Zucker - ein Kohlenhydrat in unserem Körper

Zucker ist wichtiges Kohlenhydrat im menschlichen Körper. Kohlenhydrate sind neben Fetten Energieträger in unserem Organismus. Erwachsene benötigen jeden Tag rund 180 Gramm davon, wobei das Gehirn den größten Teil - 140 Gramm - beansprucht. Unser Körper wandelt Kohlenhydrate von selbst in Zucker um, optimal sind hier deshalb komplexe Verbindungen, die über komplizierte Schritte in Einfachzucker verwandelt werden. Diese Art von Kohlenhydraten finden sich zum Beispiel in Vollwertkost mit einem hohen Ballaststoffanteil.

Nehmen wir verstärkt Haushaltszucker auf, wie dieser zum Beispiel in Süßigkeiten und "Fruchtbomben" vorkommt, entfallen die komplizierten Umwandlungsschritte, der Zucker passiert auf direktem Weg die Blutschranke und kurbelt große Mengen an Insulin an. Hierbei handelt es sich um ein Hormon aus der Bauchspeicheldrüse, deren Hauptaufgabe das Einschleusen von Zucker aus dem Blut in die Zellen und Organe besteht. Nach getaner Arbeit kommt es zu einem raschen Abfall dieses Hormons, die Folge ist Heißhunger auf Süßes - ein Teufelskreis entsteht.  Herlömmlicher Zucker liefert dem Körper nichts, außer Kalorien.

Zucker, den unser Körper nicht verarbeiten kann, kann in Fett umgewandelt werden.   Fettleibigkeit und Übergewicht können die Folge sein.

Krank und "Abhängig" durch Zucker

Übermäßiger Zuckerkonsum macht krank - diese Theorie gilt als unbestritten. Ein Überblick über mögliche Erkrankungen. 

Karies und Parodontose 

Bakterien im Mund wandeln Zucker in Säure um, die auf Dauer den Zahnschmelz angreift. Es kann zu Karies kommen. Durch die Behandlung bzw. Zahnersatz entstehen für uns alle hohe volkswirtschaftliche Kosten.

Übergewicht 

Werden Kohlenhydrate nicht verbraucht, können diese als Fett gespeichert werden. Als Folge kommt es zu Übergewicht und Adipositas.

Diabetes mellitus 

Dauerhaft erhöhter Zuckerkonsum führt auf Dauer zu einer Insulinresistenz in der Bauchspeicheldrüse und den Zellen. Zusätzlicher Bewegungsmangel läßt den Blutzuckerspiegel steigen. Es kommt zum Diabetes mellitus Typ 2, einer chronischen Erkrankung mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten.

Bluthochdruck 

Ein ständig erhöhter Insulingehalt im Blut, ausgelöst durch hohen Zuckerkonsum, kann die Gefäße angreifen. Arteriosklerose kann die Folge sein.

Depression 

Ständig erhöhter Zuckerkonsum kann die Endorphin-Ausschüttung (Glückshormon) hemmen.

Außerdem kann es zu Flaktulenz, Durchfall, Pilzbefall und Nervosität kommen, alles Krankheitsbilder, die direkt oder indirekt mit einem übermäßigen Konsum von Zucker zusammen hängen.

Zucker kann abhängig machen? 

Zucker, in größeren Mengen aufgenommen, kann abhängig machen. Untersuchungen haben ergeben, dass durch den dauerhaften Genuß dieser "Droge" vermehrt Dopamin ausgeschüttet wird. Es handelt sich hierbei um einen Botenstoff - ein Glückshormon. Steht Zucker nicht zur Verfügung, kann dies zu Entzugserscheinungen führen, Zittern und Müdigkeit können die Folge sein, ein Phänomen, dass sich auch bei Drogenabhängigen beobachten läßt.

