu Beginn der Kultur zu einem regen Wurzelwachstum bei. Staunässe sollten Sie vermeiden. Da an ihren Wurzeln sogenannte Knöllchenbakterien leben, die Stickstoff aus der Luft binden können, ist eine zusätzliche Versorgung mit Stickstoffdünger nicht notwendig.

Wuchshilfe für Stangenbohnen

Stangenbohnen sind einjährige Pflanzen. Sie werden knapp drei Meter hoch und brauchen deshalb in jeder Wachstumsphase eine Rank- oder Kletterhilfe. Schon bei der Aussaat sollte man einen Stab in die Erde stecken, damit die jungen Triebe sofort Halt finden. So gewöhnt man nach dem Keimen die jungen Pflanzen langsam an niedrigere Temperaturen.

Nach dem Keimen beginnen sich die Bohnenranken gegen den Uhrzeigersinn um die Stangen zu winden. Dabei kann es hilfreich sein, die Pflänzchen an den Schnüren oder Stangen vorsichtig hochzuleiten, um ihnen die Anwachsphase zu erleichtern. Aber Vorsicht, denn die Spitzen dürfen nicht abbrechen.

Da Stangenbohnen sehr frostempfindlich sind, werden die Bohnen erst nach den letzten Spätfrösten, also nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai und bis spätestens Ende Juni, ins Beet. Eine Aussaat "alle 10 Tage immer wieder" verspricht einen lange andauernden Ernteerfolg. Die Samen keimen bei einer Bodentemperatur von acht bis zehn Grad Celsius Je höher die Bodentemperaturen sind, desto schneller keimen die Bohnen und desto widerstandsfähiger sind sie gegen Krankheiten und Schädlinge.

Für das spätere Wachstum nimmt man zur Unterstützung der Pflanzen eine Rankhilfe. Dafür ideal ist ein Rankgitter mit einer Breite von 170 oder 200 Zentimetern. Dazu bildet man Pyramiden, die aus vier Rundstangen zusammengebunden sind. Es reichen auch einzelne, etwa zwei Meter lange Stangen, die mit einem Abstand von etwa 70 x 60 Zentimetern zirka 40 Zentimeter im Boden eingegraben und anschließend gut gewässert sind. Hierfür eignen sich besonders die leichten Bambusstangen,

Stangenbohnen können je nach Sorte sehr unterschiedlich sein

An den Wurzeln sitzen stickstoffbindende Wurzelknöllchen. Die Blätter sind dreizählig und die weißen oder lilafarbenen Schmetterlingsblüten stehen wechselständig in Trauben. Aus den Blüten entwickeln sich je nach Sorte grüne, gelbe, blaue, gestreifte oder marmorierte Hülsen, die zwischen 10 und 30 Zentimeter lang sind. Die Hülsenform reicht dabei von platt bis rundlich. Die Samen sind je nach Sorte auch unterschiedlich groß.

Es gibt eine fast unüberschaubare Sortenvielfalt. Neben den typisch grünen Bohnen gibt es bunt gescheckte, blaue wie die beliebte ‘Blauhilde' und als Wachsbohnen bezeichnete gelbe Sorten. ‘Berner Landfrauen' oder ‘Neckarkönigin' haben sich an regionale Boden- und Klimaverhältnisse angepasst.

Grünhülsig: Die frühe Sorte ‘Perle von Marbach' ist, ebenso wie die ‘Neckarkönigin', sehr ertragreich.
Gelbhülsig: Mittelspät, robust und ertragreich ist ‘Neckargold', die goldgelbe Variante der beliebten ‘Neckarkönigin'. Sie trägt runde, bis zu 25 Zentimeter lange Hülsen. Flache und breite Hülsen hat ‘Berner Butter'. ‘Goldmarie' macht ihrem Sortennamen selbst unter ungünstigen Bedingungen mit zarten 20 Zentimeter langen, gelben Hülsen alle Ehre.

Marmorierte Hülsen: ‘Forellenbohne' ist eine späte, aber reichtragende Sorte.

Blau-violette Hülsen: ‘Berner Landfrauen' und ‘Blauhilde' mit violett geflammten Hülsen gelten beide als bewährte traditionelle Sorten. Beide färben sich beim Kochen grün. ‘Matilda' blüht hellviolett und liefert hohe Erträge.

Die Ernte

Nach etwa zehn Wochen sind die Stangenbohnen erntereif: Sobald man die Schoten oder Hülsen beim Biegen glatt durchbrechen kann und sich die Kerne noch nicht durch die Hülse abzeichnen, werden die Bohnen geerntet. Grundsätzlich sollten Bohnen nie bei nassem Wetter angefasst oder gepflückt werden, denn dann steigt die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. Der beste Erntezeitpunkt ist ein sonniger Vormittag, wenn der Tau abgetrocknet ist. Pflücken Sie die Ranken alle zwei bis vier Tage vorsichtig durch, da häufiges Ernten den Ertrag erhöht. Nach der Ernte sollten Sie das Gemüse rasch verzehren.

Die frischen Bohnen sind im Gemüsefach des Kühlschranks mindestens zwei Tage haltbar, wen sie in ein feuchtes Tuch eingeschlagen sind.

Stangenbohnen können blanchiert eingefroren werden. So behalten sie Geschmack, Farbe und Nährstoffe bestmöglich.

Wichtig ist immer: Egal, wie die Bohnen verarbeitet werden, müssen sie vor dem Verzehr in jedem Fall zunächst gekocht werden, denn sie enthalten den giftigen Pflanzenstoff Phasin, der erst beim Erhitzen und Kochen zerfällt.

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