Definition

Der Fruchtzucker ist ein sogenannter Einfachzucker und gehört zu den Kohlenhydraten. Man findet ihn in fast allen Obstsorten und in einigen Gemüseerzeugnissen, hier allerdings in geringeren Mengen. Viele Fertigprodukte, Trockenobst, Säfte, Konfitüre, Joghurt und Süßigkeiten  enthalten ihn ebenfalls. In diesen Fällen muss jeweils die genaue Zusammensetzung bzw. Deklaration studiert werden. Wichtig zu wissen: der Haushaltszucker (Saccharose) besteht je zur Hälfte aus Glucose und Fruktose. Es handelt sich hierbei um einen Zweifachzucker. Sogenannte Mehrfachzucker wie Stärke und Glykogen sind aus zahlreichen Zuckermolekülen aufgebaut. Dazu zählen ebenfalls die unverdaulichen Ballaststoffe. Sie sollen hier nicht näher erwähnt werden. 

Ursachen

Zur Verdauung und Weiterverarbeitung von Fruchtzucker ist ein spezielles Transportsystem erforderlich, der sogenannte GLUT-5. Dieser sitzt in der Darmwand und befördert den Fruchtzucker in die Blutbahn und anschließend zu den einzelnen Zellen und Organen. Hier wird der Einfachzucker zur Energiegewinnung eingesetzt. Dieses Transportsystem hat Grenzen, sodass auch beim gesunden Menschen bei Aufnahme größerer Mengen Fruktose Probleme auftreten können. Handelt es sich allerdings um eine Fruktoseintoleranz, führen bereits kleine Dosen zu gesundheitlichen Einschränkungen. Hierbei ist das GLUT-5 eingeschränkt bzw. defekt. Der Fruchtzucker bleibt im Darm, die Folgen sind Bauchschmerzen. Im Dickdarm angekommen, nutzen die angesiedelten Bakterien, den Zucker zur eigenen Energiegewinnung. Es kommt zu Blähungen und Durchfall. 

Symptome

Neben den bereits oben erwähnten Symptomen gibt es oftmals Begleiterscheinungen, die auf dem ersten Blick nichts mit einer Fruktose-Intoleranz zu tun haben. Dazu gehören unter anderem Müdigkeit, Antriebsschwäche, Unruhe und Kopfschmerzen. Bleibt die Erkrankung längere Zeit unentdeckt, kann es zu einer Fehlbesiedlung des Darms mit pathogenen Keimen kommen. Verdauungsprobleme sind die Folge. Die Begleitsymptomatik kann ebenfalls von anderen Erkrankungen herrühren. Die Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), der Morbus Crohn und eine Malabsorption auf Fruktose führt zu ähnlichen Erscheinungen. All diese Erkrankungen schränken die Darmschleimhaut in ihrer Funktion ein, sodass Nahrungsbestandteile nicht aufgenommen werden können. 

Ernährung bei Fruktose - Intoleranz

Handelt es sich um eine manifeste Fruktose-Intoleranz, sollte auf die Aufnahme von Fruchtzucker vorübergehend verzichtet werden. Um hier zu einem positiven Ergebnis zu kommen, müssen Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Fertigprodukte genau unter die Lupe genommen werden. Dem Fruchtzucker nahe stehende Stoffe wie Sorbit, der Ballaststoff Oligofruktose und Inulin sind ebenfalls zu berücksichtigen. Bereits bestehende Symptome sollten nach der Ernährungsumstellung  der Vergangenheit angehören. Nach einer Karenzphase von maximal zwei bis vier Wochen kann mit dem Austesten verschiedener Lebensmittel begonnen werden. Hierbei werden zunächst Nahrungsmittel mit einem geringen Gehalt an Fruchtzucker, bzw. die in einem günstigen Verhältnis von Fruchtzucker zu Traubenzucker (Glucose) stehen, berücksichtigt. Glucose entschärft hierbei die negativen Erscheinungen von Fruchtzucker. In Verbindung mit Proteinen und Fetten wird Fruktose ebenfalls besser vertragen. Der Speisebrei wird so langsamer transportiert, sodass die Aufnahme mit Hilfe des Transportsystems besser erfolgen kann. Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen läßt sich die Toleranzschwelle für fruktosehaltige Nahrungsmittel  austesten und langsam erhöhen. Nur so ist auf Dauer eine optimale Nährstoffversorgung gewährleistet.

Ein wichtiger Tipp zum Schluß!

Viele Medikamente enthalten ebenfalls Fruktose oder Sorbit. Bei Vorliegen einer Fruktose-Intoleranz ist in diesem Fall unbedingt ein Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker zu befragen. 

gesundes Obst - bei der Auswahl sollte man allerdings vorsichtig sein

ausgewählte Lebensmittel - diese Nahrungsmittel gelten als relativ unbedenklich

Obst

Bananen, Aprikosen, Papaya, Pflaumen, Nektarinen (die Obstsorten haben ein günstiges Frucht- und Traubenzuckerverhältnis)

Gemüse 

verschiedene Blattsalate sind empfehlenswert 

Brot, Nudeln, Kartoffeln und Getreide

feine Vollkornerzeugnisse, Vollkornnudeln und Kartoffeln sind in der Regel kein Problem

Milch und Milchprodukte

frische Milch, Sauermilchprodukte, Molke, Quark und Käse sind empfehlenswert 

Öle und Fette 

kaltgepresste Pflanzenöle (Sonnenblumen-,Raps- und Distelöl)

Zucker und Süßungsmittel 

Haushaltszucker, Traubenzucker, Malzzucker und einige künstliche Süßstoffe 

Gewürze und Kräuter 

frische Kräuter und Gewürze sind in der Regel unbedenklich 

Getränke 

Kräuter- und Früchtetee und stille Mineralwässer können empfohlen werden 

gesundes Gemüse - oftmals besser bekömmlich, da der Fruchtzucker hier in geringeren Mengen vorhanden ist

Fazit

Eine Fruktose-Intoleranz kann zu ausgeprägten gesundheitlichen Problemen führen. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und eine in manchen Fällen ausgeprägte unspezifische Begleitsymtomatik können zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen. Die tägliche Ernährung muss auf diese Bedürfnisse abgestimmt werden. Lebensmittel müssen, wenn diese Fruktose enthalten, einzeln ausgetestet werden. Unter Umständen lassen sich Alternativen nicht umgehen. Nahrungsmittel, die neben Fruchtzucker auch Traubenzucker enthalten, sind in der Regel besser erträglich. Viele Gemüseerzeugnisse wie Paprika, Tomaten und Auberginen beinhalten nur geringe Fruktosemengen und sind daher zu empfehlen.

Mein Artikel kann nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers ersetzen!

Ashlie, am 05.09.2012
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Autor seit 13 Jahren
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