Lightning McQueens Kino-Comeback - Der Sportflitzer gegen internationale Konkurrenz

Mit Cars 2 wird's reichlich turbulent rund um die "Hauptdarsteller" Lightning McQueen und Hook. Aberwitzige Rennszenen vermischt mit Elementen des Agentenfilms à la James Bond garantieren reichlich Abwechslung und Spannung, doch bleibt eine kindgerechte Darstellung stets gewahrt. Dass Cars 2 vielleicht nicht unbedingt an Filme wie Ratatouille heranreichen kann, schien schon bei der Ankündigung nahe liegend, doch wer leicht überdrehte Komik und Abenteuer zugleich mag, wird mit Sicherheit auch von diesem Werk nicht enttäuscht sein.

Zum Inhalt - Mit Benzin im Blut und knallbunt geht’s zur Sache

Der knallrote Sportflitzer Lightning McQueen lebt nach einem unfreiwilligen Zwangsaufenthalt in einem Nest Namens Radiator Springs und erfreut sich der Zweisamkeit mit seiner Freundin Sally, einem hellblauen Porsche 911. Auch sein alter Freund Hook, der etwas schäbige und in die Jahre gekommene Abschleppwagen, ist an seiner Seite und gemeinsam machen sie gerne mal "einen drauf". Doch dann erhält Lightning McQueen das Angebot am World Grand Prix sich mit den Besten der Welt zu messen, ein Angebot das er nicht ausschlagen kann. Gemeinsam mit Hook zieht er los und die Abenteuer beginnen.

Just während sich Lightning McQueen mit Bernoulli, dem Formel-1-Star zu messen hat, gerät sein Freund Hook in Spionagegeschäfte. Damit gerät in Cars 2 nun auch der Abschleppwagen aus der zweiten Reihe in die erste Reihe und verdrängt den ursprünglichen Hauptcharakter Lightning McQueen ein wenig. Der vom britischen Geheimdienst für einen Superagenten gehaltene Hook verkracht sich im Laufe der Handlung mit seinem schnellen Freund und verfolgt mit "echten" Agenten eine Autogang um den verschrobenen Professor Zündapp, dessen Ziel es ist, den Bio-Kraftstoff Allinol zu verhindern, bzw. dessen Verbreitung zu stoppen.

Cars 2 – Trailer
Cars 2 – Sebastian Vettel

Cars 2 wieder in technisch bewährter Umsetzung - 3D ein scheinbares Muss – in Cars 2 ist es tatsächlich gelungen

Wie all die vorangegangenen Pixar-Produktionen, kann Cars 2 mit seiner technischen und detailversessenen Umsetzung ganz klar punkten. Die liebevoll gestalteten Landschaften ebenso wie die Stadtansichten, Marktszenen etc. wären es wert, den Film gleich zweimal anzusehen – einmal um die Handlung zu verfolgen, einmal um nur in der Kulisse auf Entdeckungsreise zu gehen. Dabei wird natürlich auch nicht mit Klischees gespart, schließlich begibt man sich auf große Tour. Dass heute in nahezu jedem neu in die Kinos kommenden Film die scheinbar revolutionäre 3D-Technik gleich mitverkauft wird, wurde an anderer Seite schon häufig diskutiert und als meist unsinniges Beiwerk in Frage gestellt. Mit Cars 2 zeigen die Filmemacher nun, dass technischer Schnick-Schnack tatsächlich auch mal richtig gut sein kann – ein echter Überraschungseffekt für einen der größten 3D-Kritiker… Der animierte Film gewinnt durch die 3D-Technik tatsächlich eine enorme Tiefenwirkung und damit eine Räumlichkeit, die man in keinem "Fluch der Karibik","Gullivers Reisen" oder anderem findet.

Die Stimmen hinterm Blech - Der Film lebt mit von seinen Synchronsprechern

Bei jedem Animationsfilm haben die Synchronsprecher naturgemäß eine tragende Rolle. Wie schon beim ersten Cars-Streifen überzeugen die Stimmen die sich hinter dem Blech verbergen in vollen Umfang. Manou Lubowski, der Lightning McQueen seine Stimme leiht und Reinhard Brock als Hook bekommen in Cars 2 echte Rennprominenz zur Seite gestellt. Das deutsche Rennauto namens Max Schnell wird synchronisiert von einem der zwar keine Schauspiel- oder Sprecherausbildung vorweisen kann, dafür aber Benzin im Blut hat und auf der Rennpiste zuhause ist: Sebastian Vettel. Professor Zündapp wird sowohl in Deutsch als auch in der Originalfassung vom Hollywood-Star Thomas Kretschmann synchronisiert. Auch Ansonsten gab sich bei der Synchronisation alles was Rang und Namen in der Branche hat das Mikro in die Hand. So ist die deutsche Stimme von James Bond, Dietmar Wunder, ebenso dabei, und, wie könnte es anders sein, spricht er den mutigen britischen Geheimagenten Finn McMissile.

