Schöner Gemüsegarten (Bild: Stella/ pixelio.de)

Die Natur in die Großstadt holen

Wer sich im Bereich Gärtnern in der Großstadt betätigen will, kann sich an den verschiedensten Projekten beteiligen, je nach Zeit und Lust.

Hier stelle ich Ihnen jetzt einige Projekte vor, die bundesweit aktiv sind oder die sie einach privat betreiben können!

1. Meine Ernte

Das Projekt "Meine Ernte" ist in mehreren Städten aktiv. Dabei stellen Landwirte ein Teil ihrer Flächen zur Verfügung, meistens liegen diese Flächen am Stadtrand. Diese Flächen werden dann zu Gemeinschaftsgärten. Wobei jede Person oder jede Familie einen Teil vom großen Garten erhält. Die Teilgärten sind zwischen 45 und 70 qm groß und werden vorgepflanzt mit 20 verschiedenen Gemüsesorten. Die Gemüsesamen stammen aus biologisch dynamischer Anzucht. Es gibt aber auch noch etwas Platz für eigene Sorten. Man sollte für seinen Garten ca. zwei Stunde die Woche für die Pflege mit einplanen, gerne auch mehr. Es gibt zu jedem Großgarten auch eine professionelle Betreuung, für Menschen, die nicht ganz so viel Vorerfahrung im Gärtnern mitbringen.

 

2. Samenbomben

Samenbomben können entweder selbst gebastelt werden oder fertig gekauft werden. Es geht darum die Stadt grüner zu machen. Meistens werden dafür Blumensamen verwendet. Die Blumensamen werden mit Erde umhüllt und festgedrückt, damit sie beim Auswerfen nicht auseinander fallen. Das Regenwasser weicht dann die Samenbomben auf, die dann auseinander fallen und die Samen saugen sich mit Wasser voll. Kurze Zeit später werden aus dem Samen schöne Blumen werden. Die Samenbomben lassen sich gut auf Brachflächen, unbepflanzten Grünflächen oder einfach im Hinterhof auswerfen. Mittlerweile gibt es in einigen Großstädten auch Gruppen, die sich treffen,um gemeinsam Samenbomben zu basteln und diese auszuwerfen.

 

4. Gärtnern auf dem eigenen Balkon

Manche Großstädter haben das Glück einen Balkon zu besitzen. Besonders auf Balkonen, auf die viel Sonne scheinen kann, zum Beispiel Ostbalkone eigenen sich gut zum Obst- und Gemüseanbau. Da auf ihm auch Erdbeeren und Tomaten und Kräuter, die sehr viel Sonne brauchen sehr gut wachsen. Wichtig ist herbei allerdings besonders im Hochsommer das regelmäßige abendliche Gießen. Am besten wachsen Pflanzen in Tongefäßen. Wer aber nur einen kleinen Balkon hat, kann auch in Blumenkästen Kräuter oder essbare Blüten anpflanzen.

Gärtnern in Berlin

Berlin ist nicht nur die größte Stadt Deutschlands und unsere Hauptstadt. Sie ist auch eine der grünsten Großstädte der Welt. Die Berliner wählen nicht nur gerne grün, sie leben auch gerne grün. Dazu gehört für viele der eigene Garten. Die Schrebergärten der Stadt können sich vor Interessenten kaum retten und es gibt lange Wartelisten. Sehr beliebt ist auch die Initiative "Meine Ernte", die mit zwei Standorten in der Hauptstadt vertreten ist, aber auch dort waren die Plätze für die diesjährige Saison schnell vergeben. Es gibt aber auch öffentliche Gemeinschaftsgärten in Berlin, an denen jeder teilhaben kann.

Hier stelle ich Ihnen zwei interessante Projekte vor:

 

Foto von Kladu/ pixelio.de

 

1. Die Prinzessinengarten

Die Prinzessinengarten ist mit einem Standort seit 2009, mitten in Berlin Kreuzberg am Moritzplatz, zwischen Hochhäusern und Straßenlärm ansässig. Dort wurde auf einer 6000 qm großen Brachfläche ein provisorischer Garten errichtet. Die Pflanzen wachsen dort in alten Leinensäcken, ausgedienten Plastikkörben oder Milchtüten. Es wird ökologisch angebaut und es gibt auch eine Bienenzucht. Die Bewohner der Umgebung beteiligen sich an der Pflege des Gartens, egal welcher Nation sie angehören. Für sie alle sind die Prinzessinengärten ein Stück Heimat geworden. Regelmäßig gibt es auch offene Gartenarbeitsstunden, wo jeder beim Gärtnern mithelfen kann und gleichzeitig noch etwas über verschiedene Anbautechniken und Gartenpflege lernen kann.

Es gibt auch Projekte für Schulklassen oder Kitagruppen und es wird versucht weitere Projekte dieser Art zu inizieren.

Es gibt auch ein Restaurant und Cafe in dem das angebaute Gemüse zu leckeren Gerichten verarbeitet wird und vor Ort gegessen werden kann.

 

2. Berlin summt

Im Jahre 2011 baute die Berliner Initiative "Berlin summt" an verschiedenen Orten in Berlin Bienenstöcke auf. Teilweise befanden sich die Bienenstöcke auch an Berliner Sehenswürdigkeiten, wie dem Berliner Dom.

Hintergrund ist das Bienensterben, was besonders in den USA die Bienenzahl drammatisch reduziert hat. Da die Bienen aber sehr wichtig für unser Ökosystem und letztendlich auch für unser Überleben sind, ist Bienenschutz ein wichtiges Thema geworden. Bienen bestäuben viele Pflanzen, auch Gemüsepflanzen und tragen deshalb zur Welternährung bei. Schon heute müssen in einigen Ländern Pflanzen von der Hand bestäubt werden, dass ist allerdings eine mühsame Arbeit und kann die Arbeit der Bienen trotzdem nicht ersetzen. Oft kommt es zu dem massiven Bienensterben durch den starken Gifteinsatz in der konventionellen Landwirtschaft. Da das Gift aus der Landwirtschaft in der Großstadt aber weit weg ist, ist der Honig der Großstadt mit sehr viel weniger Giften belastet. Deshalb ist auch biologisch erzeugter Honig leichter zu produzieren.

Der von "Berlin summt" produzierte Honig wurde dann auch in einigen Kaisersfilialen der Stadt verkauft. Aber "Berlin summt" bietet noch mehr. Es gibt regelmäßige Bienenstammtische und es werden Beratungen für Gärtner angeboten, die etwas für den Bienenschutz tun wollen. Die Initiative will neue Lebensräume für Wildbienen in der Großstadt schaffen und somit zur Arterhaltung und zum Schutz der Honigbiene beitragen.

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