Über diese Artikel-Serie

Eine Vielzahl von Krankheiten wird per Zufall bei medizinischen Standard-Untersuchungen entdeckt, ohne dass der Patient über Beschwerden geklagt hätte. Aber auch bei bekannten Erkrankungen werden häufig weitere Standard-Untersuchungen durchgeführt, z.B. beim Diabetes, um Folgekrankheiten frühzeitig erkennen zu können.

Viele Patienten lassen sich untersuchen, ohne jedoch Bescheid zu wissen, was bei der Untersuchung gemacht wird, oder zu welchem Zweck die Untersuchung dient.

In der nachfolgenden Artikel-Serie sollen verschiedene medizinische Standard-Untersuchungen ein bischen durchleuchtet werden.

Jeder Artikel beschäftigt sich mit einer Untersuchung, z.B. mit der Dermatoskopie oder der Spirometrie, und erklärt eingängig und ausführlich, für welche Patienten diese Untersuchung in Frage kommt, mit welchen Hilfsmitteln sie durchgeführt wird, was bei der Untersuchung für den Patienten zu beachten ist und welche Untersuchungsergebnisse die Untersuchung bringen kann.

Natürlich erfahren Sie in den Artikeln auch, welche Ärzte die Untersuchung durchführen, ob die Untersuchung kostenpflichtig ist und vieles mehr.

Die Dermatoskopie mit einem Dermatoskop
Dermatoskop

Dermatoskop

Die Dermatoskopie - Ein wichtiges Untersuchungsverfahren in der Dermatologie

Als Dermatoskopie wird die Hautuntersuchung mit einem speziellen diagnostischen Gerät, dem Dermatoskop, bezeichnet. Die auch als Auflichtmikroskopie bezeichnete Untersuchung wird in der Regel von Hautärzten (Dermatologen) durchgeführt, kann aber z.B. auch von Hausärzten oder Internisten angeboten werden, die eine entsprechende Fortbildung gemacht haben. Allerdings darf in diesen Fällen die Dermatoskopie nur im Rahmen einer Screening-Untersuchung erfolgen.

Bei der Dermatoskopie werden die oberen Hautschichten untersucht, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Deswegen wird das Dermatoskop zur Hilfe genommen. Bei einem Dermatoskop handelt es sich um ein diagnostisches Instrument, das, einfach gesagt, aus einer Lupe und einer Lichtquelle besteht. Ein Dermatoskop kann auf 2 Arten funktionieren:

  • mit Immersionsöl
  • oder mit polarisiertem Licht.

Das Immersionsöl wird vor der Dermatoskopie auf die Haut aufgetragen und sorgt dafür, dass die Reflektion der Haut eingedämmt wird, wodurch mit dem Dermatoskop im besten Fall bis auf die obere Lederhaut gesehen werden kann.

Andere Dermatoskope arbeiten mit polarisiertem Licht. Bei diesem Licht sind die reflektierenden Anteile herausgefiltert, so dass das Licht tief in die Haut eindringen kann und sie bis in tiefere Schichten hinein betrachtet werden kann.

Einfache Dokumentation der Dermatoskopie mit einer Digitalkamera
Dermatoskop mit Digitalkamera zur ...

Dermatoskop mit Digitalkamera zur Dokumentation der Untersuchungsergebnisse

Was kann mit der Dermatoskopie untersucht werden?

Die Dermatoskopie kommt vor allem beim so genannten Hautkrebs-Screening zum Einsatz. Bei dieser Untersuchung wird die Haut des Patienten hin auf bösartige Veränderungen, so genannte Melanome, untersucht. Hautkrebs ist eine häufig vorkommende Krebserkrankung, die bei einer frühzeitigen Diagnose gut behandelt werden kann. Die Dermatoskopie ist ein sicheres Verfahren zur Diagnostik von malignen Melanomen und sollte daher in jedem Fall in Anspruch genommen werden.

Die Dermatoskopie dient aber nicht nur der Identifikation von bösartigen Veränderungen, sondern kann z.B. auch bei der Beurteilung von Parasiten, bei der Untersuchung von Einblutungen oder von Fremdkörpern verwendet werden.

Die Dokumentation der Dermatoskopie

Eine Dokumentation der mit dem Dermatoskop durchgeführten Untersuchung ist schon allein deswegen wichtig, weil der Arzt sich nicht alle Untersuchungsergebnisse einprägen kann und deswegen darauf angewiesen ist, die Ergebnisse möglichst genau festzuhalten. In Schriftform ist dies sehr umständlich und mitunter auch ungenau. Deswegen können die meisten Dermatoskope mit einer Digitalkamera verbunden werden. So können Auffälligkeiten fotografiert oder gefilmt werden. Bei den nächsten Untersuchungen ist es problemlos möglich, die neuen Befunde mit den alten zu vergleichen und so einen Trend festzustellen.

Meist haben die Dermatoskope einen speziellen Adapter, so dass eine Digitalkamera "nachgerüstet" werden kann.

Was muss ich bei der Dermatoskopie beachten?

Bei der Untersuchung mit einem Dermatoskop muss die entsprechende Hautstelle unbekleidet sein. Bei der Dermatoskopie im Rahmen eines Hautkrebs-Screenings wird nicht nur ein Teil des Körpers, sondern der ganze Körper, inklusive Gesicht, Kopfhaut, etc. untersucht. Deswegen sollte bei dieser umfassenden Dermatoskopie auf die Verwendung von Make-Up und auf komplizierte Frisuren verzichtet werden. Anstelle dessen ist es sinnvoll Kleider anzuziehen, die rasch aus- und wieder angezogen werden können.

Die Dermatoskopie ist, je nach Alter und nach Indikation, kostenpflichtig. Einige Krankenkassen bieten Ihren Patienten ein kostenloses Hautkrebs-Screening an, allerdings erst ab einem bestimmten Alter und nur in gewissen Abständen.

Sollte eine Dermatoskopie bei Ihnen notwendig sein, sollten Sie sich vorab bei Ihrem Arzt und Ihrer Krankenkasse über eventuell anfallende Kosten informieren.

Autor seit 12 Jahren
24 Seiten
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