Seine Kollegin, eine echte Powerfrau oder vielmehr PowerCAR, bekam Martina Hills Stimme, die bekannt aus "Switch" oder der "heute Show" ist. Passend dass der 911er Porsche, Sally, von seinem menschlichen Pendant, von Bettina Zimmermann, gesprochen wird. Voller Temperament zeigt sich auch wieder einmal der Comedian Rick Kavian, der perfekt den Ferrari-Fan Luigi mimt. Abgerundet wird das ganze noch durch Rennsportprofis, bzw. Rennsportkenner wie der Rennfahrer-Legende Christian Danner, Moderator Kai Ebel, und der Moderatorin und Rennfahrerin Christina Surer.

 

Cars 2 – Ein Film voller Anspielungen - Auf das erste Mal ist fast nicht alles zu erfassen

Man erinnere sich an "Das Leben des Brian": Beim ersten Mal, sofern man durchgehalten hat, ein ganz witziger Film. Beim zweiten Mal erkannte man plötzlich wie eng die Parallelen zur Jesusgeschichte sind und bei jedem weiteren Mal fanden sich immer mehr Anspielungen und zwischen den Zeilen Verstecktes. Nun soll der Animationsfilm Cars 2 sicherlich nicht direkt mit "Das Leben des Brian" verglichen werden und es dürfte wohl auch dem eingefleischten Cars-Fan schwer fallen diesen neuen Streifen allzu oft hintereinander anzusehen. Dennoch haben die Macher sich viele liebevollen Details ausgedacht, die zwar nicht inhaltlich wie beim Monty Python-Film in die Tiefe gehen, aber dennoch ausgesprochen nett sind und dazu animieren können, ein wenig genauer hinzuschauen. So verschwindet Hook etwa mal schnell zum Ölwechsel auf die Toilette und Traktoren weiden ganz im Stile von Kühen auf der Weide. Aus Big Ben in London, wird Big Bentley der aus zahllosen Kühlergrillen besteht, während in Paris der Eifelturm eine alte Zündkerze ist. Vieles spiegelt sich auch schlicht in den auftauchenden Namen wider. Ein Sportjournalist Brent Mustangburger etwa oder Jeff Corvette ebenso wie Jaguar David Hobbscap erinnern hierzulande ein wenig an die (allerdings ausgereiftere) Sprachakrobatik eines Willi Astors.

 

Fazit

Cars 2 ist ein Film voller Rasanz, Abenteuer und Witz. Wenngleich er mit einigen früheren Pixar-Produktionen nicht unbedingt mithalten kann, so ist er dennoch besser als vieles was ansonsten so im Kino läuft. Er ist unterhaltsam, amüsant, und kurzweilig, wobei zwei Geschichten, die des Hook und die des Lightning McQueens ein bisschen nebeneinander herlaufen ohne zu einer echten Einheit zu werden. Dieser Animationsfilm gehört definitiv zu den höchst raren Vertretern, bei denen der 3D-Effekt tatsächlich eine beeindruckende Wirkung hat und den Streifen zu einem räumlichen Erlebnis macht. Nachdem Cars auch im Merchandising-Bereich äußerst erfolgreich war, dürfte mit Cars 2 diese Maschinerie vermutlich bald wieder auf Hochtouren laufen.

Filmdaten

Deutscher Filmstart: Juli 2011  
FSK: 0
Genre: Animation, Komödie 
Länge: 106 min 

Sprecher:.Manou Lubowski, Reinhard Brock, Sebastian Vettel, Thomas Kretschmann, Dietmar Wunder, Martina Hill, Rick,   Bettina Zimmermann, Christian Danner, Kai Ebel, Christina Surer

Drehbuch: Ben Queen und John Lasseter
Regie: John Lasseter und Brad Lewis

 

 

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