Erdbeeren sind nicht gleich Erdbeeren

Am Anfang steht die Entscheidung

Schon für Kinder sind Erdbeeren, am besten frisch gepflückt und mit einer dicken cremigen Schlagsahne verziert, der Inbegriff des Sommers.

Seit vielen Jahren, ist es zwar möglich alle erdenklichen Früchte das ganze Jahr über im Supermarkt zu kaufen, doch wer dauerhaft sich noch an etwas besonderem freuen möchte, sollte einfach die Finger davon lassen und sein Obst und Gemüse dann konsumieren, wenn es die Natur vorgesehen hat. Bei Erdbeeren ist es bei uns eben der Sommer und nur dann schmecken sie auch wirklich gut und man hat damit in der kalten Jahreszeit Grund, sich auf etwas ganz Besonderes zu freuen. Wichtig ist allerdings, möchte man richtig frische Erdbeeren, sprich solche aus dem eigenen Garten, muss man sich frühzeitig Gedanken über die Sorte machen und schon in diesem Sommer damit beginnen, die Beete anzulegen. 

Denn geerntet wird erst nächstes Jahr! Wie immer ist die Entscheidung bei der Wahl der Sorte das Schwierigste, denn Erdbeeren sind nicht gleich Erdbeeren. Die heutigen Vertreter der süßen Frucht stammen zwar alle von einer Kreuzung ab, die einst vor über zwei Jahrhunderten in Amerika hergestellt wurde, doch inzwischen gibt es so viele Neuzüchtungen, die aus dieser Kreuzung hervorgingen, dass es fast unmöglich ist, einen Überblick hierüber zu behalten. Die Erdbeeren unterscheiden sich teilweise nur in Nuancen, teilweise aber auch erheblich in Farbe, Form, Größe und natürlich auch im Geschmack. Sollte die Entscheidung anstehen, kann man sich in Fachbüchern oder Gartenmagazinen kundig machen oder auch im Internet Tipps holen. Das Beste aber ist, man verlässt sich auf den eigenen Geschmack anstatt auf die Ratschläge anderer und versucht einfach auf dem Wochenmarkt frische Erdbeeren aus heimischen Landen. Hier wird man nicht nur feststellen, dass zwischen diesen Erdbeeren und dem wässrigen Importgut aus dem Supermarkt Welten – nein Universen – liegen, sondern auch die Sorte finden, deren Aroma einem persönlich am meisten zusagt.

Die wichtigsten Erdbeersorten

Ein paar Vertreter, die zum Standardrepertoire in deutschen Gärten gehören

Die größte Verbreitung in den Gärten finden einmal tragende Erdbeerpflanzen, die ungefähr von Mai bis Juni reifen und geerntet werden können. Vertreter sind z.B. Senga Sengana, Elvira, Korona, Symphony oder die Elsanta. Diese Pflanzen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie selbstfruchtbar sind und somit einzeln gesetzt werden können ohne eine bestimmte Nachbarschaft zu beachten. Etwas ältere Sorten hingegen, wie etwa die Mieze Schindler oder die Königin Louise benötigen zwingend eine weitere Erdbeersorte in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bestäubung. Unabhängig davon, ist es aber ohnehin empfehlenswert nicht nur eine Sorte anzubauen, sondern sich besser für zwei verschiedene zu entscheiden, die möglichst etwas zeitversetzt tragen. Somit verlängert man die Erntezeit im Garten und erzielt außerdem noch weit bessere Erträge durch die unterschiedlichen Bestäubungssorten.

Vor dem Setzen der Erdbeerpflanzen, sollte man darauf achten, dass der Boden schön locker und zudem humusreich ist. Der Standort der Erdbeeren sollte möglichst windgeschützt und sonnig sein. Alternativ zur ebenen Bepflanzung können auch leicht erhöhte Reihen aus einem Gemenge von Sand und Humus angelegt werden, auf die die Stecklinge gesetzt werden. Durchdacht geplant erzielt man im Gartenbau wie in der "echten" Landwirtschaft natürlich die besten Erfolge. So gedeihen Erdbeeren am besten dann, wenn im Beet vorher Bohnen oder Erbsen, bzw. allgemein Schmetterlingsblütler standen. Nach der dritten Ernte hingegen empfiehlt es sich, den Standort zu wechseln, wobei die eigenen Ableger ganz einfach in einem Topf wieder herangezogen werden können.

Die Pflanzung der Erdbeeren

Was es grundsätzlich zu beachten gilt

Wie immer gibt es verschiedene Möglichkeiten, beim Anlegen seiner Beete, die nicht alle durchdiskutiert werden sollen und müssen. Wer seine Erdbeerpflanzen in Reihen setzen möchte, sollte darauf achten, dass zwischen ihnen ungefähr 40 Zentimeter Platz ist. Als Abstand der Pflanzen innerhalb jeder Reihe genügen hingegen etwa 25 Zentimeter. Der Standort darf nicht zu trocken sein, denn die Pflanzen benötigen reichlich Feuchtigkeit. Was sie allerdings überhaupt nicht brauchen, sind Unkräuter, daher sollte man diese von Anfang an bekämpfen – selbstverständlich ohne Chemie! Am besten eignet sich hierfür eine schmale Hacke, mit der der Boden ganz flach gelockert wird. Um die Pflanzen herum kann auch Stroh oder trockener Rasenschnitt ausgebracht werden, was sowohl Unkraut eindämmt, als auch etwas dabei hilft, Schnecken fern zu halten. Ableger der eigenen Pflanze zu ziehen ist ausgesprochen einfach, da diese von der Pflanze selbst ausgetrieben werden und man sie nur abschneiden muss und in einem Topf setzen braucht. Allerdings gilt hierbei, lieber öfters einmal neue Pflanzen kaufen, da nach einigen Generationen, die Jungpflanzen die charakteristische Eigenschaft der jeweiligen Sorte verlieren. 

Nun bleibt nur noch auf einen schönen Sommer zu hoffen und auf die süßen Früchtchen zu warten!

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