Über diese Artikelserie

Eine Vielzahl von Krankheiten wird per Zufall bei medizinischen Standard-Untersuchungen entdeckt, ohne dass der Patient über Beschwerden geklagt hätte. Aber auch bei bekannten Erkrankungen werden häufig weitere Standard-Untersuchungen durchgeführt, z.B. beim Diabetes, um Folgekrankheiten frühzeitig erkennen zu können.

Viele Patienten lassen sich untersuchen, ohne jedoch Bescheid zu wissen, was bei der Untersuchung gemacht wird, oder welchem Zweck die Untersuchung dient.

In der nachfolgenden Artikel-Serie sollen verschiedene medizinische Standard-Untersuchungen ein bischen durchleuchtet werden.

Jeder Artikel beschäftigt sich mit einer Untersuchung, z.B. mit der Dermatoskopie oder der Spirometrie, und erklärt eingängig und ausführlich, für welche Patienten diese Untersuchung in Frage kommt, mit welchen Hilfsmitteln sie durchgeführt wird, was bei der Untersuchung für den Patienten zu beachten ist und welche Untersuchungsergebnisse die Untersuchung bringen kann.

Natürlich erfahren Sie in den Artikeln auch, welche Ärzte die Untersuchung durchführen, ob die Untersuchung kostenpflichtig ist und vieles mehr.

Ophthalmoskopie

Ophthalmoskopie mit einem Welch Allyn Ophthalmoskop

Die Ophthalmoskopie - Ein häufig angewandtes Untersuchungsverfahren in der Augenheilkunde

Die Ophthalmoskopie, auch Augenspiegelung genannt, ist ein diagnostisches Verfahren der Augenheilkunde, bei dem der Augenhintergrund betrachtet wird. Bei der Ophthalmoskopie wird die direkte von der indirekten Augenspiegelung unterschieden.

Die direkte Ophthalmoskopie wird mit einem so genannten Ophthalmoskop durchgeführt, während bei der indirekten Ophthalmoskopie eine Lichtquelle und eine Lupe verwendet werden. Der Vorteil bei der indirekten Ophthalmoskopie besteht darin, dass der Arzt einen guten Überblick über den Augenhintergrund hat.

Bei der direkten Ophthalmoskopie hingegen ist die Vergrößerung stärker, wodurch auch kleine Details sehr gut beurteilt werden können. 

Die direkte Ophthalmoskopie mit einem Ophthalmoskop setzt einen geringen Untersuchungsabstand zwischen Arzt und Patient voraus, was von einigen Patienten als eher unangenehm empfunden wird. Eine gute Lösung bietet hier die Firma Welch Allyn mit dem PanOptic Ophthalmoskop. Dieses Ophthalmoskop bietet einen besonders großen Untersuchungsabstand zwischen Arzt und Patient und wird deswegen von Patienten besonders gut toleriert.

Die Untersuchung mit einem Ophthalmoskop wird in der Regel von Augenärzten durchgeführt, kann aber, unter Umständen, auch von anderen Fachärzten angeboten werden.

Ophthalmoskope

Typisches Ophthalmoskop

Welche Erkrankungen können mit einem Ophthalmoskop diagnostiziert werden?

Mit einem Ophthalmoskop lässt sich nicht nur der Augenhintergrund, sondern auch die Netzhaut untersuchen. Prinzipiell können bei der Ophthalmoskopie Gefäßerkrankungen, wie z.B. Gefäßverschlüsse oder Gefäßneubildungen, sowie Tumore, Netzhauterkrankungen oder Vorwölbungen des Sehnervs erkannt werden. Auch das Glaukom lässt sich mit Hilfe des Ophthalmoskops sehr gut diagnostizieren.

Da sich am Augenhintergrund Folgen von chronischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus oder arterieller Hypertonie, zeigen, wird die Ophthalmoskopie im Rahmen von DMP-Programmen in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Nur durch eine regelmäßige Kontrolle des Augenhintergrundes können Folgeschäden rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Wie wird die direkte Ophthalmoskopie durchgeführt?

Die direkte Ophthalmoskopie mit einem Ophthalmoskop kann nur dann optimal durchgeführt werden, wenn der Blick ins Augeninnere nicht durch Linsentrübungen oder Glaskörper-Einblutungen gestört ist. Um eine möglicht gute Sicht auch auf die Netzhaut zu gewährleisten, wird bei vielen Patienten vor der Untersuchung das Auge mit speziellen Augentropfen behandelt. Diese sorgen dafür, dass die Pupille weit wird, damit der Arzt optimale Sichtverhältnisse hat.

Das Ophthalmoskop wird vom Arzt zwischen sein Auge und das Auge des Patienten gehalten. Wichtig ist, dass das Licht, das vom Ophthalmoskop in das Auge des Patienten geworfen wird, nicht reflektiert wird, damit der Arzt nicht geblendet wird. Die meisten Ophthalmoskope sind deswegen mit einer Technik ausgestattet, die genau diesen Effekt verhindert.

Der Arzt kann nun durch das Ophthalmoskop den Augenhintergrund des Patienten unter Vergrößerung begutachten. Im Gegensatz zur indireken Ophthalmoskopie ist nur die Betrachtung kleiner Abschnitte möglich. Dafür liefert das Ophthalmoskop aber exaktere Untersuchungsergebnisse, da eine genauere Betrachtung der Details möglich ist.

Bei der direkten Ophthalmoskopie unter Verwendung von Augentropfen zur Erweiterung der Pupillen ist zu beachten, dass der Patient nach der Untersuchung mehrere Stunden lang kein Kraftfahrzeug führen darf.

Was muss ich bei der Ophthalmoskopie beachten?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass man bei einer geplanten Ophthalmoskopie nicht selbst mit dem Auto zum Augenarzt fährt. Nach der Gabe von erweiternden Augentropfen darf man mehrere Stunden lang kein Auto fahren. Deswegen sollte man sich fahren lassen oder auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen.

Die Ophthalmoskopie wird, wenn sie z.B. im Rahmen eines DMP-Programmes durchgeführt wird, von der Krankenkasse übernommen. Selbstverständlich wird die Ophthalmoskopie auch bei Verdacht auf Netzhautablösung oder bei anderen Erkrankungen, die eine Schädigung der Netzhaut oder des Augenhintergrunds auslösen können, von der Krankenkasse übernommen.

Bei der Glaukom-Früherkennung allerdings muss der Patient selbst für die Kosten der Ophthalmoskopie aufkommen.

Vor der Ophthalmoskopie sollte also abgeklärt werden, ob die Untersuchung selbst bezahlt werden muss oder ob es sich um eine Kassenleistung handelt.

Autor seit 12 Jahren
24 Seiten
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