1. Helfen Sie Ihren Kindern, Gefühle auszudrücken

Ein friedliches Spiel schlägt schnell in Geschwisterstreit umDer Frust, der zu Geschwisterstreit führt, rührt daher, dass Kinder oft Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle auszudrücken. Stellen Sie sich vor, jemand würde Ihre Jacke berühren - würden Sie dann anfangen zu schreien und zu weinen? Sicher nicht. Ein Kind aber sieht nur, dass sein Besitz in Gefahr ist und reagiert über. In diesen Fällen müssen Sie der Ansprechpartner für alle beteiligten Kinder sein und ihnen helfen, Ihre Gefühle besser zu erfassen. Helfen Sie Ihren Kindern, die Gefühle in Worte zu fassen. Ist das eine Geschwisterkind sauer, weil der Bruder die Bücher ohne zu fragen aus dem Kinderzimmer geholt hat, dann bitten Sie Ihr Kind, dieses auch in einem ruhigen Ton zu sagen. Auch den Bruder lassen Sie natürlich zu Wort kommen und bieten danach einen Vorschlag zur Einigung sein. Im Falle der Bücher könnte das zum Beispiel sein, dass Sie die Bücher gemeinsam zurück ins Regal stellen und danach eines aussuchen, welches beiden Kindern vorgelesen wird. So entschärft sich die Situation fast von alleine.

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2. Vergleichen fördert Rivalität

Verkneifen Sie sich Sätze, wie: "Schau nur, wie schön Deine Schwester Ihr Abendessen isst!" oder "Dein Bruder hat alle seine Hausaufgaben ordentlich erledigt!". Solche Aussagen mögen gedankenlos erfolgen, schüren jedoch das Feuer unter den Geschwistern enorm.

Vermeiden Sie es, Geschwister zu vergleichen, denn jedes Kind ist ein Individuum, welches einfach andere Dinge  gut kann.

3. Zeit für jedes Kind verringert Geschwisterstreit

Zeit für die Familie ist wichtig und gemeinsame Unternehmungen fördern den Zusammenhalt. Trotzdem sollten Sie sich auch Zeit für jedes Ihrer Kinder allein nehmen. Schon eine Viertelstunde ungeteilte Aufmerksamkeit für jedes Kind bewirkt Wunder und stärkt die Eltern-Kind-Bindung. Lesen Sie eine Geschichte oder spielen Sie ein Spiel nur zu Zweit.

4. Versuchen Sie, beide Seiten zu sehen

Wenn das größere das kleinere Geschwisterkind scheinbar terrorisiert und anschreit (vielleicht weil es ein Spielzeug genommen hat, welches ihm nicht gehört), dann mögen Sie versucht sein, aufzuspringen und das kleinere, schutzbedürftigere Kind zu "retten". Aber Vorsicht, versuchen Sie beide Seiten zu sehen. Das kleinere Kind war sicher einfach nur neugierig auf die tollen Spielsachen des großen Kindes und das größere Geschwisterkind sieht einen eklatanten Eingriff in seinen Besitz und seine Privatsphäre. Und das auch noch von einem Mitbewohner, der viel kürzer im Haushalt lebt, als es selber.

Wenn Sie sich jetzt auf die Seite des Kleinen stellen, gießen Sie Öl ins Feuer! Stattdessen erklären Sie dem "Großen" besser, dass das kleine Geschwisterchen die Regeln noch nicht kennt und es auch noch ein wenig dauern kann, bis es diese verstehen und respektieren kann. Geben Sie dem jüngeren Geschwisterkind ein anderes Spielzeug und geben Sie Ihrem großen Kind sein Spielzeug zurück.

Vorlesen für Geschwister

5. Nicht jeder Geschwisterstreit ist kritisch

Wenn Sie ständig zur Stelle sind, wenn ein Geschwisterstreit aufkeimt, dann werden Ihre Kinder niemals lernen, sich zu einigen und zu verständigen. Legen Sie deshalb Regeln für sich selbst fest. Überlegen Sie, bis zu welchem Punkt Sie nicht einschreiten werden und ab wann Sie die Lage für so kritisch halten, dass Sie den Kids Lösungswege aufzeigen müssen. Einem verbalen Schlagabtausch unter Geschwistern können Sie getrost zusehen, ohne einzugreifen. Sollten die Streitereien jedoch handgreiflich werden und es droht eine Eskalation, dann sollten Sie Polizei spielen.

6. Ermutigen Sie die Kinder, den Streit selbst zu regeln

Ermutigen Sie die Kinder, selbst Lösungswege für ihren Geschwisterstreit zu erarbeiten. Am Anfang sind natürlich Ihre Vorschläge gefragt, denn die Kids wissen natürlich noch nicht, wie man Kompromisse macht und sich auf einen gemeinsamen Weg einigt. Das eine Kind will zum Beispiel Wii spielen, das andere lieber Fernsehen schauen. Dabei bleiben nur noch 30 Minuten Zeit, bevor es ins Bett geht. Bevor Sie jetzt ein Kind bevorzugen, machen Sie den beiden den Vorschlag, die Zeit zu teilen - 15 Minuten Wii und 15 Minuten TV schauen. Dass dies gerecht ist, verstehen auch Kinder. Anhand solcher Vorschläge lernen die Kinder bald selbst, wie Kompromisse geschlossen werden.

7. Loben Sie, wenn es ohne Streit geht

Loben Sie die Kinder, wenn es ihnen gelingt, friedlich miteinander auszukommen. Sagen Sie direkt, was Ihnen gefällt, zum Beispiel: "Ich finde es toll, wie ihr gemeinsam den Tisch für Eure Puppengesellschaft gedeckt habt!". So ein Lob spornt an, weitere Sachen gemeinsam zu machen.

Friedliches Spiel -genießen Sie den Augenblick

8. Erinnern Sie die Kids an die Regeln

Kein Schlagen, kein Schubsen, kein Schreien und kein Gegenstände werfen - das sind einfache Regeln, welche Sie den Kindern vermitteln sollten. Sorgen Sie dafür, dass die Kinder diese Regeln auch kennen und verstehen. Wenn sich nun ein Geschwisterstreit ergibt, und er wird sich zweifellos ergeben, dann erinnern Sie an die Regeln.

9. Lassen Sie den Kids ihr Eigentum

Kinder werden immer dazu angehalten, dass sie ihre Sachen teilen sollen. Doch mal ehrlich, möchten Sie alle Ihre Besitztümer teilen?

Erlauben Sie jedem Kind, wenigstens drei Dinge festzulegen, welche für das andere Kind absolut tabu sind. Natürlich sollte nicht ein Kind den Fernseher oder den DVD-Player als seinen alleinigen Besitz auswählen. Aber das Lieblingsbuch oder das allerliebste Kuscheltier dürfen auf jeden Fall tabu für die Geschwister sein.

Geschwister sollten Freunde sein
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10. Jedes Kind braucht Zeit allein

Natürlich ist es bezaubernd anzusehen, wenn die Geschwister friedlich zusammen spielen. Aber Kinder haben auch, genau wie Erwachsene, ab und an das Bedürfnis, alleine für sich zu sein. Wird dieser Wunsch ignoriert, ist Geschwisterstreit vorprogrammiert. Respektieren Sie es, wenn sich Ihr Kind in sein Zimmer zurückzieht und alleine spielt, es braucht diese Zeit. Umso mehr wird es dann die Zeit genießen, wenn wieder alle zusammen spielen.

AlphaBeta, am 03.06.2012
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Bild: clker.com (Wer gute Beziehungen möchte, sollte "Giraffensprache" sprechen: Gew...)

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