Wenn ein gezeichneter menschlicher Körper harmonisch und ausgewogen wirken soll, gilt es beim Figuren zeichnen, den Energiefluss der Gliedmaßen wie auch der gesamte Körperhaltung des dargestellten Charakters mit einzubeziehen. Das ist äußerst wichtig, um die Protagonisten lebendig zu gestalten. Doch ebenso soll der Betrachter einer Zeichnung spüren, wie die jeweiligen Figuren in den entsprechend illustrierten Situationen agieren und reagieren. Ist der Energiefluss nicht erkennbar, würde sich das Kunstwerk als ziemlich leblos entpuppen. Folglich ist die dynamische Körperhaltung beim "Figuren zeichnen" absolut notwendig, um eine erlebnisreiche Zeichnung zu fertigen.

Beim Figuren zeichnen beachten: Energiefluss durchzieht den gesamten Körper

Der Energiefluss durchzieht nicht nur den gesamten Körper, sondern auch einzelne Gliedmaßen – bei den Armen und Beinen bildet eine sanfte Kurve jene fließende Linie, welche sich von den Muskelgruppen bis hin zum Zeigefinger oder dem großen Zeh vollzieht.

Energiefluss - Arme und Beine

Energiefluss sorgt beim Figuren zeichnen für eine dynamische Körperhaltung

Beginnt man mit der Zeichnung eines Protagonisten, welcher sich in einer dynamischen Körperhaltung befinden soll, ist es angebracht, als ersten Schritt eine Hauptachse festzulegen – sie reicht vom Kopf bis zu den Zehen. Diese stellt bereits die Neigung des gesamten Körpers dar, drückt zudem die Dynamik der Aktion aus und entspricht somit dem Energiefluss.

Figuren zeichnen - dynamischer Körperbau

Figuren zeichnen - Energiefluss

Wie im Artikel "Zeichnen lernen – Körperproportionen und Figuren darstellen" aufgezeigt, nimmt man unter Berücksichtigung des markierten Energieflusses nun die Skelettierung des Protagonisten vor, um im Anschluss die Muskelgruppen hinzuzufügen. Eventuell müssen Positionen einiger Gliedmaßen beim Figuren zeichnen geringfügig korrigiert werden, schließlich soll eine ausbalancierte und realistisch wirkende Körperhaltung erzielt werden.

Jeder individuelle Protagonist hat seine eigene dynamische Körperhaltung

Wer mehrere Figuren zeichnen möchte, um sie in einem Kunstwerk unterzubringen, muss darauf achten, dass jeder Protagonist und auch Antagonist mit einer eigenen Charakterisierung ausgestattet wird – das gilt auch für Bewegungsabläufe. Jedes illustrierte Wesen hat folglich seine ganz individuelle Art und Weise, eine Aktion auszuführen. Zwar folgt eine entsprechende dynamische Körperhaltung einem grundlegenden Energiefluss, dennoch unterscheiden sich die Details der jeweils dargestellten Protagonisten. Ein schlanker Ninja-Kämpfer hat beispielsweise eine ganz andere Art, ein Schwert zu schwingen als ein Ritter in schwerer Rüstung. All dies muss beim Figuren zeichnen beachtet werden.

Spannungsvolle Situationen erfordern Übertreibungen beim Figuren zeichnen

Situationen, in denen viele Aktionen dargestellt werden, erfordern bezüglich der dynamischen Körperhaltung eine ganze Menge an Übertreibungen. Nur dann ist es beim Figuren zeichnen gewährleistet, dass der Betrachter der Zeichnung sich vollkommen in die Szenerie hineinversetzen und sie aktiv erleben kann – es gilt also, durch Übertreibungen Spannung zu erzeugen. Als Beispiel soll eine rennende Person erwähnt sein – würde die Körperhaltung realistisch dargestellt werden, ist die Wirkung nicht sehr effektiv. Spannungsgeladener wird die Situation erst dann, wenn der Energiefluss beim Figuren zeichnen übertrieben angelegt wird – die beiden Enden der dynamischen Kurve berühren sich folglich beinahe. Nur so entsteht der Eindruck, einer spannungsvollen Situation.              

write-x, am 14.03.2011
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