Mutter-Kind-Turnen: Ideen fürs Kinderturnen. Folge 1

Hier finden sie Ideen, Vorschläge und Tipps für das Mutter- Kind-Turnen, heute öfter Eltern-Kind-Turnen genannt. Spiele und Arbeitsmaterialien zur Gestaltung der Übungsstunde.

Das Eltern-Kind-Turnen (ElKiTu), auch heute noch häufig dem einstigen Rollenverständnis gemäß als Mutter-Kind-Turnen (kurz MuKiTu) bezeichnet, bildet die Grundlage der sportlichen Entwicklung von Kindern. Auf spielerische Weise lernen bereits Kinder im Vorschulalter die Möglichkeiten ihres Körpers kennen, erlernen wichtige Dinge für ihre weitere Entwicklung wie Koordination oder auch in der Gruppe herausgebildete Sozialkompetenz. Doch um eine Übungsstunde im Mutter-Kind-Turnen zu gestalten bedarf es viel Engagement von Einzelnen, und reichlich Ideen für Spiele und Bewegungsangebote, die nicht immer einfach zu finden sind. Um den meist ehrenamtlich Tätigen ein wenig zur Hand zu gehen, sollen hier einige Vorschläge an Spielen, Ideen, Turnübungen, Tipps und anderes Arbeitsmaterial vorgestellt werden. Einiges davon kann natürlich nicht nur im Eltern-Kind-Turnen zum Einsatz kommen sondern auch für das allgemeine Kinderturnen, Vorschulturnen oder Kleinkinderturnen angewendet werden.

1. Klassisches Fangspiel zum Aufwärmen

Fangspiele sind im Mutter-Kind-Turnen aber auch später noch sehr beliebt

Meist zum Aufwärmen sind im Mutter-Kind-Turnen, aber auch im Vorschulturnen und allgemeinen Kinderturnen Spiele besonders beliebt, bei denen man kreuz und quer durch die Turnhalle rennen kann. Hierfür eignet sich das klassische Fangspiel besonders gut. Dieses Spiel lässt sich bereits mit 3 Kindern spielen und fördert Reaktion und vorausschauendes Denken. Der große Vorteil, ist, dass zu Beginn der Übungsstunde keinerlei Vorbereitungen nötig sind, und somit das Mutter-Kind-Turnen sofort begonnen werden kann. In seiner einfachsten Form benötig man kein Material und die Spielzeit lässt sich ganz nach Lust und Laune verlängern oder verkürzen.

Tipp: Zunächst wird ein Fänger bestimmt, den man am besten auszählt. Hierfür gibt es zahlreiche Auszählreime (Abzählreime), die, je lustiger sie sind, umso leidenschaftlicher im Mutter-Kind-Turnen"zelebriert" werden. Einige lustige Abzählreime sind weiter unten aufgeführt. Nun geht es los und der Fänger muss hinter den anderen Kindern her rennen und einen davon abschlagen. Der Abgeschlagene wird zum neuen Fänger und versucht nun ebenfalls wieder das nächste Kind zu fangen. Alternativ ist es auch möglich, dass gefangene Kinder ausscheiden und dasjenige, das zuletzt gefangen wird, ist neuer Fänger, doch kommen im Allgemeinen Spiele besser an, bei denen niemand ausscheidet. Zudem werden auch schwächere Kinder gefördert und könen ihre Leistungen steigern, wenn sie nicht als "leichte Beute" gleich als erste das Spiel verlassen müssen.

2. Spiel-Idee: Ochs vor dem Berg

Förderung der Reaktion und der Aufnahmefähigkeit im Mutter-Kind-Turnen

Zunächst wird ein Kind mit einem lustigen Abzählreim ausgezählt, stellt sich auf einer Seite des Raumes bzw. des abgegrenzten Spielfeldes auf und spielt den Ochsen. Alle anderen des Mutter-Kind-Turnen stehen auf der gegenüber liegenden Seite. Der Ochs steht mit dem Rücken zu den übrigen Kindern und ruft "Eins – zwei – drei – vier – Ochs vor dem Berg”. Nach dem letzten Wort dreht er sich so schnell wie möglich um. Während er den Satz sagt, versucht jeder, so schnell wie möglich sich vorwärts zu bewegen und bleibt beim letzten Wort regungslos stehen. All diejenigen, die sich noch vorwärts bewegt haben und dabei vom Ochs erkannt wurden, müssen eine vorher vereinbarte Anzahl von Schritten zurücklaufen.

empfohlen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Bewegungsspiele für eine gesunde Entwicklung

Der neue Ochs wird der, dem es als erstes gelingt, die gegenüberliegende Wand zu erreichen. Um dieses Spiel im Mutter-Kind-Turnen mit Spaß spielen zu können, sollten mindestens 10 Kinder dabei sein, auch sollten sie mindesten fünf, eher sechs Jahre alt sein.

Viele kennen das Spiel auch noch aus ihrer eigenen Kindheit als "Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann" oder "Vater liest die Zeitung". Letzten Endes kann man natürlich einen eigenen Satz, der zum Mutter-Kind-Turnen einen ganz direkten Bezug hat "erfinden".

3. Spiel-Idee: Die Steinhexe macht das Mutter-Kind-Turnen unsicher

Für die "Steinhexe" gibt es im Mutter-Kind-Turnen ebenfalls verschiedenen Alternativen und Bezeichnungen. Ein Kind – oder natürlich wahlweise ein Erwachsener – wird als Steinhexe bestimmt oder ausgezählt. Die Steinhexe macht das Mutter-Kind-Turnen unsicher und jagt alle anderen Kinder. Sobald sie ein Kind zu fassen bekommt, wird diese zu Stein und bleibt regungslos mit gespreizten Beinen auf der Stelle stehen. Ziel ist es für die Hexe, alle Kinder zu versteinern. Doch haben die nicht versteinerten Kinder unsagbare Kräfte, sie können nämlich zwischen den Beinen der Gefangenen durch schlüpfen und die Steinstatuen so wieder zum Leben erwecken.

Damit ist je nach Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Gemeinsinn ein bald endloses Spiel möglich. Bei größeren Gruppen empfiehlt es sich allerdings mehrere Steinhexen einzusetzen, was es für die übrigen Mitspieler umso spannender macht. Für dieses Spiel gilt wie grundsätzlich für alle Spiele, dass man den eigenen Bedürfnissen die im Mutter-Kind-Turnen vorhanden sind ganz einfach eigene Varianten kreieren und Ideen einbauen kann. So lässt es sich mit größeren Kindern z.B. auch mit Liegestützen spielen, was gezielt zur Kräftigung eingesetzt werden kann, ohne dass man gleich an schlimme Plagerei denken müsste.

Vilefältige Bewegungsspiele