"Süße" Berliner

Lebensmittel und Zucker

Genaue Zuckerangaben auf Lebensmitteln sind und bleiben Mangelware. Wahrscheinlich erst in zwei oder drei Jahren muß auf jedem Produkt der genaue Zuckergehalt angegeben werden, so sagt es eine geplante EU-Richtlinie. Aussagen wie "zuckerarm" und "zuckerreduziert" lassen eine geringere Menge dieses Stoffes in einigen Lebensmitteln vermuten. Findet sich die Aussage "zuckerfrei", dürfen nur maximal 0,5 Gramm Zucker in 100 Gramm Inhalt enthalten sein.

Ist der Zuckergehalt weit vorne auf der Zutatenliste eines Lebensmittels angegeben, kann "prozentual" von einer höheren Menge ausgegangen werden. Bezeichnungen wie Glucose, Saccharose, Maltose und Dextrose weisen ebenfalls auf diesen Inhaltsstoff hin. Eine kleine Karte, herausgegeben von der Verbraucherzentrale, kann als Unterstützung dienen. Es handelt sich hierbei um einen Ampelcheck, mit dem kritische Inhaltsstoffe wie Fett, Salz und Zucker näher beleuchtet werden können. Lebensmittel mit mehr als 12 Gramm Zucker pro 100 Gramm Inhalt  werden mit der Farbe "Rot" gekennzeichnet. Auf diese Nahrungsmittel sollte verzichtet werden.  

Alternativen - Gibt es diese wirklich?

Als Alternative können Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe verwendet werden. Diese sind zum Beispiel für Diabetiker interessant. Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit und Mannit sind Kohlenhydrate, die unser Stoffwechsel insulinunabhängig verwertet. In größeren Mengen aufgenommen, können diese allerdings zu Blähungen und Durchfall führen.

Zu den Süßstoffen zählen zum Beispiel Aspartam und Saccharin. Die Süßkraft ist hierbei um das "zigfache" stärker als bei herkömmlichen Haushaltszucker. Einige Süßstoffe, insbesondere das Aspartam. steht in Verdacht Krebs auszulösen. Tierversuche geben hier entsprechende Hinweise. Gerade dieser Süßstoff findet sich in über 6000 Lebensmitteln.

Seit geraumer Zeit ist in der EU ein neuer Süßstoff mit dem vielversprechenden Namen "Stevia" zugelassen. Es handelt sich hierbei ursprünglich um eine subtropische Staudenpflanze aus Paraguay. Stevia kann zum Süßen und Kochen verwendet werden. Kalorien sind Mangelware, das Produkt kann von Diabetikern verwendet werden, zudem schont er die Zähne. Auch der Süßstoff "Stevia" sollte wie andere Süßstoffe in Grenzen verwendet werden.

Fazit

Zucker in Lebensmitteln ist ein heikles Thema. Man kann sich kaum vor diesem Stoff schützen. Herkömmlicher Haushaltszucker findet sich in fast allen Nahrungsmitteln. Wir werden bereits als Baby und Kleinkind auf diesen Geschmackssinn trainiert. Überhöhter Zuckerkonsum kann zu zahlreichen Erkrankungen führen, in manchen Fällen ist eine Abhängigkeit nicht auszuschließen. Die Kennzeichnungspflicht ist nach wie vor nicht ausreichend. So lassen sich oftmals nur Anhaltspunkte geben. Bleibt nur der Weg, auf künstliche Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe zurückzugreifen. Hier macht seit einigen Monaten ein Produkt mit dem Namen "Stevia" Hoffnung, vieleicht ja ein Süßstoff mit Zukunft.

Übrigens: Gesundes Obst kann ebenfalls Zucker enthalten. Hierbei handelt es sich  um Fruchtzucker, der beim Diabetiker eine Insulinausschüttung zumindest verzögert. Das ist besser als garnichts. 

Mein Artikel kann nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers ersetzen!

Ashlie, am 22.09.2012
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Autor seit 12 Jahren
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