Ein Spaziergang durch Dublin - 1. Tag

Den Rundgang beginnt man am besten auf der O´Connell Street, dem Hauptboulevard von Dublin. Er ist einer der breitesten in Europa und voll von neoklassizistischen Fassaden und eindruckvollen Statuen, einschließlich der von Daniel O´Connell. Er wird auch der Befreier genannt, der im 19. Jahrhundert für die Einführung des römisch-katholischen Rechts gekämpft hat. Dominiert wird die Straße jedoch von einer Konstruktion des 21. Jahrhunderts. In 2003 fertiggestellt, ragt the Spire (der Turm), eine riesige Stahlnadel 120 m hoch in den Himmel. Das einfache futuristische Design bildet einen echten Kontrast zu den historischen Bauten drum herum. Und wer weiß, was der berühmte Schriftsteller James Joyce, dessen Statue in der Nähe liegt, gedacht hätte, wenn er das gesehen hätte.

Diese Begegnung mit Joyce inspiriert dann auch zu einem Besuch den Dublin Writers Museum. Mit literatischen Größen, wie Oscar Wilde, George Bernard Shaw, Samuel Beckett und William Butler Yeats hat Dublin einen enormen Beitrag zur Weltliteratur geleistet. Aber statt eines großen Gebäudes findet man nur ein kleines Museum, daß allerdings innen sehr hübsch ausgestattet ist. Es ist faszinierend und man findet zahlreiche Ausstellungstücke wie z.B. die erste Ausgabe von Dracula von Bram Stoke.

Ebenfalls auf der O´Connell Street befindet sich das General Post Office (GPO). Berühmt wurde dieses Gebäude 1916 als Patrick Pearse, James Connolly und andere während des Easter Rising (Osteraufstand) das Haus zu ihrem Hauptquartier machten und versuchten die Unabhängigkeit Irlands zu erklären. Wenn man das Gebäude heute betritt, kommt man in eine große Halle mit dunklen Briefkästen aus Holz, in dem sich auch ein kleiner Raum befindet, der an diesen Aufstand erinnert.

Ha´Penny Bridge, Dublin Bei dem Spaziergang entlang des River Liffey kommt man zur Ha´Penny Bridge. 1816 erbaut, hat sie ihren Namen aus der Zeit als die Leute einen halben Penny zahlen mußten, um diese Fußgängerbrücke zu überqueren. Heute ist die Überquerung der Brücke mit den gußeisernen Bögen kostenlos.

FOTO: Bildpixel/pixelio

 

Temple BarAuf der anderen Seite der Brücke gelangt man zur berühmten Temple Bar, wo sich der Rundgang vortrefflich mit einem Bier und einem kleinen Snack unterbrechen läßt. Hier gibt es in den Gassen mit Kopfsteinpflaster, zahlreiche bunte Cafes, kleine Gallerien und Buchgeschäfte. Die Pubs mit ihrem blumengeschmückten Fenstern vermitteln auch den gemütlichen Eindruck, der eben sehr typisch ist für ein echtes Irish Pub.

FOTO: macrodepecher/Pixelio

Nach einer Stärkung im Pub geht der Weg nun weiter zum Trinity College. Mit ihren großen Gebäuden und den großzügigen Rasenflächen ist sie die berühmteste Universität Irlands und einer der ruhigsten Plätze der Stadt. Außerdem beherbergt sie 2 Hauptattraktionen. Zum einen den Long Room, eine 65 m lange Bibliothek mit über 200.000 alten Werken. Endlose Reihen von hölzernen Buchregalen, reichen über eine obere Gallerie bis hinauf zu dem Tonnengewölbe.

Die 2. Attraktion ist das Book of Kells. Wahrscheinlich von keltischen Mönchen um das Jahr 800 geschrieben, enthält es lateinische Manuskripte von 4 Evangelien, die sehr schön illustriert sind. Heute besteht das Werk aus 4 Bänden, von denen 2 ausgestellt sind.

Molly MaloneVom Trinity College geht es die Grafton Street runter. Hier befindet sich Dublin´s Haupt-Shopping-Meile und die Statue von Molly Malone. Sie lebte im 17. Jahrhundert und die Legende sagt, sie war eine schöne Frau, die schon in jungen Jahren auf tragische Weise starb. Andere sagen, sie war eine Fischhändlerin, die nachts als Prostituierte gearbeitet hat. Wieder Andere bezweifeln, daß sie je existierte. Was immer der Wahrheit entspricht, sie überlebte bis heute in Dublin´s inoffizieller Hymne. Irische Bands, wie U2, Sinead O´Connor und The Dubliners besingen ihre Geschichte noch heute in ihren Liedern.

