„Galaxy Quest“ am Ende

Seit dem Ende ihrer Science-Fiction-Serie "Galaxy Quest" 17 Jahre zuvor verdienen sich die Schauspieler von damals ihr Geld mit immer profaneren Auftritten. Sie sind so weit gesunken, dass sie Einkaufszentren eröffnen müssen, um Geld zu verdienen, und nur wenige Menschen bekunden noch Interesse an ihnen.

Als sie wieder einmal eine Autogrammstunde für ein paar eingefleischte Fans der Serie geben, wird Jason Nesmith (Tim Allen) von vier außerirdischen "Thermianern" angesprochen und in seiner Rolle als Commander Taggart um Hilfe gebeten. Nur um sie loszuwerden, sagt Nesmith zu, auch weil sie versprechen, ihn mit einer Limousine abzuholen. Am nächsten Morgen, nach einer durchzechten Nacht, stehen die vier Gestalten auf einmal vor seinem Haus und erinnern ihn daran, dass sie einen Termin hatten.

Planlos durchs All

Nesmith begreift überhaupt nichts und vermutet ein weiteres blödes Engagement. Dass die Limousine in einer Seitengasse auf ein Raumschiff hochgebeamt wird, bekommt er gar nicht mit, weil er eingeschlafen ist. Als Nesmith an Bord wieder aufwacht, will er den Job möglichst schnell hinter sich bringen. Er hat schließlich einen wirklich schlechten Tag.

Besoffen wie er ist, tappt Nesmith planlos durch die "Kulissen", die er wegen ihres realistischen Aussehens lobt. Auch die "Maske" des Feindes Sarris (Robin Sachs) auf dem Bildschirm findet sein Anerkennen. Auf dessen Verlangen, die Waffe "Omega 13" ausgehändigt zu bekommen, gibt Nesmith aus Spaß einen Schießbefehl, woraufhin sein Interesse bereits wieder erlahmt. Die Thermianer jubeln, glauben sie doch ihren Feind besiegt.

  • Hier ist Tim Allen in absoluter Hochform. Wie er den desinteressierten, gelangweilten und arroganten Jason Nesmith ohne viele Worte, fast nur mit Mimik und Körpersprache darstellt, ist einfach unübertroffen und gehört zu den besten Szenen im Film.

Erst als Nesmith in einem Gelkokon mit Lichtgeschwindigkeit auf die Erde zurückkehrt, wird ihm die Realität des Erlebten klar. Aufgeregt berichtet er seinen Kollegen davon, die ihn aber nur als endgültig übergeschnappt bewerten.

Die Crew der Galaxy Quest wird aktiv

Der Thermianer Commander Mathesar (Enrico Colantoni) bittet Nesmith erneut um Hilfe. Sarris sei wieder da. Nesmith überlegt nicht lange und fordert seine Kollegen auf mitzukommen. Obwohl ihnen das Ganze mehr als suspekt ist, folgen sie ihm schließlich in der Hoffung auf einen guten Job. Auf dem Raumschiff der Thermianer erfahren sie dann die Wahrheit. Die Thermianer sind in Wirklichkeit etwa 2 Meter große Kraken, die die Serie Galaxy Quest als "Historische Dokumente" einstufen. Da sie offenbar auch hervorragende Ingenieure sind, haben sie nicht nur das Raumschiff der Serie (NSEA Protector) detailgetreu nachgebaut, sondern auch weitere technische Neuerungen, wie das Beamen oder den Erscheinungsbildgenerator, entwickelt.

Nun jagt eine bizarre und witzige Szene die Nächste. Um Sarris zu besiegen müssen sich die Schauspieler mit einem Stein- Monster, weiteren Außerirdischen, Minenfeldern und mit Sarris selbst auseinandersetzen.

  • Sigourney Weaver spielt als Gwen DeMarco (Lt. Tawny Madison) das in jeder "Star Trek"-Serie obligatorische attraktive Weibchen.
  • Tony Shalhoub, bekannt als Monk in der gleichnamigen Serie, bedient hier in der Rolle des Fred Kwan (Tech Sgt. Chen) sein Image, macht sich mit dem Beamen vertraut und verliebt sich in die Thalmianerin Laliari (Missi Pyle).
  • Alan Rickman, Professor Severus Snape in den Harry Potter Filmen, kann sich in der komischen Rolle des Alexander Dane (Dr. Lazarus) austoben.
  • Daryl Mitchell stellt mit Tommy Webber (Lt. Laredo) offenbar eine Parodie des jungen Wesley Crusher aus "Star Trek – Die neue Generation" dar
  • Sam Rockwell ist als Guy Fleegman das neue Crewmitglied Nr. 6

Als Sarris das Schiff besetzen kann, zwingt er Nesmith den Thalmianern die Wahrheit zu sagen. Danach können Nesmith und DeMarco, nach einem Irrweg durch das Schiff, die von Sarris eingeleitete Explosion des Reaktors verhindern. Besser gesagt, sie werden Zeuge wie der Countdown bei 1 stoppt. Das war in der Serie schließlich auch nie anders und wurde von den Thalmianern beim Bau der Protector berücksichtigt. Wer glaubt, das sei der Höhepunkt des Films, irrt, denn der geht ja noch weiter…

Der Showdown der Galaxy-Quest-Crew

Die Schauspieler können alle Thermianer befreien und Nesmith gibt Sarris mit Hilfe von Omega 13, das ihn dreizehn Sekunden in die Vergangenheit zurückschickt, den Rest. Sie fliegen zurück zur Erde und werden von schrägen Fans der Serie, die offenbar auch an "historische Dokumente" glauben, zum Ort einer gerade stattfindenden Convention geleitet.

Dort schlagen sie ein, im wirklichen wie auch übertragenen Sinne. Als dann überraschend auch noch der tot geglaubte Sarris auftaucht, der in einem letzten Kampf auf der Bühne besiegt wird, sind die Teilnehmer der Convention vor Begeisterung außer sich. Die alte Serie wird als "Galaxy Quest – Die neuen Abenteuer" fortgesetzt. Star Trek lässt grüßen.

Zusatzinformationen zum Film „Galaxy Quest“

Die Idee, Schauspieler in ihren Rollen für reale Figuren zu halten, wurde schon von dem "Star Trek"-Fan Ruth Berman in ihrer Kurzgeschichte "Erneuter Besuch auf einem sonderbaren Planeten" (Englischer Originaltext: Visit to a weird planet revisited) aufgegriffen. Es kommt zum Austausch von William Shatner, Leonard Nimoy und DeForest Kelly mit Captain Kirk, Spock und Pille, die leibhaftig in einem Paralleluniversum leben. Und auch hier lösen die Schauspieler das auftretende Problem. Womöglich war diese Geschichte eine der Grundlagen dieses Films.

  • Originaltitel: "Galaxy Quest"
  • Produktionsland: USA
  • Verleih: Paramount
  • Regie: Dean Parisot
  • Erscheinungsjahr: 1999
  • Filmlänge: 102 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 12

Auszeichnungen:

  • Saturn Awards 2000 für Tim Allen als bester Hauptdarsteller
  • Hugo Award 2000 als Best Dramatic Presentation

Quellen:

  • Kino.de
  • Raumschiff Enterprise 14 (Klingonen- Gambit), Herausgeber Sandra Marshak und Myrna Culbreath, erschienen im Goldmann Verlag 1989, 252 Seiten
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