FOTO: Barbara42/pixelio

 

DUBLIN - O´Connell Street und the Spire

The Monument of Light, the Dublin Spire (Bild: Chris Hill)

Spaziergang durch Dublin - 2. Tag

Nachdem man nun schon einige Hauptattraktionen gesehen hat, kann man sich nun ein paar außergewöhnlichere Dinge anschauen. Da ist z.B. das Little Museum of Dublin am St. Stephen´s Green. Das wunderschöne kleine Museum ist von oben bis unten mit Erinnerungsstücken auf dem 20. Jahrhundert vollgestopft. Da sind politische Werbeplakate, alte Fotos und Briefe, alte Haushaltsgeräte, und Tickets von berühmten Veranstaltungen in Dublin. Und sogar das Podium, auf dem John F. Kennedy 1963 seine Rede in Dublin gehalten hat, ist hier zu besichtigen.

Das nächste architektonische Highlight findet man entlang der Merrion Row. Gut erhaltene braune Backsteinbauten mit ihren typischen Schiebefenstern und den bunten Türen aus dem 18. Jahrhundert säumen diese Straße. Merrion Square und Fitzwilliam Square sind weitere schöne Plätze in dieser Gegend.

GuinnessBeim Spaziergang die Thomas Street herunter kommt man nach The Liberties, dem ältesten Stadtteil von Dublin. Hier befindet sich auch die berühmte Guinness Brauerei. Im Jahr 1759 unterschrieb Arthur Guinness einen 9.000 Jahre Pachtvertrag für eine alte Brauerei am St. James Gate. Heute wird das dunkle Bier mit der cremigen Krone in 150 Ländern der Welt verkauft. Im Guinness Warehouse kann man bei einer Führung alles über "the black stuff" (das schwarze Zeug), wie die Iren es auch gerne nennen, erfahren. Guinness ist die irische Kultmarke, die den irischen Gemeinden weltweit ein Gefühl von Heimat vermittelt und viele sagen auch, daß es nirgendwo so gut schmeckt, wie in Dublin. Das sollte man beachten, wenn man hier in einem gemütlichen Pub ein Pint davon genießt.

 FOTO: campomalo/pixelio

So kann man z.B. auch am besten irische Musik in einem der vielen Pubs wie z.B. dem Oliver St. John Gogarty in Temple Bar genießen. Bei einen schönen Pub Crawl (Kneipentour) kann man überall erleben, wie sich immer wieder Musiker zu einer sog. Session zusammenfinden. Jeder bringt sein Instrument mit und versucht sich in die Band und ihren Stil einzubringen und so kommt es vor, daß bei einer open session aus einer Gruppe von ursprünglich 2 Musikern am Ende leicht auch 4 oder 5 im Laufe eines Abends werden können. Wer die Lieder kennt, ist auch herzlich eingeladen zum Mitsingen. Und das ist genau der richtige Abschluß für einen gelungenen Dublin Besuch.

 

Guinness Storehouse - Dublin

The Guinness Storehouse in Dublin, Ireland (Bild: 7159207)

Weitere Tipps

Bed & BrakfastWohnen kann man in Dublin z.B. im Brooks Hotel auf der Drury Street oder in einem der zahlreichen Bed & Breakfast Häuser.

Zum Essen empfiehlt sich z.B. The Pepper Pot Cafe, South William Street oder Munchies mit mehrere Lokalen in der Stadt.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind z.B.:

- Dublin Castle

- Chester Beatty Library

- The National Museum

- Marsh´s Library

- Leinster House, The Custom House, Four Courts

 

Musik und Veranstaltungen:

- Für irische Musik geht man auch ins O´Donaghue´s, 15 Merrion Row

- The Dublin Fringe Festival im September

- Temple Bar TradFest im Januar

Also Dublin hat jede Menge zu bieten für ein verlängertes Wochenende oder die abschließenden Tage einer schönen Irland-Rundreise.

Cheers und viel Spaß in Dublin!

FOTO: La Liana/pixelio

Autor seit 11 Jahren
73 Seiten
Laden ...
Fehler!